Rhein-Hunsrück-Zeitung
Hochwasser wird in Niederweiler zur Flut

Viele Feuerwehren und das DRK rückten in Niederweiler an, um die Schäden zu beseitigen. Ein Feuerwehrmann musste ärztlich behandelt werden.

Werner Dupuis

Rhein-Hunsrück-Kreis - Die Sonne war noch nicht lange draußen, als viele Menschen im Kreis am Donnerstagmorgen wieder das Licht anknipsen mussten. Kurz nach 8 Uhr verdunkelte sich der Himmel über der Region bedrohlich - und aus den dunkelgrauen Wolken ergoss sich prasselnder Regen.

Rhein-Hunsrück-Kreis – Die Sonne war noch nicht lange draußen, als viele Menschen im Kreis am Donnerstagmorgen wieder das Licht anknipsen mussten. Kurz nach 8 Uhr verdunkelte sich der Himmel über der Region bedrohlich – und aus den dunkelgrauen Wolken ergoss sich prasselnder Regen.

Von unseren Reportern Werner Dupuis und Volker Boch

Massiver Niederschlag, mitunter mit Hagel, Blitz und Donner sorgten in einigen Gemeinden für viele vollgelaufene Keller. „Unsere Kollegen vor Ort sagen, dass es fast so aussieht wie beim Oder-Hochwasser“, erklärte am Vormittag Thomas Walber von der Polizeiinspektion Simmern. „Betroffen war am frühen Morgen vor allem die Verbandsgemeinde Kirchberg.“

Vor allem in der Region um Büchenbeuren schlug sich die Unwetterfront in heftigen Niederschlägen nieder. Gerade in Niederweiler liefen innerhalb kürzester Zeit Keller voll, auf rund 400 Meter Länge unterspülte das Wasser eine Straße. „Ich habe um 8.20 Uhr die Löschzüge Kirchberg und Gemünden sowie alle Feuerwehren im Bereich von Sohren und Büchenbeuren angefordert“, erklärte Einsatzleiter Oliver Socha. Er sprach von einer „Extremhochwasserlage“.

Rund 120 Einsatzkräfte der Wehren pumpten in Niederweiler 28 Keller aus, weitere neun waren in Büchenbeuren überschwemmt, dazu kamen vollgelaufene Keller in Sohren (8), Laufersweiler und Wahlenau (je 6) und Niedersohren (4). Zwar liefen auch in Kastellaun und Morshausen Keller voll, und im Wirkungsbereich der Polizei Boppard stürzte ein Baum um – aber das Unwetter fokussierte sich vor allem auf die Gegend um Büchenbeuren. „Wir hatten hier den größten Hochwassereinsatz, den wir je erlebt haben“, resümierte Oliver Socha am Nachmittag. Mit 300 Sandsäcken wurden Wassersperren gebaut, von einem Bauunternehmen wurde zur Beseitigung der Schäden ein Bagger herbeibeordert. Ebenso waren die Schnelle Eingreiftruppe, der Malteser Hilfsdienst sowie ein Notfallseelsorger vor Ort. Gegen 13 Uhr war die Lage in Niederweiler dank des Einsatzes unter Kontrolle.

„Das sind extreme Witterungslagen“, erklärte der Niederweilerer Bürgermeister Jürgen Dix am Rand der Aufräumarbeiten, „solche Situationen kann man leider auch durch baulichen Schutz nicht in den Griff bekommen.“

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