Ich saß in unserem Garten, als plötzlich eins, dann immer mehr Glühwürmchen um mich herumschwirrten. Ich muss dazu sagen: Ich habe schon viele Jahre keine Glühwürmchen mehr entdecken können. Umso intensiver habe ich die kleinen Leuchtkäfer nun auch beobachtet. Für viele ist dies ein magisches Schauspiel – auch für mich.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich dieses Naturspektakel zum ersten Mal erlebt habe. Wir waren mit dem ruhmreichen FC 03 Bad Sobernheim in Winterbach im Zeltlager, und eine Nachtwanderung stand auf dem Programm. Es ging hoch zum Ellerspring, mit 657,5 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung des Soonwaldes. Und bei dieser Wanderung konnte ich die lautlos schwebenden Käfer erleben. Wir versuchten, sie mit den Händen einzufangen – was zuweilen auch gelang, und wir hatten anschließend ganz gelbe Handflächen. Das kam vom Phosphor. Ich war total fasziniert. Ansonsten hätte ich diese Geschichte wohl auch längst vergessen.
Umso mehr musste ich nun schmunzeln, als ich bei uns im Garten am Waldrand und zwischen den Büschen die leuchtenden Punkte entdeckte. Mittlerweile wird es auch im Hunsrück immer schwieriger, Glühwürmchen zu beobachten. Die Käfer sind ernsthaft in Bedrängnis geraten. Das Insektensterben macht auch vor ihnen nicht halt, und die zunehmende Lichtverschmutzung tut ihr Übriges. Noch bis Mitte Juli kann man nach Einbruch der Dunkelheit dieses ganz besondere Naturschauspiel beobachten. Viel Glück!