Wie Löwenzahn und Margerite gehört es zur Familie der Korbblütler. Ähnlich eines Korbs, beherbergen die außen liegenden weißen Scheinblüten häufig mehr als 100 winzige, gelbe Einzelblüten. Wie auch die Sonnenblume richtet das Gänseblümchen seine Blüte nach der Sonne aus. Es ist vor allem für die ersten Nektarsammler im Jahr eine wichtige Nahrungspflanze für Wildbienen und Falter. Bekannt ist etwa die Furchenbiene, die die Pollen des Gänseblümchens bevorzugt. Auch für Raupenarten wie Blattspanner und Dickleibspanner ist es eine beliebte Futterpflanze.
Während die Blätter des Gänseblümchens eine milde Säure aufweisen, schmecken die Blüten zart nussig. Die Blüten sind ein wahrer Hingucker und verfeinern zusammen mit Blättern und Blütenknospen Salate, Smoothies, Suppen, Gemüsegerichte sowie Kräuterquark, -käse und -butter. Auch können Tee, Limonade und Frischsaft aus dieser Pflanze hergestellt werden. In Süßspeisen empfiehlt es sich, das Innere der Blüte zu entfernen. Die Blütenknospen ergeben einen leckeren Kapern-Ersatz. Tipp: Genüssliches Gänseblümchenbrot mit frisch gepflückten Gänseblümchen als Brotbelag, zusammen mit Radieschen und einer Essig-Öl-Marinade, Salz und Pfeffer. Daraus lässt sich auch ein wohlschmeckender frischer Salat zubereiten. Ebenfalls lecker ist ein energiereicher Gänseblümchen-Quark: 250 Gramm Quark, zwei Esslöffel Sahne, vier Esslöffel Joghurt, ein Teelöffel Honig, Kräutersalz und ein Spritzer Zitronensaft.
Das Gänseblümchen kann als Tee, Tinktur, frisch oder äußerlich als Salbe zur Wundheilung oder als Gesichtsmaske gegen Akne verwendet werden. Wertvolle Inhaltsstoffe sind Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor, Saponine, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Fette, Öle, Gerbstoffe, Vitamin C, Provitamin A, Flavonoide sowie ätherisches Öl. Es wirkt schleimlösend, leicht krampf- und schmerzstillend, stoffwechsel- und appetitanregend, blutreinigend, entgiftend und entzündungshemmend. Die Pflanze hat heilende Wirkung bei Hauterkrankungen, Magen- und Leberleiden, bei Asthma und Rheuma. Als Auflage hilft das Gänseblümchen bei Prellungen, Zerrungen und Muskelverletzungen. Die ganze Pflanze einschließlich der Wurzel kann als Tinktur verarbeitet werden: 200 Milliliter Apfelessig aufkochen und abkühlen lassen, 100 Gramm frische Gänseblümchen (25 Gramm getrocknete) zerkleinert in ein Schraubglas geben, bis der Ansatz völlig mit Essig bedeckt ist und mit abgekühltem Essig auffüllen. Drei bis vier Wochen dunkel stellen und jeden zweiten Tag schütteln. Dann die Tinktur abseihen. Auch eine Wildkräutersuppe oder ein Salat mit Gänseblümchen, Brennnessel, Vogelmiere und Giersch gibt im Frühling besonders viel Energie, stärkt die Leber und reinigt das Blut.
Der lateinische Name „Bellis“ (schön) und „perennis“ (ausdauernd) gibt einen Hinweis darauf, dass ein regelmäßiger Schnitt das Wachstum von Blätter und Blüten das ganze Jahr über anregt. Häufig blühen die kleinen Farbtupfer bereits wieder einen Tag nach der Mahd. Bei der Ernte ist darauf zu achten, Blätter vom Randbereich der Pflanze zu pflücken, damit das Herz in der Mitte geschont bleibt.
Weitere Infos gibt es etwa in der Wildkräuterbroschüre der Landeszentrale für Umweltaufklärung und des Landfrauenverbands, die unter www.naturpark.org heruntergeladen werden kann.