Schabbacher Kultur- und Heimatfreunde öffnen nach Corona-Zwangspause ihr Filmhaus wieder und bieten Führungen rund um Gehlweiler an
Die „Heimat der Heimat“ entdecken: Schabbacher Kultur- und Heimatfreunde bieten wieder Führungen
Das kleine Filmhaus am Ortseingang von Gehlweiler entführt die Besucher in die Reitzsche Filmwelt. Foto: Archiv Werner Dupuis
Werner Dupuis

Gehlweiler. Während in der Kreisstadt Simmern und damit in der „Heimat der Heimat“, wie es im Untertitel des Festivals heißt, die Heimat Europa Filmfestspiele in vollem Gange sind, lässt sich im nahe gelegenen Gehlweiler die eigentliche „Heimat der Heimat“ hautnah erleben. Neben den vielen Infotafeln, die von Edgar Reitz’ Dreharbeiten von „Die andere Heimat“ vor acht Jahren berichten, hat nach einer Corona-Zwangspause auch das kleine Filmhaus am Fuße der steinernen Brücke wieder seine Türen für Besucher geöffnet.

Klein und etwas dunkel, dafür aber umso hübscher eingerichtet ist das kleine Haus von Heribert Dämgen. Tritt der Besucher hinein, wird er sodann in die Zeit versetzt, in der sich so viele Hunsrücker aufgrund von Hunger und Armut gen Brasilien aufgemacht haben. Zudem taucht er ein in die Reitzsche Filmwelt – besonders dann, wenn Dämgen und seine Mitstreiter der Schabbacher Kultur- und Heimatfreunde beginnen, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Denn viele waren nicht nur bei den Dreharbeiten der „Anderen Heimat“ vor und hinter der Kamera dabei, sondern wirkten bereits in den 1980er-Jahren bei „Heimat – Eine deutsche Chronik“ mit.

„Es hatten sich für die vergangenen Monate viele Leute und Gruppen angemeldet, allein sieben aus Brasilien und eine aus Australien“, so Dämgen. Doch die meisten Besuche mussten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Nun starten die Schabbacher aber wieder durch mit ihren Führungen, die sie nicht mehr nur auf das Dorf beschränken wollen. Zum Wandern lädt etwa die Traumschleife „Heimat“ ein, die in diesem Jahr zum schönsten deutschen Wanderweg nominiert wurde. Ob sie es tatsächlich wird, gibt man in der kommenden Woche bekannt. Doch Dämgen kennt noch weitere Ecken und Wege jenseits der Traumschleife, die ebenso Bezug haben zu den Dreharbeiten. „An einigen Stellen hat man zum Beispiel einen ganz wunderbaren Blick auf die Kirchturmspitze von Schlierschied“, sagt Dämgen. Und die dürfte Heimat-Fans in der Tat ein Begriff sein.

Auch für Kinder möchte Dämgen den Ort Gehlweiler interessanter machen und etwa das Damwildgehege am Ortsrand mit in seine Führungen aufnehmen. „Die Tiere sind so zahm, die fressen sogar aus der Hand“, sagt er. Und spannend könnte auch ein Besuch der Franzenmühle sein, ist sich Dämgen sicher. ces

Die Schabbacher Kultur- und Heimatfreunde bieten nicht nur für Gruppen Führungen in Gehlweiler an, auch Einzelpersonen oder Familien können sich bei Interesse jederzeit melden. Weitere Informationen und entsprechende Kontaktdaten gibt es im Internet unter www.schabbacherkulturheimat.de

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