Menschlich und medizinisch so gut wie im Heilig Geist sei er noch in keinem Krankenhaus behandelt worden
Bewegende Rede: 95-jähriger Bopparder spricht sich für Erhalt aus
Ein 95-jähriger Bopparder berichtete auf der Demo Anfang Juni von seinen Erfahrungen im Heilig Geist Krankenhaus.
Philipp Lauer

Ein 95-jähriger Patient aus Boppard berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung von seinen Erfahrungen auf der Suche nach einem Krankenhaus und wie es ihm im Heilig-Geist-Krankenhaus erging. Sein Arzt habe versucht, einen Platz in einem Krankenhaus für ihn zu finden, als er einen medizinischen Notfall hatte.

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Fünf Krankenhäuser hätten kein Bett frei gehabt, letztlich kam er in St. Elisabeth in Lahnstein unter. Das Krankenhaus meldete dann jedoch Insolvenz an. Er wurde ins Heilig Geist Boppard verlegt. „Im Krankenhaus in Boppard habe ich menschlich und medizinisch gesehen beste Erfahrungen gemacht“, berichtet er. „Ein Gemeinwesen, dass so mit seinen Kranken umgeht, das schadet der Moral der Gesellschaft. Ein Krankenhaus mit einer so guten Wundstation vom grünen Tisch aus plattzumachen, das ist bedrückend“, findet er.

Er hatte auch auf der Demo zum Erhalt des Heilig-Geist-Krankenhauses das Wort ergriffen: „Ich bin noch nie menschlich sowie medizinisch in einem Krankenhaus so gut behandelt worden wie hier“, sprach er ein Lob aus, das viele der Krankenhausmitarbeiter sichtlich bewegte. Der 95-Jährige, der viele Jahre lang als Lehrer und Rektor tätig war, zog eine Parallele zur Situation des Gesundheitssektors und der Schulen und kritisiert deutlich, dass beides aktuell so vernachlässigt werde.

„Krankenhäuser und Schulen sind immer Zuschussbetriebe, damit lässt sich kein Geld verdienen. Ein Gemeinwesen, dass die Bildung der Kinder und Jugendlichen vernachlässigt und die alte und hilflose Menschen am Ende ihres Lebens hängen lässt, verdient diesen Namen nicht“, sagt er. Namentlich wollte er in der Zeitung lieber nicht erwähnt werden.

Nach der Demo bot sich ein ergreifendes Bild. Er und ein junges Mädchen hielten gemeinsam ein Schild hoch mit der Aufschrift „Für Jung und Alt – Gemeinsam für den Erhalt“.

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