St. Goar
Finanzamt St. Goar bleibt bestehen
Aus der Strukturreform der rheinland-pfälzischen Steuerverwaltung geht das Finanzamt St. Goarshausen-St. Goar gestärkt hervor, auch wenn die Loreleystadt künftig nicht mehr als Hauptsitz eines eigenständigen Finanzamtes fungiert, sondern gemeinsam mit St. Goar in das Finanzamt Koblenz integriert wird.
Suzanne Breitbach

St. Goar - Damit hatte am Mittelrhein wohl niemand gerechnet: Aus der Strukturreform der rheinland-pfälzischen Steuerverwaltung geht das Finanzamt St. Goarshausen-St. Goar gestärkt hervor, auch wenn die Loreleystadt künftig nicht mehr als Hauptsitz eines eigenständigen Finanzamtes fungiert, sondern gemeinsam mit St. Goar in das Finanzamt Koblenz integriert wird. Deshalb wird die Geschäftsstelle mitsamt Vorsteherposten in St. Goarshausen überflüssig.

St. Goar – Damit hatte am Mittelrhein wohl niemand gerechnet: Aus der Strukturreform der rheinland-pfälzischen Steuerverwaltung geht das Finanzamt St. Goarshausen-St. Goar gestärkt hervor, auch wenn die Loreleystadt künftig nicht mehr als Hauptsitz eines eigenständigen Finanzamtes fungiert, sondern gemeinsam mit St. Goar in das Finanzamt Koblenz integriert wird. Deshalb wird die Geschäftsstelle mitsamt Vorsteherposten in St. Goarshausen überflüssig.

Aber diesen Verlust können die derzeit mehr als 90 Bediensteten beider Standorte sehr gut verkraften. Wie Finanzminister Carsten Kühl gestern in Mainz erläuterte, bleiben nämlich nicht nur die beiden Standorte in den Schwesterstädten erhalten. Wegen der Verlagerung von Zuständigkeiten werden sogar 21 zusätzliche Stellen vom künftigen Hauptsitz in Koblenz nach St. Goarshausen und St. Goar verlagert.

Die gute Nachricht aus Mainz erfüllt vor allem den St. Goarer Stadtbürgermeister Walter Mallmann mit großer Freude und Dankbarkeit. Hing doch – so jedenfalls die Befürchtungen vieler Mittelrheiner – die Existenz des kleinsten Finanzamtes im Land am seidenen Faden. Seit Ende 2011 bekannt wurde, dass Mainz die Organisationsstruktur der Steuerverwaltung auf den Prüfstand stellen wolle, brach am Mittelrhein große Unruhe aus. Gerade die St. Goarer, die seit Jahrzehnten hilflos mit ansehen müssen, wie ihre einstige Kreisstadt eine Behörde nach der anderen verliert, glaubten nicht mehr so recht an eine Wende zum Guten. Doch Mallmann, der Stadtrat sowie viele Mitstreiter in VG und Kreis kämpften um den Erhalt des Finanzamtes.

Ihr stärkstes Argument gegenüber dem Finanzministerium bezog sich auf die künftige Rolle von St. Goar als „Modellstadt am Mittelrhein“ – ein Projekt, das vom Finanzministerium gesteuert wird. Damit soll der Niedergang von St. Goar gestoppt und die Wende zum Guten eingeleitet werden. Diese Option für die Zukunft hätte sich mit dem Aus für das Finanzamt nun wirklich nicht vertragen. So dankt Mallmann dem Finanzminister, dass er, wie versprochen, „bei seiner Entscheidung unsere gut begründeten Argumente für den Standort St. Goar gewürdigt hat“. Ebenso dankt er allen, die sich parteiübergreifend um den Erhalt der Dienststelle bemüht haben.

Auch MdL Hans-Josef Bracht freut sich, dass die Bemühungen um den Erhalt des Finanzamtes St. Goar erfolgreich waren. Das sei ein „außerordentlich gutes Ergebnis für die Region“. ww

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