Neue Ausstellung in Korweiler
Hofsammlung entführt in die Natur Kolumbiens
Die beiden kolumbianischen Maler Guillermo Romero (rechts) und Gerardo Caro präsentieren ihre prächtigen Bilder in Korweiler.
Dupuis Werner. Werner Dupuis

Seit vielen Jahren dient die große, ehemalige Scheune des Ehepaars Dybowski in Korweiler nicht nur als Wohnzimmer, sondern auch als Ausstellungsfläche. Der Schwerpunkt der Hofsammlung liegt auf zeitgenössischer kolumbianischer Kunst.

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„Natur pur“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung in der Hofsammlung in Korweiler. Eingerahmt von blühenden Feldern und Wiesen in der verglasten ehemaligen Scheune der Familie Dybowski sind opulente Bilder von Guillermo Romero und Gerado Caro zu sehen, die die Natur ihrer südamerikanischen Heimat aus der individuellen Sichtweise der beiden Maler widerspiegeln.

Von Haus aus ist Guillermo Romero eigentlich Zahnarzt. In der kolumbianischen Metropole Bogota geboren, entwickelte er schon in seiner Jugend ein großes Faible für die Kunst. Seine Familie überzeugte ihn aber, einen „seriösen“ Beruf zu ergreifen. Darum studierte er Zahnmedizin und praktizierte erfolgreich in der eigenen Praxis. Die Leidenschaft für die Kunst kam ihm dabei aber nie aus dem Sinn. Mit 42 Jahren verwirklichte er seinen Traum, schloss seine Praxis und wurde Maler. Den Bohrer und das Skalpell tauschte er ein gegen Leinwand, Farbe, Spachtel und Pinsel. Er konzentriert sich seither komplett auf die Malerei und kann endlich tun, wozu er sich berufen fühlt.

Vom Zahnarzt zum Künstler

Die Natur seiner kolumbianischen Heimat ist Romeros bevorzugtes Motiv. Mit aller Energie stieg er ein ins Malerleben, erlernte den Umgang mit Farben und Formen. Sein liebstes Werkzeug wurde dabei die Spachtel, mit der er in dicken Schichten die Farbe auf die Leinwand bringt. Er modelliert seine Bilder regelrecht. Der 67-Jährige entwickelte dabei seinen ganz eigenen, unverkennbaren Stil. Die Bilder sind nicht nur schön, sie reflektieren auch seine Sensibilität und seinen tiefen Respekt vor der Natur und der Schöpfung. Sie sollen im idealsten Fall auch ein Medium zur Heilung sein. Unterschiedliche Kulturen und Philosophien, die er beim Reisen entdeckte, fließen in all seine Bilder ein. Für den Betrachter lohnt es sich, auf eine Entdeckungsreise zu gehen.

Schon zum dritten Mal ist Gerado Rodriguez Caro (62) Gast in der Kunstscheune. Neben seiner Tätigkeit als Architekt und Möbeldesigner hat er sich der Kunst verschrieben. Seine Bilder sind gegenständlich und abstrakt zugleich. Seine Ansichten der Natur führen den Betrachter in eine neue Dimension, Natur wird greifbar und erlebbar. Eine geheimnisvolle Echse scheint regelrecht aus dem Bild zu kriechen. Die kolumbianischen Blüten geleiten den sensiblen Betrachter in eine andere Welt.

Ehepaar lebte fast ein Jahrzehnt in Kolumbien

Fast ein Jahrzehnt hat das Sammlerehepaar Dybowski in Kolumbien gelebt, bevor es nach seiner Rückkehr nach Deutschland den Hunsrück und Korweiler als den Ort für seinen Ruhestand fand. Ein verlassener Bauernhof wurde aufwendig und beispielhaft umgebaut. Die große, ehemalige Scheune dient als Wohnzimmer und gleichzeitig zur Präsentation der eigenen Hofsammlung mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer kolumbianischer Kunst und Ausstellungen.

Die Öffnungszeiten der „Hofsammlung“ in der Dorfstraße 9 in Korweiler sind am Samstag und Sonntag, 24. und 25., sowie am 29. und 31. Mai, am 1., 7., 8. und 9. Juni sowie am 14. und 15. Juni jeweils von 10 bis 18 Uhr oder nach Absprache unter Tel. 0173/3048636.

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