In der Nacht gab es erste Anzeichen auf einen Felssturz im Bereich der Grube Rhein und Engelsburg. Am frühen Morgen meldeten dann aufmerksame Bürger am rechten Rheinufer, die den Felsabgang beobachteten und die Feuerwehr und Polizei gegen 7.50 Uhr alarmierten zu einer Hilfeleistung der Stufe 3.
Gegen 8.30 Uhr wurde die Bundesstraße 9 für den Verkehr voll gesperrt, der Notfallmanager der Deutschen Bahn war gegen 6.40 Uhr vor Ort und ordnete die Sperrung der linksrheinischen Bahnstrecke im Bereich des Felssturzes an.
Am frühen Morgen wurde der Geschäftsführer der Grube Rhein Dr. Willem Douw telefonisch über den Felssturz informiert. Die ersten Taxen im Rahmen des Schienenersatzverkehrs aus dem Bereich Koblenz wollten die Einsatzstelle passieren, was durch die Polizei vor Ort verhindern wurde. Der Verkehr wurde über Wiebelsheim und Langscheid großräumig auf die Rheinhöhe oder über die Autobahn umgeleitet.
Auch der beliebte RheinBurgen-Wanderweg wurde aufgrund des Felssturzes gesperrt und die Tourist-Informationen darüber in Kenntnis gesetzt.
Wie der Geschäftsführer der Grube Rhein nach ersten Gesprächen mitteilte, haben sich rund 20 000 Tonnen Felsen gelöst. Das entspricht einer Menge von rund 800 Lkw-Ladungen. Weitere Abgänge sind zu befürchten. Aus diesem Grund wurden Geologen vom Landesamt für Geologie und bahneigene Geologen angefordert, die sich die Situation vor Ort ansehen werden.
Im Einsatz sind neben der Polizei Boppard und dem Landesbetrieb Mobilität Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe (Bacharach, Henschhausen, Rheinhöhe, Diebachtal, Heimbachtal und Waldalgesheim). Die Einsatzleitung übernahm Markus Heidrich, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe. Zu Beginn waren 80 Feuerwehrleute im Einsatz, die zwischenzeitlich reduziert wurden.
Und auch die Anlieferung von schwerem Baugeräten an der Baustelle Hirzenach dürfte sich durch die Vollsperrung der Bundesstraße 9 deutlich verzögern und ist nur mit Umwegen zu schaffen. Unweit des Felssturzes entgleiste vor einigen Jahren die Mittelrheinbahn.
Über einen längeren Zeitraum wurde damals aufwendig der Hang gesichert. Ursache für den Felsabgang dürften der Frost in der vergangenen Woche sowie die stark angestiegenen Temperaturen im Verlauf der Woche sowie die ergiebigen Regenfälle sein.