Nach der unfreiwilligen Corona-Pause wurde in Kirchberg nun endlich wieder Theater gespielt. Auf dem Programm stand die Komödie in drei Akten: „Das Tal der Suppen“ von Dirk Salzbrunn. Die Laiendarsteller der Theatergruppe Dumnissus hatten das Spiel auf der Bühne ebenso vermisst wie die Theaterfans. Katharina Monteith, die nicht nur Regie führte, sondern auch als Testesserin fungierte, begrüßte die Gäste in der Kirchberger Stadthalle und brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass man nun endlich wieder spielen dürfe.
Mit Begeisterung dabei
Die Besucher waren von Beginn an mit Begeisterung dabei. Sie bemerkten nicht nur die „Kracher“ und offenen Streitereien auf der Bühne, sondern auch den feinen Wortwitz. Nachdem die Premiere am Freitagabend in der neuen Spielstätte, der Stadthalle, überaus gut gelungen war, hatte man sich sehr schnell an die geänderten Gegebenheiten gewöhnt.
Das Bühnenbild war eine gelungene Mischung aus einer heimeligen Dorfansicht und den Außenbereichen der beiden Gasthäuser „Zum Lamm“ und der „Taverne“. Thomas Pfahl, der Besitzer des Gasthauses „Zum Lamm“ wurde von Markus Klingels mit viel Eifer und einer gehörigen Portion Wut im Bauch dargestellt. Man merkte als Zuschauer sofort, dass er ein leidenschaftlicher Verfechter der deutschen Küche ist. Ihm ist es ein Dorn im Auge, dass seine Nachbarin Else Strohmer, die Besitzerin der Taverne, die von Heike Härter souverän in Szene gesetzt wurde, auf griechische Küche umgestellt hat, da ist es kein Wunder, dass Thomas Pfahl immer wieder mit dem Koch der Taverne, Ari (Hans Schmidt), in heftigen Streit gerät. Martha, die Frau von Thomas (Christiane Lay), trägt auch nicht zur Entspannung der Situation bei.
Wettbewerb um die beste Suppe
Es entbrennt ein heftiger Konkurrenzkampf, der seinen Höhepunkt erreicht, als in der Zeitung ein Wettbewerb um die beste Suppe ausgeschrieben wird. Ein anonymer Testesser wird in naher Zukunft erwartet. Katharina Monteith mimt die Testesserin Iris Eglich, sie spielt ihre Rolle so authentisch, dass man sich kaum vorstellen kann, wieso gerade der typische Landstreicher Konrad, der von Elmar Härter gespielt wird, als Testesser identifiziert wird, obwohl dieser, was die zerrissene Kleidung betrifft, aber auch seine verbalen Hinweise, nicht darauf schließen lassen. Er ist froh, dass man ihm kostenlos ein köstliches Essen serviert, alles andere interessiert ihn nicht, dabei hat man sich so auf seine Person „eingeschossen“, dass man die echte Testesserin oft überhaupt nicht bemerkt.
Zwischenzeitlich hat Iris Eglich, sich in Ari den Koch der Taverne verliebt und steigt ihm ohne Umschweife hinterher und der ist nur noch damit beschäftigt, sich ihrem offenen Werben zu entziehen. Zu Publikumslieblingen avancieren Opa Willy und Oma Marie, die von Heribert Dämgen und Helma Hammen liebevoll gespielt werden. Ihre späte Liebe ist herzerfrischend. Die beiden Alten folgen nicht dem Beispiel ihrer Familie, was die Streitereien betrifft, sie lieben sich leidenschaftlich, obwohl man ihnen diese Gefühlsausbrüche und „Flausen“ im Kopf in ihrem hohen Alter, mit Gewalt austreiben möchte. Oma Marie bekommt sogar Hausarrest. Opa Willy „klaut“ Suppe, die er mit Oma Marie genießen möchte, doch er wird überrascht, und weiß nur einen Ausweg, er schüttet die Suppe aus der Taverne zu der Suppe „Zum Lamm“ und kreiert damit eine deutsch-griechische Völkerverständigung.
Weitere Helfer vor und hinter der Bühne: Souffleuse: Ingeborg Adler; Inspizientin: Anne-Katrin Vogt; Maske und Frisuren: Angelika Schwaab/Laureen Borsch; Technik: Andreas Schulte-Hubbert; Pressearbeit: Katharina Monteith; Kostümberatung: Gerlinde Klockner; Bühnenbau und Requisiten: Gemeinschaftsarbeit.