Rhein-Hunsrück-Zeitung
Es wird langsam Zeit für die Jugendherberge: Thomas Torkler zu den Plänen des Investors

Träumt weiter, möchte man den Maklern zurufen, die satte 1,1 Millionen Euro für die Jugendherberge aufrufen. Das würde aber nichts bringen, denn eigentlich hat niemand Not, weder das Maklerbüro noch das Deutsche Jugendherbergswerk DJH.

Für sie ist es nicht notwendig, sofort zu verkaufen. Aus Sicht eines potenziellen Investors und vor allem der Ortsgemeinde Sargenroth, der Verbandsgemeinde (VG) und des Kreises wäre allerdings das Schieben auf die lange Bank fatal. Der ohnehin vorhandene Sanierungsstau würde sich irgendwann auflösen, nämlich dann, wenn eine Sanierung unwirtschaftlich würde. Es wird langsam Zeit für die Jugendherberge.

Daher drückt der engagierte Investor aus Kastellaun aufs Tempo. Allein, es mangelt ihm an Geld, das er nun versucht, zusammenzukratzen. Selbst wenn VG und Kreis sowie die Ortsgemeinde ihre Zusagen für insgesamt 1.030.000 Euro einhielten, würde noch ein wenig „Kleingeld“ fehlen bis zu den grob veranschlagten 4,5 bis 5 Millionen, in denen der Kaufpreis enthalten wäre. Vom Land ist kein müder Euro zu erwarten, denn die EU-Beihilferichtlinien stünden dem entgegen. Der Zug dürfte abgefahren sein. Aber vielleicht hat Michael Maurer ja in Mainz doch Erfolg. Das Konzept, das Heinz-Werner Weber im VG-Rat vorgestellt hat, klingt jedenfalls schlüssig und kann Aussicht auf Erfolg haben.

Und eigentlich müsste die Liegenschaft in Sargenroth nicht für 1,1 Millionen Euro zum Verkauf angeboten werden, sondern für einen symbolischen Preis von 1 Euro den Besitzer wechseln. Denn es passt nicht zusammen, dass das DJH das vor Corona gut ausgelastete Haus einerseits nicht mit einem Millionenbetrag sanieren will, aber nun versucht, auch noch Reibach damit zu machen.

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