Dr. Matthias Rudolph verabschiedet sich von der Mittelrhein-Klinik
Der Kapitän verlässt das Schiff Mittelrhein-Klinik: Dr. Matthias Rudolph eröffnet eigene Praxis
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Fast 20 Jahre lang war Dr. Matthias Rudolph an der Mittelrhein-Klinik tätig. Zum Jahresende verlässt er nun die Bad Salziger Klinik und eröffnet seine eigene Praxis für Psychotherapie. Foto: Suzanne Breitbach
Suzanne Breitbach

Der Kapitän der Mittelrhein-Klinik Dr. Matthias Rudolph verabschiedet sich zum Jahresende aus der Kurstadt. Am 2. November 2004, also vor 19 Jahren, hat Rudolph die zu besetzende Stelle als „Leitender Abteilungsarzt“ in der Mittelrhein-Klinik angetreten. „Ich bin damals quasi als erster Offizier auf die Kommandobrücke gekommen, um die Psychosomatikabteilung aufzubauen“, blickt der scheidende Arzt zurück.

Nach dem Ausscheiden von Professor Herz wurde Rudolph dann zum Kapitän auf dem großen Schiff. „Mit einem wunderbaren Team haben wir es auf Kurs gehalten, auch bei teilweise stürmischer See“, sagt Rudolph. Mit seiner Mannschaft durfte Dr. Matthias Rudolph als Ärztlicher Direktor die Psychosomatik inhaltlich, baulich und organisatorisch aufbauen. Die Schwerpunkte waren ADHS und Tinnitus sowie Reha bei Post-Covid und die Gartentherapie, die Dr. Rudolph aufbaute, sowie die Abteilung für Psycho-Onkologie, die Rudolph gemeinsam mit seinem Stellvertreter Christian Franzkoch entwickelte.

Während seiner Zeit in der Klinikleitung wurde die Klinik seit März 2019 parallel zu den umfangreichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen betrieben und das über drei Jahre auch noch unter den schwierigen Corona-Bedingungen. Die Klinik ist tief im sozialen Leben der Ortsgemeinde verankert und durch zahlreiche Kooperationen weit über die Region hinaus bekannt.

Jetzt ist es an der Zeit für mich, etwas kürzerzutreten und vor allem meinen Arbeitsalltag selbst zu bestimmen.

Dr. Matthias Rudolph

„Ich habe alle meine Kraft in die Klinik investiert, Zehnstundentage sind die Regel und Fünftagewochen eher die Ausnahmen. Mittlerweile bin ich über 20 Jahre in Führungspositionen tätig und war dabei überwiegend fremdbestimmt. Termine über Termine bestimmten den Alltag, und ständig gab es etwas zu entscheiden oder zu organisieren. Jetzt ist es an der Zeit für mich, etwas kürzerzutreten und vor allem meinen Arbeitsalltag selbst zu bestimmen“, sagt Rudolph. Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen und habe auch nichts mit dem Brand in der Mittelrhein-Klinik (wir berichteten) Ende September zu tun.

„Ich werde von diesem Ozeandampfer Klinik auf eine Segelyacht umsteigen und im Januar mit einer Psychotherapiepraxis mit hälftigem Versorgungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz in Boppard beginnen. Die gewonnene Zeit werde ich vor allem für mein Engagement als anerkannter Supervisor und Selbsterfahrungsleiter nutzen und mich weiterhin in der Lehre an verschiedenen Universitäten und Ausbildungsinstituten engagieren“, blickt Dr. Matthias Rudolph in seine Zukunft.

Offiziell ist am 31. Dezember Schluss an der Mittelrhein-Klinik. Dr. Matthias Rudolph freut sich auf seine neue eigene Praxis und den direkten Kontakt zu den Patienten, ohne Management und Organisationsaufwand für eine 200-Betten-Klinik.

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