Neuordnung in der Innenstadt
Häuser in Oberstraße Simmern sollen abgerissen werden
Die Häuserzeile Oberstraße 12 (nicht im Bild) bis 18 gehört bereits der Stadt Simmern. Die Gebäude sind in den vergangenen zwölf Jahren nach und nach erworben worden.
Andreas Nitsch

Mehr Struktur, mehr Grün, mehr Attraktivität: Fünf Plätze in der Simmerner Innenstadt sollen aufgewertet werden – allen voran das Quartier in der Oberstraße, für das sich nun eine erfreuliche Entwicklung ergeben hat. 

Wie geht es mit der Platzgestaltung in Simmern weiter? Mit dieser Frage haben sich kürzlich der Bau-, Planungs-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss sowie der Ausschuss für gesellschaftliche Entwicklung befasst. Zuvor schon – im Februar – ist dem Stadtrat das in Auftrag gegebene städtebauliche Konzept für die Kreisstadt vorgestellt worden. Simone Pottinger von der Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann und Partner hatte in ihren Erläuterungen ein besonderes Augenmerk auch auf die Begrünung des Innenstadt- und Altstadtbereichs gelegt. Besonders in immer heißer werdenden Sommern sollten ihrer Meinung nach die vorhandenen und zu schaffenden Grünanlagen zu einer Kühlung der Stadt beitragen.

Mit Schlossplatz, Brühlplatz, ehemaligem Schwimmbad, Bahnhofstraße und Oberstraße sind fünf Plätze in den Fokus gerückt, für die es auch schon konkrete Umgestaltungs- beziehungsweise Nachnutzungsvorschläge gibt. Die beiden Ausschüsse waren sich in ihrer jeweiligen Sitzung einig, dass die Planung des Platzes in der Oberstraße Vorrang haben sollte. Denn laut Auskunft der Bauverwaltung können hierfür aufgrund der auslaufenden Förderperiode nur noch bis etwa Ende des Jahres Zuschüsse über die Stadtsanierung beantragt werden.

Auch das Haus Turmgasse 4 gehört bereits der Stadt. Nun wurde der Kommune auch das rechts daneben befindliche Anwesen Turmgasse 2 angeboten.
Andreas Nitsch

Konkret geht es dort um die Häuserzeile Oberstraße 12 bis 18 sowie die beiden Gebäude Turmgasse 2 und 4. „Wir haben über einen Zeitraum von circa zwölf Jahren nach und nach Oberstraße 12, 14, 16 und 18 erworben sowie Turmgasse 4“, berichtet Stadtbürgermeister Andreas Nikolay. Und nun sei der Stadt „völlig überraschend“ auch noch das Haus Turmgasse 2 angeboten worden. Darüber hat Nikolay den Stadtrat im nicht öffentlichen Teil der jüngsten Ratssitzung informiert. Ursprünglich war geplant, alle erworbenen Häuser niederzulegen – also abzureißen. Doch auf Vorschlag von Irene Theis (Grüne) wurde kürzlich spontan mehrheitlich beschlossen, das Anwesen Oberstraße 18 stehen zu lassen. Da lag aber das Angebot für Turmgasse 2 noch nicht vor. Nun müsse der Stadtrat erneut entscheiden, sagt der Stadtbürgermeister.

Was ist dort vorgesehen? „Wir wollen in dem Quartier eine Neuordnung – vielleicht eine Grünfläche und Sichtachse zum Schinderhannesturm“, erklärt Nikolay. Alternativ könne es auch zu einer Neubebauung mit Wohnraum kommen. Dies müsse noch entschieden werden. „In solchen Fällen ist es immer sinnvoll, zunächst einmal nach dem Abriss die neuen Perspektiven auf sich wirken zu lassen, um dann gemeinsam zu einer klugen Lösung zu kommen“, betont er. „So haben wir es auch in der Aulergasse bei der Einfahrt zur Tiefgarage gemacht“, fügt Nikolay hinzu.

„Wir wollen in dem Quartier eine Neuordnung – vielleicht eine Grünfläche und Sichtachse zum Schinderhannesturm.“
Simmerns Stadtbürgermeister Andreas Nikolay

Hinter dem Gebäudezug befindet sich bereits eine ungestaltete Grünfläche, die mit dem nun hinzukommenden Areal zu einer städtischen Grünfläche mit Aufenthaltsqualität werden könnte, heißt es auch in dem städtebaulichen Konzept der involvierten Ingenieurgesellschaft. Die neue Platzgestaltung eröffne eine attraktive Fußwegeverbin- dung zwischen Oberstraße und Schinderhannesturm. Das Jugendparlament bittet in diesem Zusammenhang darum, dass bei der Umgestaltung auch die Bedürfnisse junger Bürger bei der Planung berücksichtigt werden. Das Jugendparlament kann sich dort Skateparkelemente oder Turngeräte vorstellen.

Weitere Maßnahmen für die übrigen Plätze könnten etwa nach Umsetzbarkeit kategorisiert und priorisiert werden. So könnten die Grünanlagen auf dem Schlossplatz erweitert werden, Wasserfontänen zur Attraktivitätssteigerung beitragen. Der Brühlplatz, der vorrangig als Parkplatz dient, um von dort zu den öffentlichen Gebäuden oder in die Innenstadt zu gelangen, könnte ebenfalls mit zusätzlichem Grün aufgewertet werden. Was mit dem Areal ehemaliges Schwimmbad wird, ist noch völlig offen. Kürzlich wurden Pläne für ein neues Rathaus samt Gastronomie an dieser Stelle vorgestellt. Entschieden ist noch nichts. Fehlt noch die Bahnhofstraße. Dieses Gebiet sollte bei der Umgestaltung des Areals „Vor dem Tor“/Bahnhofstraße berücksichtigt werden.

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