Hunsrück – Innenminister Karl Peter Bruch kommt im Januar in den Hunsrück, um mit den Bürgern von Lieg, Lahr, Mörsdorf und Zilshausen über die Gebietsreform zu diskutieren. Diese Zusage erhielten der Treis-Kardener VG-Bürgermeister Albert Jung, die beiden Beigeordneten Heinz Kugel und Jürgen Claßen sowie der Büroleiter Manfred Führ bei einem Gespräch in dieser Woche in Mainz. Grund für den Besuch sind die Überlegungen der vier Hunsrück-Gemeinden, in die Verbandsgemeinde Kastellaun zu wechseln.
„Der Minister hat sich bereit erklärt, Gespräche mit den Bürgern zu führen und sich dabei den Fragen der Bevölkerung zu stellen“, so Jung vor dem Verbandsgemeinderat. Bruch habe ebenfalls zugestimmt, dass im Vorfeld dieses Gespräches, das im Januar in Lieg stattfinden soll, auch Daten und Zahlen aus der Verbandsgemeinde Kastellaun eingeholt werden, damit in dieser Diskussion auch schon konkrete Zahlenvergleiche zwischen den möglichen Fusionspartnern für die Verbandsgemeinde Treis-Karden angestellt werden können. An der Veranstaltung in Lieg sollen dem Vernehmen nach wohl auch die zuständigen Ministerialbeamten aus dem rheinland-pfälzischen Innenministerium teilnehmen.
Freude über die ministeriale Zusage gibt es bei den Hunsrückgemeinden. „Mit der Zusage des Ministers, am Bürgergespräch teilzunehmen und einen Zahlenabgleich mit Kastellaun vorzunehmen, wird die Wichtigkeit der Einbeziehung der Bürger in so weitreichenden Entscheidungen deutlich“, so Lahrs Bürgermeister Hans-Peter Färber. Und er betont: „Wir fühlen uns in dem eingeschlagenen Weg bestärkt, die Bürger in den Prozess mit einzubinden. Das ist Basisdemokratie.“ Ähnlich sieht dies auch Franz Josef Petry, der Ortschef von Mörsdorf: „Wir freuen uns, dass der von uns eingeschlagene Weg anerkannt wird und Karl Peter Bruch sich für ein Gespräch zur Verfügung stellt.“ Damit werde deutlich, dass die Anliegen der Hunsrückdörfer mittlerweile auch ins Innenministerium gedrungen seien. Petry: „Das haben wir vor 41 Jahren nicht erreicht, als schon mal ein Wechsel nach Kastellaun zur Diskussion stand.“
In einem Gespräch mit VG-Bürgermeister Albert Jung hat Franz-Josef Petry auch angeregt, dass sich der Minister vor dem Bürgergespräch auch schon zu einem Gespräch mit den Ortsbürgermeistern und Beigeordneten trifft.
Anfang der Woche hatten die Gemeinden Lahr, Zilshausen und Mörsdorf ein Schreiben an die Verbandsgemeinde gerichtet und den VG-Bürgermeister gebeten, sich beim Innenministerium dafür zu verwenden, dass die Möglichkeiten und Chancen für eine Angliederung an die Verbandsgemeinde Kastellaun untersucht werden.
Wie Bürgermeister Albert Jung jetzt in der Sitzung des VG-Rats Treis-Karden mitteilte, ist das Gutachten für die Untersuchung von möglichen Fusionen der VG Treis-Karden mit den benachbarten Verbandsgemeinden Untermosel, Kaisersesch und Cochem mittlerweile auf den Weg gebracht.
Gebietsreform: Die vier Hunsrückdorfer bauen auf Bruch
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