Hier ist die Welt noch in Ordnung, und Kinder entdecken, dass es neben Computerspielen und Handys vieles andere zu erleben gibt. Da werden morgens Ziegen, Hasen, Schweine und Hühner gefüttert, man kann mit der Berner Sennenhündin Ally schmusen oder mit den Kätzchen spielen. Hoch im Kurs steht das Ponyreiten. Aber auch einfach mal draußen auf der großen Wiese herumtoben, auf dem Trampolin springen und den Bobbycars ein Wettrennen machen, sorgt für gute Laune. Sogar wenn das Wetter mal schlecht ist, wird es den Kindern nicht langweilig. In einem extra Spielhaus gibt es zahlreiche Spiele und viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Wegen Corona darf das Spielhaus derzeit aber noch nicht geöffnet werden.
Christoph Wölbert, der in Hamburg eine Ausbildung zum Betriebswirt im Hotelfach absolviert hat, führt den Hof seit 2015 gemeinsam mit Vater Peter Wölbert. Insgesamt stehen den Gästen acht Ferienwohnungen, drei kleine Apartments und ein Bungalow zur Verfügung. „Größer wollen wir auch nicht werden“, sagt Christoph Wölbert, „um den familiären Charakter zu erhalten.“ Mittlerweile kommen viele Stammgäste immer wieder, und es haben sich schon einige Freundschaften entwickelt. Corona-bedingt war der Hof insgesamt sieben Monate geschlossen, doch seit dem 14. Mai ist wieder geöffnet. „Wir sind sehr gut gebucht, derzeit ein Jahr im Voraus“, kann Christoph Wölbert berichten, „Landurlaub steht zurzeit hoch im Kurs.“
Seit 1922 befindet sich der Hof in der Familie Wölbert und wurde bis 1995 als Gasthaus und Pension geführt. Drei Jahre später erfolgte dann der Umbau zu Ferienwohnungen und Bauernhof, die unter der Federführung von seiner Mutter Petra Wölbert betrieben wurde. „Das war die beste Entscheidung damals“, sagt Vater Peter. Es gibt im ganzen Kreis sonst nur noch einen weiteren Bauernhof, der Urlaub anbietet.
Vor allem die Lage des Hofes schätzen die Gäste sehr. Viele kommen aus der Region Köln-Bonn oder Frankfurt. Sie haben keine weite Anreise und sind mitten der Natur. Man ist aber auch schnell im Rheintal und an der Mosel, oder man kann die Traumpfade im Hunsrück erkunden.
Christoph Wölbert bietet den kleinen Gästen ein tolles Programm. Ein Mal pro Woche findet ein Stockbrotbacken statt. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag gibt es Ponyreiten auf dem Hof. „Ein besonderes Glanzlicht für die Kinder ist es, morgens mit mir die Hühner zu füttern und Eier einzusammeln. Die dürfen sie dann zum Frühstück mitnehmen“, berichtet der Hofbesitzer schmunzelnd.
Aber auch der wöchentliche Besuch im benachbarten Kuhstall kommt gut an. Hier erleben die Kinder, wie Kühe gemolken werden und die Milchwirtschaft funktioniert. Die Kinder können die frisch gemolkene Milch auch probieren.
Die Saison geht von März bis Oktober. Im Winter ist der Hof für Gäste geschlossen, doch es gibt genügend Arbeit, die weiterhin ansteht. So müssen Reparaturen durchgeführt oder Renovierungen vorgenommen werden. Schließlich sind auch alle Tiere immer zu versorgen, sodass der eigene Urlaub dann gut geplant werden muss.
Aber das nimmt die Familie gern in Kauf, denn das Leben auf dem Hof bringt das mit sich, und sie haben sich damit gut arrangiert. Für die Zukunft plant Christoph Wölbert das Elternhaus weiter auszubauen und zu sanieren.