Gremium legt im Rahmen einer Klausurtagung in Boppard inhaltliche Schwerpunkte fest
Begegnungen fördern: Beirat für Migration im Rhein-Hunsrück-Kreis setzt seine Arbeit fort
Dieses Foto vom letzten Zusammentreffen des Beirats für Migration und Integration in Präsenz entstand, als Marlon Bröhr noch Landrat war. Umso wichtiger war jetzt die Klausurtagung, in der auch die Teamarbeit der Ehrenamtlichen ein wichtiger Punkt war. Foto: Migrationsbeirat
Migrationsbeirat

Der Beirat für Migration und Integration im Rhein-Hunsrück-Kreis setzt mit neuen Themen seine Arbeit fort. Vorbereitend für die Arbeit des laufenden Jahres erarbeiteten die Mitglieder im Rahmen einer ganztägigen Klausurtagung in Boppard inhaltliche Schwerpunkte für die weitere Arbeit des Gremiums.

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Durch die besondere Situation, die Präsenzveranstaltungen über Monate hinweg unmöglich machten, war der Bedarf groß, den Beirat endlich als Gruppe zusammenwachsen zu lassen. Die Mitglieder des Vorstands, Natalia Walter, Okka Senst und Umut Kurt, hatten den Tag inhaltlich intensiv vorbereitet. Sarah Kurmann war als externe Moderatorin eingeladen. Sie führte den Beirat abwechslungsreich durch die Themen.

Ein wichtiger Punkt war das bessere Kennenlernen der Beiratsmitglieder untereinander, denn nur im Team sei diese ehrenamtliche Arbeit zu schaffen. Darüber war man sich einig. Die Arbeit wird dadurch erschwert, dass die Zahl der Beiratsmitglieder seit der letzten Wahl reduziert wurde. So verteilen sich die Tätigkeiten erst einmal auf weniger Schultern.

Sehr unterschiedlich sind die Schwerpunkte, die einzelne Mitglieder in den nächsten Jahren erarbeiten wollen, je nach persönlicher Motivation und Erfahrungen mit dem Thema. Die Förderung von Begegnungen und eines lebendigen, vielfältigen Lebens in den Orten unseres Landkreises wurde als wichtige Punkte von der Gruppe genannt.

Für mich ist die Mitarbeit in dem Gremium eine große Chance, da ich das einzige Mitglied bin, welches eine Fluchtgeschichte hat.

Ahmed Alabdullah ist aus Syrien nach Deutschland geflohen und möchte sich einbürgern lassen.

Kein Tabu war aber auch die notwendige antirassistische Arbeit oder auch das fehlende Integrationskonzept im Landkreis, wo man besonders in den Dialog mit der Politik gehen will. Andrea Mallmann, für die Freien Wähler im Beirat, zeigte sich froh über die Chance, hier mitzuarbeiten. „So habe ich die Chance, Informationen aus erster Hand zu bekommen und diese als Stadtbürgermeisterin in Emmelshausen und in meine Kreistagsfraktion der Freien Wähler einzubringen. Bei Beschlüssen, die das Querschnittsthema Integration betreffen, soll ja auch der Beirat beratend einbezogen werden. Dieses Instrument möchten wir natürlich gerne nutzen“, sagte Mallmann.

Die politische Teilhabe ist auch Ahmed Alabdullah, der aus Syrien geflohen und nun in Boppard ansässig ist, wichtig. „Wir möchten uns zukünftig einbürgern lassen und natürlich auch die Gesellschaft mitgestalten. Unsere großen Kinder wollen auch schon in eine politische Partei eintreten. Das unterstützen wir Eltern sehr. Für mich ist die Mitarbeit in dem Gremium eine große Chance, da ich das einzige Mitglied bin, welches eine Fluchtgeschichte hat. Zum Glück haben aber andere Mitglieder in der Arbeit mit Geflüchteten Erfahrung, sodass wir da auch einen besonderen Schwerpunkt setzen können“, erklärte der Syrer.

Der Beirat für Migration und Integration ist offen für Anregungen und Fragen, die einfach per E-Mail an die unten stehende Adresse gesendet werden können. Die Kontaktdaten der einzelnen Mitglieder sind auf der Internetseite des Rhein-Hunsrück-Kreises abrufbar. Auf diese Weise können auch gezielte Anfragen gestellt werden.

Kontakt per E-Mail an die Adresse migrationsbeirat@rheinhunsrueck.de möglich.

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