Pegelstand von 632 Zentimetern in der Nacht zum Sonntag erwartet
Hochwasser am Mittelrhein erreicht bald Scheitelpunkt: Autofähre in St. Goar stellt Betrieb ein
Die Zufahrt zur Fähre in St. Goar ist nicht mehr befahrbar. Statt der Autofähre ist die Personenfähre „Felix“ (rechts) im Einsatz, die zwischen den Schwesterstädten die Rheinquerung aufrechterhält. Besonders Schüler und Berufstätige nutzen die Passage mit der Personenfähre.
Suzanne Breitbach

Mittelrhein. Das Hochwasser hat bald den Scheitelpunkt erreicht. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, 16. auf den 17. Dezember, hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes für den Pegel Kaub eine Vorhersage von 632 Zentimetern getroffen. Danach soll der Wasserstand wieder sinken.

Das hat Auswirkungen auf den Verkehr. Die Bundesstraße 9 wird voraussichtlich im Bereich von Oberwesel voll gesperrt werden. Bereits am Freitagmittag macht sich das Wasser rechts und links der wichtigen Verkehrsachse breit. Die Bahnunterführungen sind alle gesperrt.

Lediglich die Unterführung Pliersgasse konnte am Freitagmittag stadtauswärts noch in Richtung B 9 befahren werden. Wer von der B 9 aus ins Zentrum von Oberwesel fahren möchte, muss über die Bahnübergänge oder die Zufahrt über die Mainzer Straße ansteuern. Alle anderen Zufahrten vom Hunsrück in Richtung Oberwesel sind wie gewohnt befahrbar.

Nach der Autofähre „Boppard“ hat nun auch die Fähre „Loreley VI“ in St. Goar den Betrieb vorübergehend eingestellt. Die Zufahrt ist durch den hohen Wasserstand nicht mehr möglich. Stattdessen ist die Personenfähre „Felix“ in Betrieb. Die Autofähre ist voraussichtlich bis Sonntag wegen des Hochwassers außer Betrieb. Die Autofähren „Kaub“ und „Niederheimbach“ sind weiterhin in Betrieb.

Am Freitagvormittag teilte der Bauhof St. Goar mit, dass der Quickdamm, eine mobile Hochwassereinrichtung Höhe Marktplatz, nicht aufgestellt wird, weil die Prognosen im Laufe der Woche immer wieder nach unten korrigiert wurden. Dennoch bleiben Bauhof, Ordnungsamt und Feuerwehr wachsam und werden im Ernstfall schnell reagieren, um das Zentrum von St. Goar möglichst hochwasserfrei zu halten. In Boppard hat das Rheinwasser die tiefste Stelle der Rheinpromenade überspült. Im Bereich Christengasse bis Untere Fraubachstraße bekommen Spaziergänger nasse Füße, wenn sie am Rhein entlang laufen möchten. Auch die Parksituation spitzt sich zu, der Bereich zwischen Karmeliter- und Bahnhofstraße ist nur noch eingeschränkt nutzbar.

Von Suzanne Breitbach

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