Das will die Stadt angehen, aus Kostengründen aber erst nach und nach. Fürs Erste sollen drei Sirenen ertüchtigt und eine im Mühltal neu gebaut werden. Der Bund und das Land Rheinland-Pfalz fördern das Vorhaben, zwei Drittel der verbleibenden Kosten übernimmt der Landkreis als Träger des Katastrophenschutzes. Auf die Stadt kommt ein Eigenanteil von 3550 Euro pro Sirene zu.
Höhenorte haben teils keine Sirene
Von den elf fest installierten Sirenen sind vier im Ortsbezirk Boppard (BBS, Altes Rathaus, Kant-Gymnasium, Bomag-Stadion) zu finden, zwei in Bad Salzig (Grundschule, Feuerwehrgerätehaus), zwei in Buchholz (Dorfgemeinschaftshaus, Heidesäge Vogt), und jeweils eine in Hirzenach (Alte Schule), Weiler (Kreuzungsbereich Bungert/Vogelsberg) und Holzfeld (Dorfgemeinschaftshaus). In Udenhausen, Herschwiesen und Oppenhausen sind keine Sirenen installiert. Jeweils eine mobile Sirenenanlage ist bei den Löschzügen Boppard und Buchholz der freiwilligen Feuerwehr stationiert.
Im März hat der Kreistag beschlossen, am Sirenenförderprogramm 2022 des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz teilzunehmen. Der Landkreis hat daraufhin gemeinsam mit den Wehrleitern eine Standortplanung erstellt. Auf Grundlage dieser Planung und einer Prioritätenliste der Kommunen hat die Kreisverwaltung die Förderung von insgesamt 26 Sirenen zur Montage auf Dächern, an Gebäuden oder frei stehenden Masten beantragt, wie aus den Sitzungsunterlagen zu dem Punkt hervorgeht.
Für Boppard werden vier Anlagen gefördert. Im Mühltal soll am Spielplatz eine frei stehende Mastsirene neu gebaut werden. Die Dachsirene auf der Berufsbildenden Schule Boppard soll ertüchtigt werden wie auch die Anlagen auf der Grundschule Bad Salzig und der Alten Schule in Hirzenach. Diese vier Standorte habe die Stadtverwaltung „unter Berücksichtigung des örtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzeptes nach Absprache mit der Wehrleitung“ priorisiert.
SPD sieht Eile geboten
Sandra Porz, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion sieht „dringenden Handlungsbedarf“ auch die in den Höhenorten vorhandenen Sirenen zu ertüchtigen, und nachzurüsten, wo es keine gibt. Hierzu teilte Joachim Brockamp (Bürger für Boppard) mit, beim Löschzug Boppard sei noch eine Sirene vorhanden, die wohl mit geringem Aufwand ertüchtigt werden könnte. Alexa Bach sprach die ausdrückliche Unterstützung ihrer CDU-Fraktion für den Antrag aus. Weitere Sirenen sollten jedoch nur dann ertüchtigt werden, wenn dafür auch eine Förderung in Aussicht stehe. Ihr seien in Boppard noch keine größeren Schäden infolge fehlender Sirenen bekannt.
Bach schlug vor, die Stadt könnte anlässlich des am Donnerstag, 8. Dezember, anstehenden bundesweiten Alarmtags die Bürger in einem Beitrag in den sozialen Netzwerken über die Bedeutung der verschiedenen Alarmsignale aufklären. Rudolf Bersch (CDU-Ortsvorsteher in Buchenau) brachte ein, bei der Ertüchtigung zu prüfen, ob die Sirenen an dem jeweils bestmöglichen Standort installiert sind und gegebenenfalls auf andere Orte auszuweichen. So hält er das Dach der Grundschule in seinem Ortsbezirk für geeigneter, weil wesentlich höher gelegen, als den aktuellen Standort auf dem Gemeindehaus. Der Stadtrat stimmte dem Beschlussvorschlag der Verwaltung einstimmig zu.