Evelin Blum aus Kirchberg präsentiert ihre "Königin des Weihnachtsessens"
Evelin Blum aus Kirchberg ist Bäckerin aus Leidenschaft – Sie rät: Zum Fest darf es auch mal eine Torte zum Dessert sein
Hübsch dekoriert mit frischen Cranberrys, Granatapfel und Blattgold sorgt diese Torte wirklich für festliche Momente beim Weihnachtsessen. Fotos: www.mitliebezurtorte.de

Kirchberg. Einen Sonntag ohne Kuchen, das hat es bei Evelin Blum schon lange nicht mehr gegeben. Seit mehr als einem Jahr – damals pünktlich zum Finale der Fernsehshow „Das große Backen“, bei der sie um den Sieg kämpfte – präsentiert die 25-jährige Kirchbergerin im Internet jede Woche ein neues Rezept aus ihrer Feder. Dabei holen sich auf ihrem Blog unter www.mitliebezurtorte.de mittlerweile monatlich um die 20.000 Leser ihre Inspiration für die festliche Tafel und das kleine Dessert.

Hübsch dekoriert mit frischen Cranberrys, Granatapfel und Blattgold sorgt diese Torte wirklich für festliche Momente beim Weihnachtsessen. Fotos: www.mitliebezurtorte.de

Wenn Blum eine Torte wie ihre Schoko-Cassis-Torte mit Marzipanmousse, die in diesem Jahr ihre „Königin des Weihnachtsessens“ sein wird, für ihren Blog zubereitet und fotografiert, tut sie das in der Regel am Wochenende. Da hat die Studentin einfach mehr Muse für ihre kreatives Hobby. Außerdem steht dann ihr Vater immer schon ungeduldig neben der Fotokamera und wartet darauf, das Ergebnis endlich auch probieren zu können. Gegessen wird das süße Backwerk dann mit der ganzen Familie. Und die kann sich, ebenso wie Blum selbst, keinen Sonntag mehr ohne Kuchen vorstellen. „Wenn ich dann doch mal im Urlaub oder anderweitig verplant bin, gehen meine Eltern zum Bäcker und kaufen Streuselkuchen“, erzählt die 25-Jährige und verrät lachend: „Der Blick auf die Waage zeigt uns mittlerweile deutlich, dass wir einen Bäcker in der Familie haben.“

Die Leidenschaft fürs Backen hat Blum früh gepackt. Als kleines Kind habe sie der Oma schon immer über die Schulter geschaut, wenn die ihren leckeren Apfelkuchen zubereitet hat. Und Mutters Spezialität war Käsekuchen. Blum selbst versuchte sich als Kind vor allem an Mohnhefekränzen, erzählt sie. „Im Alter wollte ich aber immer noch eine Stufe höher kommen“, irgendwann hatte sie einfach der Ehrgeiz gepackt. Heute zaubert Blum vom Butterplätzchen bis zur anspruchsvollen Torte alles ohne Mühen. Eine Sache aber macht die 25-Jährige gar nicht gern: Blätterteig. „Der ist furchtbar“, findet sie. Vor allem die Menge an Butter sei erschreckend. Und wahnsinnig viel Arbeit mache der Teig obendrein.

Seit gut einem Jahr betreibt Evelin Blum ihren eigenen Internetblog.

Das Dessert ist Blum gerade an Feiertagen wie Weihnachten besonders wichtig. Daher darf es dann auch mal eine reich geschmückte Torte sein, findet sie. Und anders, als es auf den ersten Blick scheint, sei die Schoko-Cassis-Torte mit Marzipanmousse gar nicht so aufwendig. „Wenn erst einmal der Biskuit ausgebacken ist, die Fruchteinlage und die Mousse angerührt sind, wird alles zu einer Torte zusammengesetzt“, erklärt die 25-Jährige. Dann kommt der Kuchen über Nacht ins Gefrierfach, um ihn danach problemlos dekorieren zu können. „Damit die Glasur am Ende perfekt aussieht, braucht die Torte eine feste Struktur“, erklärt Blum. Und die wird durch das Einfrieren garantiert. Bis die Deko dann perfekt sitzt, ist die Torte auch schon aufgetaut und kann serviert werden. Besser bleibt sie dann aber noch eine Weile im Kühlschrank, verrät Evelin Blum.

Vor der Dekoration steht die Zubereitung des Nachtisches

Doch bevor das feine Festtagsdessert dekoriert werden kann, muss es natürlich noch zubereitet werden. Dafür sollte der Backofen auf 175° C vorgeheizt werden. Eine runde Backform mit 20 Zentimeter Durchmesser mit Backpapier auskleiden und anschließend Eier, Zucker, Vanillezucker, Vanilleextrakt und Salz bei mittlerer Stufe etwa zehn Minuten hell-schaumig aufschlagen. Zunächst das Öl und anschließend die Milch nach und nach unter die Ei-Zucker-Masse rühren. Danach Mehl, Backkakao und Backpulver mischen, auf die Ei-Zucker-Öl-Masse sieben und vorsichtig unterheben. Den fertigen Teig gleichmäßig in die vorbereitete Springform streichen und 30 bis 35 Minuten im Ofen backen.

Im Anschluss geht es an die Zubereitung der Cassis-Fruchteinlage. Dazu werden 100 Milliliter Cassis-Fruchtpüree mit Speisestärke glatt gerührt. Das restliche Püree mit Zucker zum Kochen bringen und das Speisestärkegemisch unterrühren, bis eine puddingähnliche Konsistenz entsteht. Den Topf vom Herd nehmen und die Tiefkühlwaldbeeren mit einem Spatel vorsichtig unterrühren. Für die Marzipanmousse muss Marzipan fein geraspelt und die Gelatine in kaltem Wasser eingeweicht werden. Milch und 225 Gramm Sahne in einen Topf geben und erhitzen, Marzipan und Zucker hinzugeben, und alles unter ständigem Rühren aufkochen lassen. Den Topf vom Herd nehmen, die Gelatine ausdrücken, in der noch heißen Flüssigkeit auflösen und Bittermandelaroma hinzugeben. Mit einem Pürierstab wird die Masse noch einmal glatt püriert. Die Marzipansahne abkühlen lassen, bis sie nur noch handwarm ist. Sobald die Masse geliert, in einer separaten Schüssel mit einem Handrührgerät die kalte Sahne aufschlagen und vorsichtig mit einem Spatel unter die Marzipansahne heben. Der Schoko-Biskuitboden muss abkühlen und wird dann in der Mitte durchgeschnitten. Ein Boden kommt in einen Tortenring und wird mit der Cassis-Fruchteinlage gleichmäßig bestrichen. Darauf wird der zweite Boden gelegt und alles wandert für eine Stunde ins Gefrierfach. Dann wird der Tortenring auf einen Durchmesser von 24 Zentimetern eingestellt und mit Tortenrandfolie ausgekleidet. Nun mit einem Spritzbeutel zunächst die Ränder rund um die bereits angefrorene Torte mit Marzipanmousse auffüllen. Die Form vorsichtig einige Male auf die Arbeitsfläche klopfen, damit auch die letzten Zwischenräume ausgefüllt sind. Anschließend mit der restlichen Mousse die Torte bedecken und sie dann über Nacht in den Gefrierschrank geben.

Blattgold sorgt für edles Aussehen, Nibs geben Kick

Am nächsten Tag geht es dann an die Schokoglanzglasur und die weitere Dekoration. Hierzu wird zunächst Gelatine in kaltem Wasser eingeweicht. Dann Zucker und Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen, Kakao und Sahne einrühren und den Topf vom Herd nehmen. Die Gelatine ausdrücken und in der heißen Flüssigkeit auflösen. Die Glasur nun bei Zimmertemperatur herunterkühlen lassen, dabei immer wieder mal umrühren. Sobald die Glasur anfängt, zu gelieren und sich gießen lässt wie gezuckerte Kondensmilch, kann die Torte damit überzogen werden. Dafür ein Kuchengitter auf ein mit Backpapier belegtes Backblech stellen, das die herab fließende Glasur auffangen kann. Die gefrorene Torte aus dem Tortenring lösen, auf das Kuchengitter setzen und schön gleichmäßig mit der Schokoglanzglasur überziehen.

Für den Fall, dass die Schicht etwas dünn geraten ist und nicht gleich auf der gefrorenen Torte anzieht, kann man den Vorgang mit der aufgefangenen Flüssigkeit wie-derholen. Danach kann nach Herzenslust dekoriert werden. Hierfür die noch gefrorene Torte auf eine Tortenplatte setzen, Kakaonibs an den unteren Rand der Torte drücken und im letzten Schritt die Torte dezent mit Blattgold, Cranberrys, Granatapfel und Anissternen dekorieren. „Die Kakaonibs sind schön bitter und nicht zu süß“, erklärt die 25-Jährige. „Sie geben der Torte den gewissen Kick“, sagt Evelin Blum.

Von unserer Redakteurin Charlotte Krämer-Schick

Weitere Infos zu Evelin Blum, ihren Rezepten und zu diesem Rezept im Internetblog unter www.mitliebezurtorte.de

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