Erfreulich viele Mitglieder und Gäste waren der Einladung der Volksbank Rheinböllen eG zur 154. Generalversammlung ins KiR Rheinböllen gefolgt, worüber sich Aufsichtsratschef Jürgen Laux bei seiner Begrüßung sichtlich freute. In bewährter Manier teilten sich dann die Direktionsmitglieder Mario Wangard und Thomas Rychlewski den Geschäftsbericht.
Wangard sprach in seinem makroökonomischen Abriss über ein Geschäftsjahr geprägt von hohen Anforderungen durch noch mehr ausgeweitete regulatorische Vorgaben, hohe Bau- und Finanzierungskosten im Kreditgeschäft sowie eine turnusmäßige externe Prüfung im Auftrag der Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Die konjunkturelle Stagnation in Deutschland zwang auch bei den Banken zu „genauerem Hinsehen für solide Finanzierungen“. Wangard resümierte: „All unser Handeln musste sich im Ergebnis niederschlagen. Wir sind jedoch mit dem Geschäftsergebnis zufrieden, sind gefestigt.“
12,7 Millionen Euro weniger Kundeneinlagen
Sein Vorstandskollege Rychlewski präsentierte die Jahresbilanz: Die Bilanzsumme der Volksbank reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf 216 Millionen Euro – zurückzuführen auf ein verhaltenes Kundenkreditgeschäft und den bewussten Verzicht auf eine Prolongation einer institutionellen Kundenanlage über 10 Millionen Euro. Deutlich gestiegene Finanzierungskosten ließen die Kreditnachfrage für den privaten Wohnungsbau zurückgehen und reduzierten die Kundenforderungen der Volksbank um rund 2,1 Millionen Euro. Kundeneinlagen, die nicht als Kredite weitergegeben werden konnten, wurden in Wertpapieren angelegt und sorgten hier für einen Anstieg um 6 Millionen Euro. Auch resultierend aus der erwähnten ausgelaufenen 10-Millionen-Euro-Einlage gingen die Kundeneinlagen insgesamt um rund 12,7 Millionen Euro zurück.
Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 4 Prozent, vorrangig zurückzuführen auf gestiegene Zinserträge. Auch die Provisionseinnahmen konnten zulegen. Eine Stärke der Volksbank sei die gute Eigenkapitalausstattung, eine unverzichtbare Grundlage solider Geschäftspolitik. Schon in der Vergangenheit wurde diese Position kontinuierlich ausgebaut und auch jetzt nochmals gesteigert: Vom Jahresüberschuss konnten 415.000 Euro in gesetzliche und freiwillige Ergebnisrücklagen eingebracht werden. Die 1918 Mitglieder des Instituts dürfen wie in den Vorjahren eine Dividende in Höhe von 3 Prozent auf ihre Einlage einstreichen.
„Stabil, vorbereitet und verlässlich“
Beide Vorstandsmitglieder äußerten sich abschließend unisono: „Wir sind stabil, vorbereitet und verlässlich und sind als regionaler Arbeitgeber auch stolz auf unsere Mitarbeiter, die durch konsequente Aus- und Weiterbildung hohe fachliche Kompetenz ins Geschäft einbringen.“
Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Laux war es dann vorbehalten, die üblichen Regularien und Abstimmungen wie die Verlesung des Prüfungsergebnisses des Genossenschaftsverbandes, die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung des Jahresüberschusses vorzutragen. Es folgten einstimmige Entlastungen von Vorstand und Aufsichtsrat.
Aufsichtsratschef Jürgen Laux wiedergewählt
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat musste der nach 21 Jahren mit Erreichen der Altersgrenze ausscheidende Norbert Riedel ersetzt werden. Seinen Platz nimmt künftig Stefan Schmitt aus Seibersbach ein. Jürgen Laux schied gleichfalls turnusmäßig aus, stand aber für eine Wiederwahl zur Verfügung, die auch erfolgte. Er hatte die Lacher auf seiner Seite, als er die Wahl augenzwinkernd annahm mit der Bemerkung: „Das ist für mich ein Kontrastprogramm für zu Hause“ – anspielend auf seinen Beruf als Landwirt.
Wie stets folgten bei der Volksbank Rheinböllen eG im inoffiziellen Versammlungsteil Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften. Bärbel Meurer, Rosel Stumm, Arno Imig, Volker Henrich, Paul Schirra, Karl-Heinz Peiter und Heinz Vogt sind seit 50 Jahren Mitglied, Josef Hess und Anton Lauterbach bereits seit 60 Jahren.