Gleich vier Kandidaten standen in Büchenbeuren für das Amt des Ortsbürgermeisters zur Wahl. Christian Eiserloh, Sven Haschke, Wolfgang Moog und Alexander Zaft verfolgten gespannt die Auszählung am Sonntagabend im Gemeindehaus. 1330 Bürger waren zur Wahl aufgerufen. Rund 600 nutzten ihre Stimme, um mitzureden, wer die Geschicke der 1800-Einwohner-Gemeinde die kommenden Jahre lenken soll.
Pünktlich um 18 Uhr öffneten die beiden Wahlvorstände die Urnen und begannen mit der Auszählung. Schnell zeichnete sich ab, dass zwei Stapel an Stimmzetteln deutlich höher ausfielen als die anderen beiden. Nach dem Ende der Auszählung im Wahlbezirk 101 zeigte sich, dass Christian Eiserloh an der absoluten Mehrheit der Stimmen kratzen könnte – denkbar knapp fehlten ihm hier nur eine Handvoll Stimmen. Mit umso mehr Spannung verfolgten die Kandidaten und einige interessierte Beobachter die Auszählung.

Darunter auch Verbandsgemeinde-Bürgermeister Peter Müller. „Es ist schön, dass sich für das Amt so viele Bewerber zur Verfügung stellen. Ganz besonders positiv ist das, weil das Bürgermeisteramt einer der größten Gemeinden in der VG Kirchberg mit viel Arbeit verbunden ist“, sagt der Bürgermeister. An Wahltagen mit Abstimmungen für viele Gremien ist er häufig als Wahlleiter eingebunden. Nicht so bei der Bürgermeisterwahl in Büchenbeuren, die er mit großem Interesse und gespannt, aber eben nicht so eingespannt wie andere Wahlen, verfolgt. Berührungspunkte mit dem neuen Bürgermeister wird es viele geben, über die übliche Zusammenarbeit mit der VG hinaus ist Büchenbeuren eingebunden etwa in den Kitazweckverband und den Zweckverband Gemeinden am Flughafen Hahn.
„Büchenbeuren hat eine funktionierende Gemeinde, hier ist in den letzten Jahren viel gemacht worden. Vielleicht ist da die Motivation größer, so ein Amt auf sich nehmen zu wollen“, sagt Müller. Dass das absolut keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen Orte in der Region, in denen niemand das Bürgermeisteramt ausüben möchte.

Nachdem auch die Stimmen im Wahllokal 102 ausgezählt sind, wird klar, dass an diesem Tag keiner der vier Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat – was angesichts der Bewerberzahl eine große Überraschung gewesen wäre. Um 18.58 Uhr informiert die Wahlleiterin Linda Geißler-Sülzle über das Ergebnis und dankt den Kandidaten dafür, dass sie sich zur Wahl gestellt haben. Christian Eiserloh und Alexander Zaft haben die meisten Stimmen erreicht und treten am Sonntag, 29. Juni, in einer Stichwahl erneut an.
„Wie deutlich das Ergebnis ausgefallen ist, überrascht mich positiv und ich bin ein Stück weit auch überwältigt“, sagt Christian Eiserloh im Gespräch mit unserer Zeitung. „Insgeheim hatte ich gehofft, in die Stichwahl zu kommen, aber sicher war ich mir nicht.“ Der 52-Jährige ist seit 16 Jahren Mitglied im Ortsgemeinderat, seit vielen Jahren auch im VG-Rat, hatte er bei der Vorstellung der Kandidaten in unserer Zeitung informiert. Er ist Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, zur Wahl des Bürgermeisters jedoch als Einzelbewerber angetreten. An Wahlwerbung habe er Flyer verteilt und in den sozialen Netzwerken geteilt. Für die Zeit bis zur Stichwahl will er noch eine Idee umsetzen, aber am Wahlabend noch nicht zu viel verraten.

Wahl in Büchenbeuren: Kandidaten haben viele Pläne
Da Guido Scherer nach zehn Jahren das Bürgermeisteramt von Büchenbeuren niedergelegt hat, haben die Bürger am Sonntag, 15. Juni, die Wahl. Vier Kandidaten stehen zur Auswahl, wir stellen sie kurz vor.
Auch Alexander Zaft ist kommunalpolitisch engagiert bei der FWG im Gemeinderat und als Beigeordneter von Büchenbeuren. „Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden“, sagt der 48-Jährige. Er habe es in etwa so erwartet, nur die Wahlbeteiligung hätte für sein Empfinden ruhig etwas höher ausfallen können. Für die kommenden zwei Wochen nimmt er sich vor, nochmal mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, das sei ihm wichtig. „Christian und ich sind gut befreundet, beide im Gemeinderat aktiv“, sagt Zaft zum Verhältnis zu seinem Mitbewerber. Daran soll sich auch durch die Wahl nichts ändern, sagt er.
Wolfgang Moog hatte auf ein besseres Ergebnis gehofft, gibt er am Wahlabend offen zu, er sei überrascht. „Ich hatte mich als erster beworben und einen wie ich finde denkwürdigen Wahlkampf für Büchenbeuren gemacht“, sagt Moog. Er hatte zuletzt viel Aufwand betrieben mit einer eigenen Internetseite, Werbung auf einem Bus und Präsenz im Ort. Dass sich letztlich vier Kandidaten um das Amt bewerben, sei für ihn überraschend gekommen. „Nun sind die beiden Kandidaten aus dem Gemeinderat in der Stichwahl. Da hätte ich bei den Wählern auf etwas mehr Mut zur Veränderung gehofft.“ Eine Wahlempfehlung für die Stichwahl wolle er jedoch keine abgeben.

Eiserloh und Zaft gehen in Büchenbeuren in Stichwahl
Vier Bewerber sind zur Bürgermeisterwahl in Büchenbeuren am Sonntag, 15. Juni, angetreten. Christian Eiserloh und Alexander Zaft erreichten die meisten Stimmen und treten in zwei Wochen in einer Stichwahl an.
Sven Haschke nimmt den Ausgang der Wahl sportlich. „Das war für mich ein Versuch, weil ich es so sehe, dass hier in Büchenbeuren noch viel getan werden muss“, sagt der 44-jährige Unternehmer. „Am Ende des Tages hat es nicht gereicht gegen drei sehr starke Mitbewerber“, sagt Haschke. Er lebe zwar auch schon seit fünf Jahren im Ort, die anderen Kandidaten engagieren sich schon viele Jahre im Gemeinderat. „Aber im Laden habe ich trotzdem eine gute Resonanz für meine Kandidatur bekommen“, sagt Haschke.