Einweihung in Boppard - Auch Vereine atmen auf
Bopparder Kinder können wieder Sport treiben: 247 Grundschüler feiern ihre neue Halle
Architekt Stefan Rieß (links) übergab symbolisch einen leckeren Schlüssel an den Hausherrn, Bürgermeister Jörg Haseneier (3. von rechts). Mit dabei war das Team vom Architekturbüro Dillig sowie Ortsvorsteher Niko Neuser (2. von rechts) und Tobias Klag (rechts) vom Bildungsministerium Mainz.
Suzanne Breitbach

Das lange Warten hat ein Ende, die Michael-Thonet-Grundschule hat eine neue Sporthalle. Darüber freuen sich nicht nur die 247 Grundschüler mit ihrer Schulleiterin Andrea Adam und dem Lehrerkollegium. Auch die Bopparder Vereine, die am Nachmittag und Abend die Halle nutzen, freuen sich darüber, dass die fast acht Jahre dauernde Durststrecke und das Improvisieren nun ein Ende gefunden haben.

Architekt Stefan Rieß (links) übergab symbolisch einen leckeren Schlüssel an den Hausherrn, Bürgermeister Jörg Haseneier (3. von rechts). Mit dabei war das Team vom Architekturbüro Dillig sowie Ortsvorsteher Niko Neuser (2. von rechts) und Tobias Klag (rechts) vom Bildungsministerium Mainz.
Suzanne Breitbach

„Nach knapp zwei Jahren Bauzeit stehen wir nun gemeinsam hier im fertigen Gebäude. Ab sofort haben die Grundschüler und auch die Vereine endlich wieder ausreichend Platz für Ballspiele, zum Geräteturnen, Laufen, Klettern oder für den Hallenfußball. Wir können mit Stolz sagen, die neue Sporthalle bietet optimale Bedingungen für den Schul- und Vereinssport. Und die innovative Haustechnik sorgt für einen klimafreundlichen Betrieb der neuen Sporthalle“, sagte Bürgermeister Jörg Haseneier am Einweihungstag.

Davon profitieren werden auch die Vereine, darunter die TG 1892 Boppard, der SSV Boppard, der VfR Salisso Bad Salzig und der Karateverein Boppard, die endlich wieder ohne Einschränkungen trainieren können. Haseneier dankte allen Projektbeteiligten, den Fördermittelgebern, den Architekten und Bauingenieuren, den bauausführenden Firmen, Behörden und den Verwaltungsmitarbeitern. Gerichtet an die künftigen Nutzer wünschte der Bürgermeister viel Spaß beim Training und stets gute sportliche Erfolge bei Wettkämpfen.

Abwechslungsreiches Programm zur Einweihung

Ein musikalisch-sportliches Programm hatten Grundschule und Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit ausgearbeitet und präsentierten dieses den Grundschülern und rund 120 Festgästen, die der Einladung zur feierlichen Eröffnung gefolgt waren. Kurzweilig und passend zum Anlass beteiligten sich die Bläserklasse, die Klasse 3c, die Klasse 2c, die Klasse 2b und die Klasse 3a. Die Einsegnung der Halle nahmen Kirchmeisterin Dr. Claudia Callies (evangelische Kirchengemeinde) und Pfarrer Stefan Dumont vor. Einen gesungenen Segen gab es von Natalie Ketzer. Zum Abschluss ließen die Kinder bunte Luftballons in den Himmel steigen.

Tobias Klag vom Bildungsministerium in Mainz war in Vertretung für Ministerin Stefanie Hubig zur Einweihungsfeier nach Boppard gereist. In seinem Grußwort stellte er die Bedeutung von Sport- und Bewegungsangeboten in vielfältiger Weise in den Vordergrund. Andrea Adam, Schulleiterin der Michael-Thonet-Grundschule, freute sich über die Fertigstellung der schönen neuen Sporthalle. Sie hatte allerhand symbolische Artikel im Gepäck, die sie näher erläuterte.

Zum Abschluss der Einweihungsfeier ließen die 247 Grundschüler bunte Luftballons in den Himmel steigen. Fotos: Suzanne Breitbach
Suzanne Breitbach

Für Ortsvorsteher Niko Neuser war es ein großartiger Tag für die Grundschule und den Vereinssport in Boppard. Er hatte allerlei Sportartikel mitgebracht und forderte zwei Schülerinnen und den Hausherrn Jörg Haseneier zum Seilspringen auf, was von den Grundschülern und den Festgästen mit kräftigem Applaus gefeiert wurde.

„Es war gar nicht einfach, an der alten Stelle eine neue Sporthalle zu bauen. Viele Betonpfähle waren nötig, um in der Hanglage und dem labilen Untergrund ausreichend Stabilität zu verleihen, um ein massives neues Gebäude zu bauen“, begann Architekt Stefan Rieß (Dillig Architekten Simmern) sein Grußwort. Weitere Details zur technischen Ausstattung der Sporthalle folgten.

Bauarbeiten hatten im April 2021 begonnen

Rückblick: Im September 2016 erteilte der Bopparder Stadtrat den Auftrag, die alte Sporthalle aus dem Jahr 1967 abreißen zu lassen. Bereits ein Jahr vorher musste die alte Sporthalle wegen statischer und baulicher Mängel geschlossen werden. Knapp acht Jahre standen der Grundschule und den Bopparder Sportvereinen nur die kleine Gymnastikhalle, die direkt am Schulgebäude steht, zur Verfügung. Für Ballspiele sowie größere und schwerere Turngeräte ist die Gymnastikhalle ungeeignet.

Es wurden Beschlüsse gefasst, geplant und gerechnet, das Baugesuch eingereicht für den Neubau einer Sporthalle mit darunterliegender Tiefgarage. Im Dezember 2019 erfolgte die Baugenehmigung. Am 19. April 2021 begannen die Bauarbeiten, die am 1. Juli 2021 von einem schweren Unfall überschattet wurde (wir berichteten). Verletzt wurde niemand, der Autokran war beim Aufstellen umgefallen. Zwei Wochen stand die Baustelle still.

Die neue Sporthalle hat eine Nutzfläche im Erdgeschoss von 779 Quadratmetern, davon entfallen 418 Quadratmeter auf die Turnhalle selbst. Knapp 30 Quadratmeter sind für den Tischtennisverein, der endlich wieder eine feste Bleibe hat. Das Untergeschoss hat eine Fläche von 465 Quadratmetern, wovon 434 Quadratmeter Fläche auf die Tiefgarage entfallen. Hier sind 16 Stellplätze und ein Behindertenparkplatz entstanden, die künftig vermietet werden sollen. Im Rahmen des Hallenbaus wurde die Bushaltestelle für die Grundschüler erstmals überdacht. Viel Tageslicht bietet nun die neue Halle, die zur Seite hin große Fensterscheiben erhalten hat.

Die geplanten Kosten (Stand Oktober 2018) lagen bei 3.696.098 Euro. Das Bauvorhaben ist noch nicht schlussgerechnet. Bis zum 22. Februar 2023 wurden inklusive der Baunebenkosten in Höhe von 600.000 Euro 3.557.837,48 Euro ausgegeben. Die Maßnahme wurde über das Bundesinvestitionsprogramm zum beschleunigten Infrastrukturausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder gefördert. Der Zuwendungsbescheid des Bundes (ohne Förderung der Tiefgarage) beläuft sich auf 2.619.430 Euro, wovon 2.336.224 Euro abgerufen wurden.

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