Sie ist fester Termin des Jahres aller Kulturinteressierten, die Vernissage zur Rathausausstellung in Kirchberg, die am vergangenen Freitag stattfand. Im 45. Jahr präsentiert dort noch bis Freitag, 4. April, der 1975 in Frankreich geborene und in Schnellbach lebende Künstler Stéphane Manou. Der Liebe wegen sei er in den Hunsrück gezogen, wo er ein eigenes Atelier mit Schaufläche bauen ließ. Dort widmet er sich nicht nur der Malerei, sondern bearbeitet auch Ton oder erstellt Zeichnungen und Grafiken.
Lebensweg als Künstler nicht vorgezeichnet
Doch sein Lebensweg war keinesfalls als Maler und Künstler vorgezeichnet, er führte zunächst über die Mathematik und Informatik zu seiner leidenschaftlichen Hingabe an die Kunst. Manou wuchs in einem konservativen Elternhaus auf, in dem die künstlerische Begabung nicht als Grundlage für eine berufliche Zukunft angesehen wurde. Und das, obwohl er bereits von Kindesbeinen an das Malen als seine liebste Beschäftigung sah. Er habe das Schaffen von Kunst als innere Notwendigkeit gesehen, so Manou. Durch eine Anstellung bei der Firma Ebinger-Schnass-Keramik, die in Zusammenarbeit mit Friedensreich Hundertwasser Häuser baute, durch Seminare an der Europäischen Kunstakademie in Trier und Ausstellungen in Deutschland, Frankreich und Österreich erweiterte Manou sein malerisches Werk und seine künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Zentrales Motiv seiner Bilder ist in erster Linie der Mensch.
In den Kunstwerken, die er in Kirchberg ausstellt, beschäftigt sich Manou intensiv mit dem Thema Mythologie. Sie spiegelten seine Faszination für die vielschichtigen und oft düsteren Erzählungen wider, wie er sagt. Die Geschichten, die die menschliche Kultur seit Jahrhunderten prägen, wolle er durch seine Werke zum Leben erwecken. So begegnen dem Betrachter der Werke Ikarus aus der griechischen Mythologie, Hebe, die Göttin der Jugend, oder die Undinen, die er als Meerjungfrauen darstellt. Die Figuren stehen dabei meist im Vordergrund, wirken mal zerbrechlich, mal stark. Der Hintergrund der Bilder indes ist abstrakt, oft farbstark und komplex in Farben und Formen.
Ausstellung während der Öffnungszeiten besuchen
Peter Müller, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchberg, und Ernst-Ludwig Klein vom Kulturverein Arena 13 freuen sich sehr, einen derart spannenden und national wie international gefragten Künstler für die Rathausausstellung gewinnen zu können. Die musikalische Untermalung der Vernissage am Freitag lag in den Händen von Thomas Sieb.
Die Ausstellung mit dem Titel „Mythos und Menschlichkeit: Eine künstlerische Erforschung“ kann während der Öffnungszeiten der Verwaltung – Montag bis Mittwoch von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, donnerstags von 8.30 bis 18 Uhr und freitags von 8.30 bis 13 Uhr – besucht werden. Weitere Infos zum Künstler gibt es unter www.stephanemanou.de