Sssst, ssst, ssst – in diesen Tagen vibrierte mein Handy fast dauerhaft. Grund waren die Eilmeldungen der Nachrichtenapps, die mein Smartphone erreichten. Heutzutage versorgt uns ein kleiner Minirechner in der Hosentasche mit sämtlichen Weltnachrichten. Wie praktisch! Davon konnten die Boten von früher nur träumen. Ob der Wahlsieg des designierten US-Präsidenten Donald Trump oder der öffentliche Bruch der Ampelkoalition in Deutschland: Das Smartphone stand kaum noch still. Und ich damit auch nicht, denn natürlich zog das kleine schwarze Kästchen immer wieder meine Aufmerksamkeit auf sich, kaum hatte ich das Surren vernommen.
Klar: Als Journalist möchte ich aktuell und zuverlässig informiert sein. Und ich bin sehr dankbar über die heutigen Möglichkeiten des globalen Informationsaustauschs. Aber eines späten Abends, nach einem langen Arbeitstag und dem anschließenden Konsum mehrerer politischer Statements, wurde es mir irgendwann zu viel. Dann meldete sich wohl der steinzeitliche Teil meines Gehirns, der nicht auf so ein Bombardement von Neuigkeiten ausgelegt ist. Und ich machte mein Handy einfach mal aus. Dieser Moment der Stille – was für eine Wohltat! So konnte ich ein wenig Energie sammeln für den nächsten Tag. Denn der würde sicher wieder neue Nachrichten bringen.
