Großes Volksfest mit mehr als 350 Ständen und Fahrgeschäften bei allen Generationen beliebt
Beller Markt ist und bleibt ein Publikumsmagnet – 15 000 Besucher werden am Mittwoch erwartet
zahlreiche Besucher aus nah und fern nutzen den Beller Markt, um alte Bekannte wiederzutreffen. Foto: Werner Dupuis (Archiv)
Werner Dupuis

Bell. Der Beller Markt, ein riesiges Volksfest mit circa 350 Verkaufsständen und Fahrgeschäften, ist nach wie vor Anziehungspunkt für Jung und Alt aus nah und fern. Auch in diesem Jahr haben sich die Veranstalter vom Verein zur Förderung des bürgerlichen Engagements in Bell wieder viel Mühe gemacht, um den Besuchern ein abwechslungsreiches, kurzweiliges Programm zu bieten.

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Um es vorwegzunehmen: Hexenprozesse wird es 2024 nicht geben. Hexenprozesse? – werden Sie sich vielleicht fragen. Schriftliche Dokumente, denen der exakte Entstehungsgrund zu entnehmen ist, existieren nicht. Wahrscheinlich beruht die Entstehung des Marktes auf Hexenprozessen. Der Beller Marktplatz war im 17. Jahundert die Richtstätte des Amtes Kastellaun. Die Urteilsvollstreckungen lockten die Bevölkerung an. Händler und Wirtsleute sahen eine günstige Gelegenheit, an diesem Tag ihre Waren anzubieten. Dies ist auf der Internetseite der Gemeinde Bell nachzulesen.

Einst auf Marktplatz verurteilt und enthauptet

Der bekannteste Hexenprozess war der von Elisabeth von Roth. Sie wurde am 20. Juli 1629 zum Tode verurteilt und am gleichen Tage auf dem Marktplatz in Bell enthauptet und verbrannt. Diese grausige Hinrichtung zog viele neugierige Menschen an. Auch kamen viele Händler, Wirtsleute und Sänger, da der überfüllte Marktplatz ein gutes Geschäft bot. Die Hinrichtungen gingen allmählich zurück, doch die Zahl der Händler wuchs. Der Markt vergrößerte sich und breitete sich schließlich zum größten Feldviehmarkt in der Region aus.

Von Hexen spricht heute zum Auftakt kein Mensch mehr. Im Festzelt trifft sich stattdessen die Dorfjugend zum traditionellen Straußbinden. Los geht es am heutigen Dienstag um 19 Uhr – inklusive Musik und Tanz. Allerdings wird es in diesem Jahr kein Feuerwerk am Dienstag geben, bedauert Marktmeister Andreas Bauer.

Der eigentliche Markt indes und Höhepunkt der Veranstaltung – traditioneller Krammarkt und Volksfest – findet am Mittwoch statt. Das Marktgelände wird um 9 Uhr eröffnet. Mehr als 350 Händler bieten ihre Produkte feil. Zudem wird es eine große Gewerbeschau geben, auf der Gartenartikel, Tierbedarf, Öfen, Fahrräder sowie Autos und vieles mehr präsentiert werden. „Es gibt auch dieses Jahr wieder eine komplette Straße mit Marktschreiern – Blumen, Wust, Käse, Nudeln Obst und Kekse. Das immer schön anzusehen“, berichtet Marktmeister Bauer.

Auch die Teilnehmer der Vor-Tour der Hoffnung werden einen Abstecher nach Bell machen. Sicherlich haben sie die Anstrengungen der knapp 270 Kilometer vom Wochenende längst überwunden und sind fit für das Sammeln weiterer Spendengelder für den guten Zweck.

Zahlreiche Zelte und Biergärten

Für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt. In mehreren Festzelten kann man gemütlich zusammensitzen und etwas essen oder trinken. Gleiches gilt für die vielen Imbissstände und Biergärten. Für jeden wird sich sicherlich ein geeignetes Plätzchen finden. Gegen 15 Uhr wird die Dorfjugend mit ihrem traditionellen Marktstrauß, der bis dahin hoffentlich gebunden ist, einziehen. Passend zur Uhrzeit, werden auch Kaffee und Kuchen angeboten. Marktmeister Bauer rechnet allein am Mittwoch mit 15.000 Besuchern,.

Damit ist das Tagesprogramm allerdings noch längst nicht an seinem Ende angelangt. Jetzt geht es erst richtig los, denn ab 20.30 Uhr bittet DJ Timo im Festzelt zu Musik und Tanz.

Weiter geht es am Samstag, 27. Juli, mit der XXL-Partynacht im Festzelt. Die Besucher können zu den größten Hits der 1990er und 2000er Jahre feiern und abtanzen. Die Partykracher von damals werden nicht nur akustisch präsentiert, die Originalvideos von einst flimmern über eine riesige Leinwand.

Von Andreas Nitsch

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