Rhein-Hunsrück
Denkmaltag im Rhein-Hunsrück-Kreis: Auf den Spuren der Raketenkuh

Reichlich verblasst präsentiert sich die Raketenkuh auf ihrer Scheune in Bell. Am Denkmaltag am Sonntag steht sie endlich wieder einmal im Mittelpunkt. Foto: Thomas Torkler

Rhein-Hunsrück – Das diesjährige Motto zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, ist ungewöhnlich: "Jenseits des Guten und Schönen: unbequeme Denkmale?". Im Rhein-Hunsrück-Kreis können folgende Denkmäler besichtigt werden.

Die Raketenkuh-Scheunein Bell ist ein ungewöhnliches kulturhistorisches Denk- und Mahnmal. Ende 1982 galt der Hunsrück als möglicher Stationierungsort der Mittelstreckenraketen. Auf künstlerische, farbenfrohe und einprägsame Weise vermittelte eine Düsseldorfer Künstlergruppe den Zorn über die Stationierung noch vor der Großdemonstration 1986 auf dem Beller Markt. Ab 15 Uhr gibt es Führungen, um 17 Uhr eine Filmvorführung im Bell-Vue „Auf den Spuren der Raketenkuh“.

Die ehemalige Benediktinerpropstei mit der romanischen Propsteikirche und dem Propsteigarten in Hirzenach ist eines der reizvollsten Architekturensembles am Mittelrhein. Der Förderverein lädt um 14 und 15 Uhr zu Führungen durch den Garten und die Kirche ein und bewirtet die Gäste.

Das Schloss Schöneck in Boppard-Herschwiesen ist eine Reichsministerialburg des 13. Jahrhunderts. Sie ist mehrfach verfallen und wurde wiederaufgebaut. Von 1910 bis 22 war das Schloss der Sommersitz des Malers Wilhelm Steinhausen, seither ist sie im Besitz der Familienstiftung. Führungen durch das Schloss gibt es um 11, 13 und 15 Uhr.

Das Kriegerdenkmal in Büchenbeuren ist ein Denkmal des Hunsrücker Malers und Bildhauers Friedrich Karl Ströher (1876-1925). Im 1923 geschaffenen Denkmal an der Kirchenmauer umfängt eine übergroße Frauenfigur einen sterbenden Soldaten. Eine Führung mit Vortrag zum Lebenswerk Ströhers gibt es um 15 Uhr.

Das Kriegerdenkmal in Hirschfeld stammt auch von Ströher. Es handelt sich um ein Relief im Tympanon über dem Portal der evangelischen Kirche mit einem Engel, der einen gefallenen Soldaten emporhebt. Eine Führung ist um 15 Uhr.

Die ehemalige Synagoge in Laufersweiler, Kirchgasse 6, wurde 1825 erstmals erwähnt, 1839 brannte sie ab. 1911 wurde das heutige Gebäude eröffnet, 1938 wurde das Innere zerstört. 1988 wurde das Gebäude zur Mahn- und Gedenkstätte. Führungen gibt es um 10, 12, 14, und 16 Uhr sowie nach Bedarf. Die Dauerausstellung „Weg der Erinnerung“ kann besichtigt werden.

Der Grundstein der spätgotischen evangelischen Stephanskirche in Simmern, Römerberg 2, wurde 1486 durch Herzog Johann I. gelegt. Dort gibt es die Spätrenaissance-Grabmäler der Herzöge von Pfalz-Simmern zu sehen. Um 13 und 19 Uhr werden erlebnisorientierte Führungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten, um 17 Uhr Orgelkonzert gibt es ein Orgelkonzert.

Alle Veranstaltungen sind im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de zu finden.

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