Mittelrhein
Drei Schiffsunfälle an drei Tagen: Havarien am Mittelrhein laufen glimpflich ab – Immer gleiche Stelle

Wasserschutzpolizei (Symbolbild)

Symbolbild: David Ditzer

Mittelrhein. An den vergangenen drei Tagen haben sich am Mittelrhein drei Schiffsunfälle ereignet. Alle drei Havarien ereigneten sich fast an der gleichen Stelle bei  bei Oberwesel/St. Goar. Alle liefen recht glimpflich ab. Verletzt wurde niemand.

Auch wenn es auffällig ist, dass drei Unfälle in so kurzer Zeit an fast genau der gleichen Stelle passiert sind, besteht kein Zusammenhang mit der aktuellen Lage am Rhein. Das bestätigt die Wasserschutzpolizei auf Nachfrage unserer Zeitung. Da das Schiff des ersten Unfalls am Samstag allerdings noch vor Ort liegt, bis es geleicherte ist, müssen die Schiffe an dieser Stelle vorbeifahren. Die Fahrrinne ist geändert. Das sei aber vergleichbar mit den Regelungen bei Niedrigwasser, sagt die Wasserschutzpolizei und ergänzt: Schiffunfälle gehen dann meistens mit menschlichen Fehlern einher.

Hier eine Chronologie der Ereignisse der vergangenen drei Tage:

Samstag, 2. März: Ein niederländische Güterschiff hat sich gegen 8.50 Uhr im Bereich der Ausfahrt des linksrheinischen „Geisenrücken“-Fahrwassers zwischen Oberwesel und St. Goars in der Bergfahrt festgefahren. Vermutlich gab es Probleme mit dem Bugankerpfahl. Das Schiff war mit rund 2200 Tonnen Raps beladen. Verletzt wurde niemand. Ladung trat nicht aus; es gab keinen Wassereinbruch.

Sonntag, 3. März: Kurz unterhalb von Oberwesel ereignete sich am Sonntagmorgen um 6 Uhr ein Schiffsunfall, wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Bingen mitteilt. Das mit 900 Tonnen Natronlauge beladene Tankschiff „Piz Ela“ kollidierte mit dem Schubverband „Statendam“. Bei dem Zusammenstoß wurden beide Schiffe stark am Bug beschädigt, Personen kamen nicht zu Schaden. Die Ladetanks der „Piz Ela“ blieben intakt, Natronlauge trat keine aus. Nach einer Sperrung des Rheins zur Räumung der Unfallstelle konnte der Schubverband die Fahrt rheinabwärts fortsetzen. Die „Piz Ela“ fuhr auf Weisung der Schifffahrtspolizei aus eigener Kraft weiter nach Oberwesel. Nach einer Inspektion der Schäden wurde die Ladung innerhalb des Schiffes teilweise umgepumpt, um den Tiefgang am Bug zu reduzieren. Der durch die Kollision entstandene Riss kam dadurch so weit über die Wasserlinie, dass das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt die Weiterfahrt unter besonderen Auflagen bis in den Schutzhafen Bingen anordnen konnte. Dort wird eine provisorische Reparatur erfolgen.

Montag, 4. März: Ein zu Berg fahrendes Tankmotorschiff (TMS) verließ an diesem im Bereich des oberen Endes des sogenannten Geisenrückens zwischen St. Goar und Oberwesel aufgrund eines nautischen Fahrfehlers für einen kurzen Abschnitt die Fahrrinne und drohte auf den dortigen “Jungferngrund" zu geraten. Als der Schiffsführer des TMS seinen Fehler bemerkte, versuchte er, sein Schiff zurück in die Fahrrinne zu manövrieren. Zu diesem Zeitpunkt näherte sich ein zu Tal fahrender Schubverband. Das vom Schiffsführer des TMS eingeleitete Fahrmanöver missglückte, und die beiden Schiffe kollidierten. An beiden Fahrzeugen entstanden erhebliche Deformationen am backbordseitigen Bug und jeweils ein Loch in den Bordwänden. Die Schäden traten außerhalb der Ladungsbereiche und oberhalb der Wasserlinien auf. Menschen wurden nicht verletzt. Die Schifffahrt wurde vorübergehend gesperrt. Nach entsprechenden Reparaturmaßnahmen und deren Begutachtung konnten mittlerweile sowohl das Tankmotorschiff als auch der Schubverband, denen jeweils ein Weiterfahrverbot erteilt worden war, ihre Fahrt fortsetzen.

me/Polizeiberichte

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