Eine Lösung nach bangen Wochen
Hinter Remo Müller und seinem Team vom Tiererlebnispark liegen bange Wochen. Genauso unklar, wie die Situation zur Öffnung des beliebten Parks für Besucher längere Zeit war, gestaltete sich auch die Frage, welche Form von Veranstaltungen in der nächsten Zeit möglich sein werde, als große Herausforderung. Denn gerade umfangreiche Veranstaltungsreihen wie das Dinner-Erlebnis-Varieté brauchen eine längere Vorlauf- und Planungszeit. Nach und nach wurden die behördlichen Vorgaben gelockert, und unter Einhaltung strenger Hygiene- und Abstandsvorgaben wurde wieder ein gesellschaftliches Miteinander möglich. Damit können auch Kulturveranstaltungen wie das Varieté, das seit Jahren viele Gäste aus der Region anlockt und fester Bestandteil des Terminkalenders in der Verbandsgemeinde Kastellaun ist, stattfinden.
„Wir freuen uns sehr darauf, dass wir das Dinner-Erlebnis-Varieté im Winter veranstalten können“, sagt Remo Müller, für den das Varieté zu einem Markenzeichen geworden ist. Bereits zum fünften Mal findet die Veranstaltungsserie in Bell statt, die nicht nur aufgrund der unterhaltsamen Show, sondern auch dank einer filigranen Kombination von Kulinarik, Ästhetik, Sportlichkeit und Humor als einzigartig gilt. Die Reihe findet einen solchen Anklang, dass die Abende regelmäßig früh ausverkauft sind. Auch zum jetzt anstehenden Auftakt der Verkaufsphase ist mit einem gewissen Andrang zu rechnen.
In diesem Jahr steht das Varieté unter besonderen Vorzeichen, nicht allein wegen der Corona-Krise. „Wir sind gut vorbereitet und können ein tolles Programm anbieten“, sagt Remo Müller, der internationale Künstler nach Bell locken konnte und ihnen damit auch eine Perspektive in einer gerade für Kulturschaffende unsicheren Zeit bietet. „Ich glaube, die Mischung aus Unterhaltung, Genuss und Freude wird in diesem Jahr richtig gut“, sagt er mit Vorfreude. „Vor allem soll sich jeder Gast bei uns wohlfühlen.“ Weil alle denkbaren Sicherheitsvorkehrungen angesichts der Corona-Krise getroffen werden, sollen sich die Besucher des Varietés gut umsorgt und in Bell gleichsam wie zu Hause fühlen.
Dies führt zwar dazu, dass die Intimität des kleinen Zirkuszelts in diesem Jahr aufgrund der Abstandsregeln nicht möglich ist. „Aber Atmosphäre und Stimmung sollen unverändert sein“, sagt Remo Müller. „Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, ein größeres Zelt zu verwenden, um ausreichende Abstände zu erreichen“, erklärt er weiter. Ein Hunsrücker Zeltbauunternehmen stellt in diesem Jahr ein geeignetes Zelt auf, das anstelle des kleineren, parkeigenen Varietézeltes genutzt wird. Dazu kommt ein Hygienekonzept für Gäste, Küche und Service. „Wir wollen mit Abstand die beste Show bieten“, sagt Remo Müller.
Filmreif auch auf dem Teller
Dass die Stimmung passt, dafür trägt unter anderem José do Rego Verantwortung. Die wortlose Mimikakrobatik und Clownerie des gebürtigen Südafrikaners ist in Bell bereits Tradition geworden und dürfte einmal mehr begeistern. Nachdem im vergangenen Jahr im Varietézelt in See gestochen und auf Kreuzfahrt gegangen wurde, dreht sich dieses Mal alles um die große Welt des Films. Dabei geht es auch sehr athletisch und sportlich zu: Elemente der Seil-, Fahrrad- und Luftakrobatik gehören dank exzellenter Könner ebenso zum Programm wie die beiden Kolumbianer Charly und Wuilder Acero, die das Publikum mit außergewöhnlicher Körperbeherrschung kopfstehen lassen werden. Und wie in einem großen Film, gehört auch die Illusionskunst dazu – es dürfte spannend werden. Während es das exakte Programm ab 20. November live zu entdecken gilt, hat Remo Müller schon verraten, welches Menü er beim Dinner-Erlebnis-Varieté servieren lässt. Der frühere Schweizer Jungkoch des Jahres tischt vier feine Gänge auf – auch diese sollen filmreif sein. Volker Boch
Mehr Infos und Anmeldung ab dem 1. Juli im Internet unter www.tier-erlebnisparkbell.de