Theatergruppe Dumnissus Kirchberg stand nach langer Corona-Zwangspause wieder auf der Bühne
Hippiekrimi in Gemünden: Theatergruppe Dumnissus Kirchberg begeistert mit „Der Fluch des goldenen Käfers“
Die Aufführung des Stücks sollte eigentlich im März 2020 stattfinden. Doch die Pandemie machte der Theatergruppe einen Stich durch die Rechnung.
Katharina Monteith

Lange musste die Theatergruppe Dumnissus Kirchberg wegen der Corona-Pandemie auf Proben und Auftritte verzichten. Umso größer war laut Pressetext die Freude, dass am vergangenen Wochenende endlich wieder geschauspielert werden konnte. Und zwar in der Bürgerhalle Gemünden, wo das Theaterstück „Der Fluch des goldenen Käfers“ vom 2. bis 4. September aufgeführt worden ist. „Endlich können wir wieder auf der Bühne stehen“, war der Tenor.

Aktualisiert am 06. September 2022 12:28 Uhr

Nach langer Zwangspause stand die Theatergruppe Dumnissus Kirchberg am vergangenen Wochenende endlich mit dem Stück „Der Fluch des goldenen Käfers“ auf der Bühne – einem Hippiekrimi von Andreas Kroll. Fotos: Katharina Monteith
Katharina Monteith

Denn in der langen Geschichte der Truppe – seit fast 50 Jahren gibt es sie –, habe es so viele Hindernisse noch nie gegeben, erklärte Katharina Monteith in ihrer Begrüßungsansprache und wurde konkret: Wegen des Corona-Lockdowns sei am Tag der geplanten Premiere, dem 13. März 2020, die Aufführung abgesagt worden. Die Gruppe konnte sich, wie so viele Vereine in jener Zeit, nicht mehr treffen und üben, sodass bei den geplanten neuen Aufführungsterminen einige Positionen neu besetzt werden mussten. Keine einfache Sache.

„Summer of Love“

Zudem habe die Aula der Ausonius-Realschule plus der Gruppe kurzfristig nicht mehr zur Verfügung gestanden. Zum Glück half die Ortsgemeinde Gemünden und half der dortigen Theatergruppe sehr unbürokratisch und kollegial, sodass das Stück „Der Fluch des goldenen Käfers“ von Andreas Kroll doch noch aufgeführt werden konnte, so Monteith weiter. Sicherlich ein gutes Beispiel interkommunaler Zusammenarbeit, ist sie sich sicher.

Somit konnte der „Hippiekrimi“ aufgeführt werden und machte seinem Namen bereits alle Ehre, als der Vorhang aufgezogen wurde: Das Bühnenbild sowie die Outfits der Spieler ließen das Publikum an ihre eigene Jugend und die Helden des „Summer of Love“ zurückdenken.

Die Aufführung des Stücks sollte eigentlich im März 2020 stattfinden. Doch die Pandemie machte der Theatergruppe einen Stich durch die Rechnung.
Katharina Monteith

Doch um was geht es in dem Stück? Sieben Freunde leben als Kommune auf dem Hof der von Arnsteins: Hedwig von Arnstein (Gerlinde Klockner), Birthe (Heidi Bohn), Stefan (Jörg Altmeyer), Susi (Julia Krautkrämer), Michael (Elmar Härter), Sabine (Jasmin Braun), und Franz (Andreas Schulte-Hubbert). Um das Anwesen in Schuss zu halten, ist sowohl Arbeitseinsatz, als auch monetärer Invest von Nöten. Wie gut, dass Hedwig von ihrem verstorbenen Vater dessen Kunstschätze geerbt hat, die so nach und nach verkauft werden können. Ein sagenhafter goldener Käfer, der angeblich sehr wertvoll, aber verflucht sein soll, bringt die eingeschworene Gemeinschaft allerdings zur Verzweiflung, ist er bis dato unauffindbar.

Aus heiterem Himmel wird Franz eines Tages tot aufgefunden, was den Einsatz der örtlichen Polizei erforderlich macht. Diese erscheinen in Gestalt des routinierten Hauptkommissars Schmidt (Hans Schmidt), seines übereifrigen Assistenten, dem Polizeianwärter Blümke (Marvin Schröder), und der resoluten und anmaßenden Amtsärztin Dr. Bartsch (Helma Hammen), die der Kommissar so gar nicht leiden kann, weil sie ständig ihre Kompetenzen überschreitet. Weder Dr. Bartsch noch die eifrig ermittelten Beamten können allerdings verhindern, dass es unter den Hippies zu weiteren Todesfällen kommt.

Schauspieler sprühen vor Spielfreude

Allen Spielern war anzumerken, dass sie Freude daran hatten, endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Angefangenen bei den Althippies Jörg Altmeyer und Elmar Härter, denen es nicht schwerfiel, mal „so richtig locker“ zu agieren. Auch ihre weiblichen Pendants Gerlinde Klockner und Heidi Bohn versprühten den Geist des „Summer of Love“ authentisch. Unterstützt wurden sie dabei von den „Junghippies“ Julia Krautkrämer, Jasmin Braun (in ihrer ersten Bühnenrolle) und Andreas Schulte-Hubbert (der leider nur als Erinnerung im Foto an der Wand seinen Auftritt hatte).

Hans Schmidt und Marvin Schröder ließen Komikerpaare wie „Stan und Ollie“ oder „Hubert und Staller“ blass aussehen. Der Kommissar fand ganz nebenbei noch heraus, dass er mit der am Anfang so biestig agierenden Frau Doktor viele Gemeinsamkeiten hat, was beide dann auch ausprobieren möchten. red

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