Kinder aus den Ortsgemeinden Ohlweiler, Oppertshausen und Schönborn sollen ab dem Schuljahr 2026/27 die Grundschule in Gemünden besuchen. Da die Simmerner Rottmannschule über zu wenig Räume verfügt, um alle Kinder unterzubringen, hat der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Kirchberg diesem Vorschlag der VG Simmern-Rheinböllen einstimmig zugestimmt. Damit steht der Änderung des Schulbezirks, den die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) vollziehen wird, nichts mehr im Wege.
Bereits im Oktober 2024 hatte sich VG-Bürgermeister Michael Boos an seinen Amtskollegen in Kirchberg gewandt und mitgeteilt, dass die Rottmannschule in Simmern aufgrund steigender Schülerzahlen von der Vier- auf die Fünfzügigkeit anwachsen wird. Doch für die Beschulung all dieser Kinder fehle es an geeigneten Räumlichkeiten. Die VG Simmern-Rheinböllen habe mehrere Varianten zur Lösung dieses Problems beleuchtet. Auf eine bauliche Erweiterung aber habe die VG verzichtet, da der Platzmangel bereits ab dem Schuljahr 2026/2027 zum Tragen komme. Daher favorisierte der Schulträger eine Anpassung des Schulbezirks, ein entsprechender Beschluss sei im Dezember im VG-Rat Simmern-Rheinböllen gefasst worden, heißt es in der Beschlussvorlage der VG Kirchberg.
Soonwaldschule kann steigende Schülerzahlen kompensieren
Doch zunächst mussten die Kirchberger prüfen, ob sie die Schüler überhaupt aufnehmen können. „In den kommenden Jahren handelt es sich um drei bis 13 Erstklässler, die wir zusätzlich aufnehmen müssten“, berichtete VG-Bürgermeister Peter Müller. Insgesamt hätten die Schülerzahlen in der Soonwaldschule Gemünden abgenommen, unter anderem, weil die Geflüchteten aus der Ukraine nicht mehr in der Jugendherberge in Sargenroth untergebracht sind und daher nicht mehr in Gemünden beschult werden. „Die Schule bleibt zweizügig, einmal müsste sie auf 2,75-zügig gestuft werden“, sagte Müller. Es sei also kein Problem, die Kinder aus den drei Gemeinden aufzunehmen. Der Schulentwicklungsplan sei im Hinblick auf die angedachte Schulbezirksveränderung angepasst worden, das Schulgebäude der Soonwaldschule könne die steigenden Schülerzahlen ohne Weiteres kompensieren.
Bei Vorgesprächen wurde zudem deutlich, dass es keinen direkten Buslinienverkehr zwischen den drei Gemeinden und der Grundschule gibt. „Der Rhein-Hunsrück-Kreis wird für das Jahr 2026 eine neue Bündelausschreibung des ÖPNV durchführen und das bei den weiteren Planungen berücksichtigen“, erklärte Müller dem Gremium. Diese Bedenken könnten also ausgeräumt werden. Einstimmig segnete der VG-Rat Kirchberg die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans und die Änderung des Schulbezirks ab, im dritten Schritt gab er auch grünes Licht für die Neufestsetzung der Zweckvereinbarung zur Nutzung der Soonwaldschule Gemünden.
Neufassung tritt am 1. Januar 2026 in Kraft
Wesentliche Änderungen in der Vereinbarung seien eine Verlängerung der Kündigungsfrist und die Berücksichtigung von Abschreibungen. Künftig erfolge die Beteiligung der VG Simmern-Rheinböllen an den Investitionen über die Heranziehung der Abschreibungskosten, heißt es in der Beschlussvorlage. Da die neue Vereinbarung auf dem doppischen Haushaltsrecht beruhe, werden die von der VG Simmern-Rheinböllen bisher für die Investitionen geleisteten Zahlungen rückwirkend (ab 2010 und 2018) abgewickelt. Heißt: Im ersten Jahr erfolgt die Verrechnung der Investitionen in Höhe von 44.892,83 Euro mit der fälligen Zahlung. Somit sind die vergangenen Jahre abgegolten, eine Doppelzahlung zulasten der VG Simmern-Rheinböllen wird vermieden. Allerdings steigt ihre jährliche Belastung um circa 3500 bis 4200 Euro. Diese Neufassung der Vereinbarung soll nach Zustimmung der beiden VG-Räte mit Wirkung vom 1. Januar 2026 in Kraft treten.
ADD legt Schulbezirke fest
Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) legt als Schulbehörde in Abstimmung mit den Schulträgern für jede Grundschule ein räumlich abgegrenztes Gebiet als Schulbezirk fest. Grundschüler besuchen demnach die Schule, in deren Schulbezirk sie wohnen. Bisher umfasste der Schulbezirk der Soonwaldschule Gemünden die Ortsgemeinden Dickenschied, Gehlweiler, Gemünden, Henau, Rohrbach, Schlierschied und Woppenroth aus der Verbandsgemeinde Kirchberg und die Ortsgemeinden Belgweiler, Mengerschied, Ravengiersburg und Sargenroth aus der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen. Fortan werden auch Kinder aus Ohlweiler, Oppertshausen und Schönborn die Grundschule in Gemünden besuchen.