Motorsägenkünstler am Kirchberger Kreisel und Kommunalreform auf unterster Ebene
Coronavirus geht auch an Maihexen nicht vorüber – Kunst und Kommunalreform
Beethoven-Jahr und Coronavirus hat Andy Aßmann am Kirchberger Kreisel gegenübergestellt.
Thomas Torkler

Hunsrück. Erinnern Sie sich noch? Im vergangenen Jahr „zierte“ eine Holzskulptur von Donald Trump, kombiniert mit einer Friedensbotschaft den Kreisel am nördlichen Stadtrand von Kirchberg. Den umstrittenen US-Präsident nehmen in diesem Jahr aber selbst die Maihexen nicht mehr ernst. Stattdessen widmen sie sich an gleicher Stelle wie im Vorjahr der Musik.

Eine Skulptur aus Holz ziert wieder den Kreisel, erneut detailreich gefertigt von dem Motorsägenkünstler Andy Aßmann aus Tiefenbach – und im Auftrag eines Kirchberger Unternehmers, der viel mit dem Werkstoff Holz zu tun hat. Im Beethoven-Jahr prangt seit dem Morgen des 1. Mai eine prächtige Büste des Komponisten, zu Ehren von dessen 250. Geburtstag.

Aber wie alles zurzeit, wird auch dies von der Corona-Pandemie überschattet. So hat der Künstler dem Beethoven-Konterfei das Virus gegenübergestellt. Sein Werk symbolisiert den allgegenwärtigen Konflikt zwischen dem Schönen und dem Bedrohlichen des Lebens. Dazwischen eine Tafel mit den Begriffen Zusammenhalt, Rücksicht, Zuversicht, Forschung, Hoffnung, Vernunft, Medizin, Glaube und Gebet. Davor stehen außerdem zwei weitere Schilder mit den Angaben „250 Jahre Ludwig van Beethoven, 1770–2020“ sowie „Covid-19, 2020 * ...“.

Die ersten Brötchenkäufer blieben gestern stehen und betrachteten diese besondere Maihexen-Installation. Autofahrer drehten in langsamer Fahrt eine Extrarunde, um das Werk zu inspizieren.

Spektakuläre Fusion

Ein ganz anderes Thema wählten die Maihexen in Pleizenhausen und vermeldeten die spektakuläre Fusion der Ortsgemeinden Riesweiler und Pleizenhausen. Unsere Zeitung erreichte folgende Pressemitteilung der Maihexen: „In nichtöffentlichen Sitzungen der vergangenen Monate bereiteten die Ratsmitglieder der Ortsgemeinden Riesweiler und Pleizenhausen unter Hinzuziehung des Kreistages und der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen die Fusion der Ortsgemeinden vor. Die ersten sichtbaren Zeichen sind die neuen Ortsschilder in Pleizenhausen, die am 1. Mai aufgestellt wurden. Da der Rhein-Hunsrück-Kreis aufgrund der neuen Kreisreform auch einen neuen Zuschnitt und Namen bekommt, enthalten die neuen Ortsschilder bereits den neuen Landkreisnamen ,Hunsrück'“.

Die Ortsbürgermeister Johannes Herrmann und Thomas Keller wollen so eine starke Süd-Ost Alternative zur Stadt Simmern bilden. Der Anstoß zur Fusion kam vom Ortsbürgermeister Thomas Keller (Pleizenhausen) und dem Pleizenhausener Wehrführer Gerd Menk, beide ehemalige Bürger von Riesweiler. Auch Mutterschied und Altweidelbach würden in Kürze der Großgemeinde beitreten. Beschlüsse sollen in Kürze gefasst werden. Als erste Maßnahme soll ein neuer Landwirtschafts- und Fahrradweg gebaut werden, um damit Riesweiler mit seinen drei neuen Ortsteilen auf direktem Weg zu verbinden. tor/wd

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