Was hat eine Pflanzenschau mit Wandern zu tun? „Sehr viel“, sind die Macher der Buga überzeugt und luden zum bereits zweiten Buga-Wanderevent im Oberen Mittelrheintal ein. Nachdem der erste Versuch in Braubach 2024 eher nasskalt ausfiel, ließen ein strahlend blauer Himmel und sommerliche 25 Grad diesmal keine Wünsche offen. Am Samstag und Sonntag wurde also ordentlich gewandert, über die Ausblicke auf den Mittelrhein gestaunt, mit einem kühlen Wein aus der Region angestoßen und auch fleißig Stempel eingesammelt. Denn die Buga gGmbH hatte sich als Kooperationspartner den Deutschen Volkssportverband (DVV) ins Boot geholt, der an einem der Stände auf dem Marktplatz den eifrigen Wandersportlern einen Buga-Stempel ins Wanderheft drückte.

Die Strecken waren vielfältig, ob geführt oder ungeführt, von 5 über 12 bis zu 20 Kilometern war für jeden was dabei. Dabei ging es nicht nur durch das historische Oberwesel, sondern auch über die Traumschleife Schwedebure, zu einer speziellen Wanderung zum Thema Bahn oder hoch hinauf in die Weinberge, was auch manch erfahrenen Wanderer herausforderte.
Für Michael Mallmann, Geschäftsführer des DVV und selbst Oberweseler, ein tolles Programm, das den vielfältigen Ansprüchen der Wanderer gut gerecht wurde: „Der Mittelrhein und das Tal haben schon was sehr Besonderes mit ihren Ausblicken. Für Wanderer immer wieder ein tolles Erlebnis“, sagt er. Für ihn sind die Buga und Wandern die gleiche Seite einer Medaille: „Die Buga steht für Pflanzen- und Naturerfahrungen genauso wie das Wandern. Und ich sehe auch die gleichen Zielgruppen. Das Wandern ist wirklich Volkssport für alle Generationen und die ganze Familie. Das gilt sicher auch für die Buga“, ist er überzeugt.

Das sahen auch viele Wanderfreudige so, die unter anderem aus Bingen, Mainz und sogar Luxemburg den Weg bis nach Oberwesel auf sich genommen hatten. „Die Strecken waren wirklich gut ausgeschildert. Das hat Spaß gemacht“, zieht eine Gruppe aus dem Hunsrück eine positive Bilanz. Auch wenn ihnen unterwegs vielleicht ein Mülleimer für die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners gefehlt hätte. Eine andere Wanderbegeisterte aus Wolfsheim in Rheinhessen zieht es regelmäßig ins Mittelrheintal: „Es ist abwechslungsreicher als bei uns, nicht immer nur Weinberge, auch mal ordentliche Anstiege und die Aussichten auf den Fluss und die Burgen, immer wieder herrlich“, sagt sie erschöpft, aber strahlend.
Eine nicht ganz so weite Anreise hatte ein Ehepaar aus Osterspai, das mit der Fähre über den Rhein kam und durch Zufall in das Event gestolpert ist. „Wir sind in der Region viel unterwegs und meiden eigentlich Massenveranstaltungen. Aber wir sind sehr überrascht, wie angenehm es doch war. Auf der Strecke verlief es sich gut und wir hatten viel Freude auf der Zwölf-Kilometer-Tour“, berichten sie zufrieden.
Und tatsächlich: Wie eine Massenveranstaltung wirkte das Buga-Wanderevent wirklich nicht. Die zahlreichen Strecken waren gut besucht, und auch der Marktplatz mit insgesamt fünf Ständen, einer Bühne mit kleinem Rahmenprogramm und ausreichend Sitzmöglichkeiten bot den Wanderern eine gute Gelegenheit, nach getaner Arbeit die Füße entspannt hochzulegen.

„Wir sind mit der Stimmung und der Resonanz sehr zufrieden“, betont Wiebke Neumann, „auch wir lernen von Mal zu Mal dazu und ziehen mit dem Wanderevent durchs Tal. Nächstes Jahr sind wir in Lorch, für 2026 und 2027 sind auch Wanderevents geplant“, gibt sie einen Ausblick. „Wenn wir sehen, dass wir gut angenommen werden, können wir uns vorstellen, so etwas im Buga-Jahr selbst vermehrt anzubieten. Es ist eine tolle Gelegenheit, die Buga und das Entdecken der Region zu verbinden“, ergänzt Buga-Geschäftsführer Sven Stimac. Für Rolf Wölfert von der Buga GmbH ist der Wandertourismus eines der wichtigsten Standbeine der Region. „Wir können mit der Buga einen Fokus auf das Mittelrheintal setzen und die Menschen darauf aufmerksam machen, was man hier erleben kann“, hofft Wölfert auf einen nachhaltigen Buga-Effekt.