Die gelernte Gärtnerin kennt sich aus mit Pflanzen, Kräutern und Bäumen. „Wir haben hier alles, was wir brauchen“, sagt sie, „und wir wollen so wenig wie möglich in die natürlichen Abläufe eingreifen, denn die Natur regelt alles wunderbar.“
Viele Pflanzsorten und Obstbäume befinden sich auf dem Gelände, in Gewächshäusern baut sie Gemüse, Salat, verschiedene Tomatensorten und Kräuter an. „Wir leben aus diesem Garten“, erzählt Sabine Heidger. „Irgendwann habe ich dann gemerkt, das können wir gar nicht alles selbst verwerten.“ Dann kam die Idee auf, die Produkte in einem kleinen Laden anzubieten. Daher hat sie im März dieses Jahres ihren kleinen Laden „Kreuzberg Boppard“ eröffnet. Hier kann jeder einfach kommen, die Tür ist immer offen. Man findet eine Auswahl an selbst hergestellten Marmeladen, Honig und Gewürzen. Sie stellt selbst Seifen her, die alle in Bioqualität produziert werden aus dem Honig und Bienenwachs der eigenen Bienen. Die verwendeten Kräuter sind ebenfalls aus dem eigenen Garten, es werden keine tierischen Zutaten verwendet. Es gibt auch Bienenwachskerzen und Honiglikör oder Weinbergpfirsichessig im Angebot. Im Laden liegt eine Preisliste aus, und eine kleine Kasse steht bereit. So kann sich jeder sein Produkt aussuchen und den Geldbetrag hinterlegen. Wanderer und Touristen finden hier sicherlich ein kleines Präsent, um es mit nach Hause zu nehmen. Aber auch Einheimische können sich selbstverständlich mit den regionalen Produkten versorgen.
Die Ruhe in der Natur fasziniert die 57-Jährige
Die Verbundenheit mit der Natur ist Sabine Heidger schon in die Wiege gelegt worden. Aufgewachsen ist sie auf dem Kreuzberg und war immer schon in der Landwirtschaft unterwegs. „Es ist einfach die Ruhe in der Natur, die mich immer wieder fasziniert“, so beschreibt es die 57-Jährige, „man kann bei sich selbst sein und den Körper spüren.“ So ist es nicht verwunderlich, dass sie nach der Schule eine Ausbildung zur Gärtnerin gemacht hat. Zunächst war sie bei der Stadt Boppard beschäftigt und hat mit dazu beigetragen, dass viele Bäume in den Rheinanlagen gepflanzt wurden. Dabei ist sie in die Fußstapfen ihres Vaters getreten, der auch schon bei der Stadt Boppard als Gärtner gearbeitet hat und Bäume gepflanzt hat. Heute hat sie die Leitung der Gartenabteilung bei Bethesda in Boppard unter sich und empfindet es als großes Glück, mit behinderten Menschen zusammenarbeiten zu können.
Auch Feriengäste können die Gartenlandschaft genießen
Beruf und Hobby vermischen sich bei der Gärtnerin aus Leidenschaft. In ihrem eigenen Garten ist immer was zu tun, aber vieles übernimmt einfach die Natur. Sie beobachtet gern, wie sich die Naturwelt um sie herum entwickelt. Bäume liegen ihr besonders am Herzen, daher hat sie auf ihrem Grundstück mehr als 50 Bäume neu gepflanzt. Überall auf dem Gelände gibt es kleine Nischen, die besonders angelegt sind. So findet man beispielsweise eine Ecke mit einem kleinen Teich und einem Buddha, was an einen asiatischen Garten erinnert. An einer anderen Stelle sitzt man gemütlich unter riesigen Obstbäumen, kann einfach entspannen und die Seele baumeln lassen. Verschiedene Wasserstellen sorgen dafür, dass immer genügend Wasser auch zur Verfügung steht. An diesen Stellen ist der Bewuchs ganz anders.
Überall riecht es verführerisch nach Kräutern und Pflanzen, die Atmosphäre ist besonders, und man spürt, dieser Ort ist besonders. Ihr Elternhaus, das auf ihrem Gelände liegt, hat Sabine Heidger umgebaut und komplett neu saniert. Es wird als Ferienwohnung vermietet. Hier kann sich jeder wohlfühlen und vor allem die Ruhe, die Gartenlandschaft und die wundervolle Aussicht genießen.
Von unserer Mitarbeiterin Dagmar Stadtfeld