Am Ende ging es schneller als gedacht, schon im vierten Wahlgang des Konklaves fiel die Entscheidung: Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost wird das neue Oberhaupt der Katholischen Kirche. Was denken die Dekane der Pastoralen Räume Simmern und St. Goar über den neuen Papst, der sich den Namen Leo XIV. gegeben hat? Unsere Zeitung hat nachgefragt.
Für Lutz Schultz, Dekan des Pastoralen Raums Simmern, kam die Wahl ziemlich überraschend. „Ich hatte den Namen gar nicht auf dem Schirm“, sagt er. Der Amerikaner Prevost habe „nicht zu den Favoriten“ bei der Papstwahl gehört. Dass er es trotzdem geworden ist, ist für Schultz aber eine gute Sache. „Ich bin sehr erfreut“, sagt der Simmerner Dekan. Papst Leo XIV. mache auf ihn einen aufgeschlossenen Eindruck.
Er ist in vielen Welten zu Hause.
Das sagt Dekan Lutz Schultz über Papst Leo XIV.
Robert Francis Prevost wurde in Chicago geboren, seine Eltern haben französisch-spanisch-italienische Wurzeln. Er gehört dem Augustinerorden an und wurde in Rom zum Priester geweiht, wo er später in Kirchenrecht promovierte. Ab Mitte der 1980er-Jahre war Prevost als Missionar in Peru tätig. 2015 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Chiclayo, einer Diözese im Norden des Landes.
Schultz ruft den Lebensweg des neuen Papstes in Erinnerung. „Er ist in vielen Welten zu Hause“, sagt der Dekan. Auch mit der Situation in Deutschland sei Leo XIV. vertraut. „Er ist aufgeschlossen für unseren synodalen Weg“, ist Schultz überzeugt.
Papst setzt erste Marke
Auch die erste Botschaft, die Leo XIV. an die Gläubigen auf dem Petersplatz und in aller Welt richtete, sind beim Dekan aus Simmern gut angekommen. „Es berührt mich sehr, dass er das Wort des Friedens als erstes Wort gewählt hat“, sagt Schultz. Auch die Namenswahl des neuen Papstes deute darauf hin, dass Frieden und soziale Gerechtigkeit wichtige Themen für ihn sein werden.
Das glaubt auch Joachim Fey, Dekan des Pastoralen Raums St. Goar. „Ich denke, dass er die Arbeit von Papst Franziskus weiterführen wird – dessen Idee, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen, zu den Armen und Schwachen.“ Auch Fey erwähnt die ersten Worte des neuen Papstes. Mit der Botschaft des Friedens habe Leo XIV. schon eine erste eigene Marke gesetzt. „Es wird deutlich, was seine Mission sein soll.“ So stehe der neue Papst für Themen, die die Welt bewegen.
Wir können froh sein, dass wir schnell einen Papst gefunden haben.
Dekan Joachim Fey
Die kurze Zeit, die das Konklave benötigt hat, um sich auf einen neuen Papst zu einigen, sieht Fey positiv. Robert Francis Prevost habe im Konklave offensichtlich schnell die Zustimmung aus allen Richtungen erhalten. Fey glaubt, „dass man im Umgang mit ihm erlebt hat, dass er gut zuhört und versucht, gute Lösungen zu finden“.
Auf ihn habe Leo XIV. jedenfalls einen sympathischen Eindruck gemacht, erzählt Fey. „Wir können froh sein, dass wir schnell einen Papst gefunden haben. Jetzt muss man ihm die Zeit geben, an die Arbeit zu gehen.“