Daraufhin ist unter anderem in den sozialen Netzwerken eine hitzige Debatte entbrannt. „Infrastruktur ist für Kultur die Voraussetzung“, sagte Musiker Walter Honecker. Er plädierte für eine Zusammenarbeit, „anstatt immer zu streiten wie die Kesselflicker“. So könne man die Bühne groß und dennoch für den Park und die Anwohner verträglich gestalten. Wie Honecker sprachen sich auch Musiker Herbert Piel, Peter Bock vom Burgtheater, Thomas Rahn von den Musikfreunden Boppard-Weiler, ein Vertreter eines Männerchores und eine Vertreterin des Frauenchores Heideklang Buchholz für die größere Bühne aus. Musikvereine und Chöre müssten häufig zu dicht gedrängt auftreten, oft sei es nicht möglich, Fluchtwege freizulassen.
Zu der Veranstaltung hatte Ortsvorsteher Niko Neuser (SPD) geladen. Alexa Bach und Wolfgang Spitz (beide CDU) sowie Georg Scherzinger (Grüne) argumentierten für die kleine Bühne, um die Anwohner vor Lärm zu schützen und den Parkcharakter der Rheinanlagen zu erhalten. Mittels mobiler Bühnenteile soll die Bühne bei Bedarf erweitert werden können. Diese Lösung dürfte wohl keinesfalls günstiger ausfallen, erklärte Bürgermeister Walter Bersch (SPD). Zudem müsse man die Folgekosten für das Auf- und Abbauen berücksichtigen. Zuvor gab es zum Thema bereits ausführliche und hitzige Diskussionen in den sozialen Netzwerken.
„Dieser Park schreit danach, bespielt zu werden“, reagierte Stadthallenmanager Rolf Mayer auf die Argumente gegen eine große Bühne. „Ich kann es nicht mehr ertragen, dass es in Boppard immer nur um den Streit der Parteien geht und nicht das Wohl der Stadt im Vordergrund steht.“
Von unserem Redakteur Philipp Lauer
Der Musikpavillon in den Rheinanlagen in Boppard ist in die Jahre gekommen und soll durch eine neue Veranstaltungsbühne ersetzt werden. In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat ausführlich darüber diskutiert, wie groß der Neubau ausfallen soll.Rheinanlagen Boppard: Neue Bühne fällt kleiner aus als geplant