Die Stadt Emmelshausen verzichtet darauf, zwischen Rathaus und Rhein-Mosel-Straße an der Rathausstraße ein Parkdeck zu errichten. Die Mitglieder des Stadtrates haben sich dagegen ausgesprochen, diesbezüglich weitere Schritte in die Wege zu leiten – obwohl das Gremium noch vor einem Jahr ganz anderer Meinung war.
Rückblick: Ende April 2024 hatten die Fraktionen von FWG und CDU einen Antrag gestellt, im Bereich des VG-Parkplatzes an der Rathausstraße zusätzliche Parkmöglichkeiten zu schaffen, um insbesondere den Parkplatzsuchverkehr auf der Rhein-Mosel-Straße einzudämmen und die Hauptverkehrsachse so zu entlasten. Der damalige Stadtrat beschloss, von der VG-Verwaltung Hunsrück-Mittelrhein eine Machbarkeitsstudie mit Kostenschätzung erstellen zu lassen. Damals sprachen sich bei einer Enthaltung elf Mandatsträger dafür aus, zwei dagegen. Geschehen ist allerdings nichts. Weil das Thema jüngst noch einmal kontrovers diskutiert wurde, sollte nun eine finale Entscheidung getroffen werden.
Parkzeit könnte auf zwei Stunden begrenzt werden
Stadtbürgermeister Volker Bernd ging noch einmal auf den aktuellen Sachstand ein. Er teilte mit, dass die VG-Verwaltung plane, im oberen Bereich der Grundschule weitere Parkplätze – zehn an der Zahl – schaffen zu wollen. Gerhard Hammes (CDU) eröffnete daraufhin eine kontrovers geführte Diskussion. Die Verkehrsfrequenz auf der Rhein-Mosel-Straße sei sehr hoch. Dennoch ergäbe ein Parkdeck in besagtem Bereich kein schönes Bild. Er schlug vor, das Parkareal an der Rathausstraße zu bewirtschaften und abzuwarten, ob sich die Lage dann entspanne.
Auf die Frage von Tim Spettmann (FWG), was eine solche Studie denn koste, nannte der Stadtbürgermeister den Betrag von 10.000 bis 15.000 Euro. Benedikt Christ (FWG) befürchtete, dass für das Parkdeck Bäume gerodet werden müssten, doch dies verneinte Stadtbürgermeister Bernd. Timo Eberhard (CDU) sprach sich für die Studie aus – allein schon, um die Parksituation zu verbessern –, auch wenn er die optischen Bedenken mittragen könne. Eine Bewirtschaftung der Parkplätze wäre sicherlich ein Mehrgewinn für die Stadt.
„So ein Parkdeck kostet 1 Million Euro, und das Geld haben wir nicht.“
Gerhard Hammes (CDU)
Man vergebe sich nichts, wenn eine Studie in Auftrag gegeben werde – zumal dieses Gutachten von der Verbandsgemeinde bezahlt werde. Er sei ein Verfechter einer solchen Studie, sagte Thomas Franz (FWG). Wichtig sei auf jeden Fall eine Entlastung. Die Parksituation würde durch eine zeitliche Parkbeschränkung und Bewirtschaftung der Flächen entschärft. Alfred Muders (CDU) verwies darauf, dass täglich 12.000 Fahrzeuge die Straße hoch- und runterfahren. 60 weitere Parkplätze seien sicher hilfreich. „Wenn wir die Parkzeit auf zwei Stunden beschränken, dann werden auch wieder Plätze frei“, sagte er. Für CDU-Sprecher Gerhard Hammes macht es keinen Sinn, 15.000 Euro für die Studie auszugeben. „So ein Parkdeck kostet 1 Million Euro, das Geld haben wir nicht.“ Dieser Meinung war denn der Stadtrat auch. Mit 15 Neinstimmen bei zwei Befürwortungen und zwei Enthaltungen wurde der Antrag, eine Studie in Auftrag zu geben, abgelehnt.