Mittelrhein/Hunsrück
Aufräumen nach der Flut - und Hoffen auf etwas Sonne

Mittelrhein/Hunsrück. Das wünschen sich viele Unwetter-Betroffene: Da fließt noch am Tag vorher eine braune Flut durch den ganzen Ort - am nächsten Tag ist davon nichts mehr zu sehen. Leider geht es derzeit mit den Aufräumarbeiten nicht überall so schnell wie in Hausbay auf dem Hunsrück. Und es drohen neue Regenfälle...

Die Feuerwehrleute in Mengerschied hängen ihre Stiefel zum Trocknen auf.

Werner Dupuis
Vor dem Gemeindehaus Mengerschied türmen sich noch die Sandsäcke. Zur Sicherheit bleiben sie noch liegen.
Werner Dupuis
Wendel Steffen (rechts) aus Mastershausen verfügt über kein einziges Trockengerät mehr. Günter Reinecke hilft ihm beim Aufstellen.
Auch hier am Lametbach lässt man die Sandsäcke vorsichtshalber noch liegen
Der Supermarkt 3000 in Gemünden bleibt vorerst zu. Geschätzter Schaden: 300 000 Euro.
Werner Dupuis
In Mengerschied fließen Lametbach (rechts) und Brühlbach zusammen. Jetzt haben sie in ihr ursprüngliches Bett zurückgefunden.
Ein am Bach geparktes Auto hat das Hochwassereignis am Heimbach nicht überlebt. Endstation Abschleppdienst und Abmeldung heißt es für das zwei Jahre alte Auto.
Suzanne Breitbach
Der Schlamm hat sich durch und durch gefressen, Schlamm und Wasserreste sind auch am Tag nach den Fluten noch im Innenraum zu sehen.
Suzanne Breitbach
Erst vor kurzem war ein junge Paar in das schöne Fachwerkhaus am Heimbach gezogen. Eine Schlammwüste hat der Bach hinterlassen.
Suzanne Breitbach
Gemeinsam packt die Dorfgemeinschaft an, um die Bewohner in der Hintergasse nicht im Stich zu lassen.
Suzanne Breitbach
Meterhoch türmt sich unbrauchbar gewordener Hausrat mit Schlamm, Ästen und Abfall vor den Häusern in der Hintergasse.
Suzanne Breitbach
Mit Hochdruck sind die Eigentümer, ihre Angehörigen und Freunde dabei, die Häuser zu räumen. Wie hoch das Wasser stand ist an der rechten Hauswand zu sehen. Rund 1,50 Meter kletterte das Wasser am Montagmorgen zwischen 5 und 6 Uhr nach sintflutartigen Regenfällen.
Suzanne Breitbach
Schlammwüste soweit das Auge reicht.
Suzanne Breitbach
Mit großen Containern wird das Unrat aus den Häusern in der Hintergasse entsorgt. Wer unterhalb der Hauptstraße wohnt, hatte am Montagmorgen das Nachsehen. Insgesamt sechs Häuser im Ortskern sind betroffen.
Suzanne Breitbach
Der Müll ist bereits für die Entsorgung sortiert: Elektrogeräte, Möbel und Vorräte, nichts ist mehr zu gebrauchen.
Suzanne Breitbach
Der Heimbach ist seit Montagabend wieder in sein Bett zurückgekehrt. Zurückgelassen hat er ein Feld der Verwüstung.
Suzanne Breitbach
Ein Wohnhaus, das unmittelbar am Bach steht, wurde durch die gewaltigen Wassermassen unterspült. Das Erdgeschoss ist so stark beschädigt, dass die Außenwand gestützt werden muss. Das Haus ist unbewohnbar. Die 77 Jahre alte Eigentümerin ist mit ihrem behinderten Sohn (38 Jahre) bei Verwandten untergekommen.
Suzanne Breitbach
Der Heimbach, der unmittelbar an der Außenwand vorbei fließt, hat als reißender Strom das Wohnhaus unbrauchbar gemacht. Jetzt droht die Abrissbirne.
Suzanne Breitbach
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Nach den Hunderten von Einsätzen der vergangenen Tage mag sich mancher Helfer nach ein wenig Sonne sehen, doch die Wetterprognosen sind nicht so günstig. Über uns hat sich eine stabile Schlechtwetter-Lage festgesetzt.

Am Dienstag wird es zwar nur vereinzelt etwas regnen oder nieseln und der Wind weht mäßig aus Südost bis Südwest. Doch am Mittwoch verschwindet die Sonne häufig hinter Wolken, die örtlich Schauer bringen. Vereinzelt entladen sich auch Gewitter. Am Donnerstag setzt sich das wechselhafte Wetter mit Schauern und Gewittern fort.

Die Altstadt in Gemünden hat ebenfalls mit den Wassermassen zu kämpfen.

Mit schwerem Gerät schafft die Gemündener Feuerwehr Sandsäcke heran, um Häuser und Keller zu schützen.

Werner Dupuis

Aus der Gemündener Kanalisation drückt sich das Wasser auf die Straße.

Der Supermarkt in Gemünden ist besonders betroffen, während die angrenzende Tankstelle verschont blieb.

Werner Dupuis

Keine leichte Aufgabe in Gemünden, die 40.000 Liter Benzin und Diesel vor dem Hochwasser zu schützen.

Werner Dupuis

Mit Sandsäcken versuchen die Gemündener Feuerwehrmänner das Innere des Supermarkts zu schützen.

Werner Dupuis

Der Simmerbach in Gemünden hat sich in einen reißenden Strom verwandelt.

Werner Dupuis

Mit Hochdruck bereiten die zahlreichen Helfer in Mengerschied Schutzmaßnahmen der noch nicht betroffenen Gebäude vor.

Werner Dupuis

Wo in Mengerschied sonst nur ein Bächlein fließt, hat sich ein reißender Strom entwickelt.

Werner Dupuis

Zahlreiche Liter Wasser kamen vom Mengerschieder Himmel.

Während Sandsäcke das weitere Übertreten verhindern sollen, pumpen die Feuerwehrmänner und Helfer das Wasser zurück in das Flussbett.

Werner Dupuis

Eine Mauer aus Säcken soll in Mengerschied schlimmeres verhindern.

Werner Dupuis

Alle verfügbaren Kräfte wurden in Mengerschied mobilisiert.

Fassungslos schauen die Mengerschieder zu, wie sich die Wassermassen ihren Weg durch den Ort bahnen.

Werner Dupuis

Mit einem Klemmbankschlepper wird Holz aus dem Bach gezogen, um das Abfließen der Wassermassen zu beschleunigen.

Werner Dupuis

Kniehoch stand die Ortsmitte von Mengerschied unter Wasser.

Werner Dupuis

Zahlreiche Anwohner kommen nur noch nassen Fußes in ihre Häuser.

Das Wasser macht den Helfern zu schaffen.

Jeder, der kann, packt in Mengerschied mit an.

Werner Dupuis

Bis in die letzten Winkel ist das Wasser in Mengerschied vorgedrungen.

Werner Dupuis

Auch dieser ältere Herr schaut, ob er irgendwo mit anpacken kann.

Beim Befüllen der Sandsäcke ist die Hilfe aller Mengerschieder gefragt.

Werner Dupuis

Auch die in Mengerschied untergebrachten syrischen Flüchtlinge halfen beim Befüllen der Sandsäcke.

Mühevoll transportieren die Feuerwehrmänner in Mengerschied die Sandsäcke durch das kniehohe Wasser.

Werner Dupuis

Unfassbar für Viele, in welcher Geschwindigkeit das Wasser sich seinen Weg bahnt.

Werner Dupuis

Im Laufschritt geht es mit der Schubkarre durch das Wasser in Mengerschied.

Werner Dupuis

Leo Fröhlich aus Erkelenz bei Mönchengladbach war seit einer Woche auf dem Saar-Hunsrück-Steig und dem Soonwaldsteig unterwegs. In Boppard gestartet, wollte er über Idar-Oberstein bis Bingen laufen, als ihn gestern das Hochwasser des Kellenbachs stoppte. Die B421 konnte er noch queren, aber nicht mehr die Holzbrücke, über die er ans andere Ufer des Bachs gelangen wollte. Unser Reporter lud den Wanderer ins Auto ein und fuhr ihn über Henau auf den Koppenstein, wo er wieder in den Soonwaldsteig einsteigen konnte.

Thomas Torkler

In Kellenbach hatte sich der ansonsten zahm dahinfließende Bach in einen reißenden Fluss verwandelt.

Thomas Torkler

So sah es am Montag aus: Der Simmerbach von der Brücke in Gehlweiler aus gesehen.

Thomas Torkler
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Es ist also wichtig, die gefährdeten Hochwassergebiete so weit wie möglich zu sichern. Unsere Reporter sehen sich bei den Aufräumarbeiten um und bringen Infos und Fotos aus besonders betroffenen Orten wie Gemünden und Oberheimbach mit.

Oberheimbach hat es schwer getroffen: Schlamm bedeckt ganze Straßen.

Der kleine Bach in Oberheimbach schwemmte Massen an Schlamm in den Ort.
Dieses Haus in Oberheimbach hat es besonders getroffen, es wird wohl nicht mehr bewohnbar sein.
Das untere Stockwerk ist völlig eingedrückt, das Haus muss abgerissen werden.
Die Wassermassen drücken sich durch Oberheimbach, Holz und Schlamm bahnen sich den Weg durch den Ort.

Im Heimbachtal war am Sonntagabend die Feuerwehr und Fellener Bürger im stundenlangen Dauereinsatz, um Schlimmeres zu verhindern. Der Heimbach führte aufgrund der starken Niederschläge allerhand Geröll und Äste mit. Der Bauhof St. Goar wurde am Montagmorgen mit Bagger und Radlader tätig.

Suzanne Breitbach

Schlamm, Morast, große und kleinere Steine und viele Äste mussten aus dem Bachbett des Heimbachs entfernt werden. Schaufel für Schaufel wurden entsorgt.

Suzanne Breitbach

Noch am Montagvormittag waren in den Seitentälern des Rheins zahlreiche Straßen überflutet, wie hier die Landesstraße 210 (Buchholzer Straße) in Boppard.

Suzanne Breitbach

Aufgrund der großen Regenmenge kamen die Kanalsystem in weiten Teilen des Kreisgebietes nicht mehr klar. Gullideckel wurden hochgeschwemmt.

Suzanne Breitbach

Die Landesstraße 207, die durch das Bopparder Mühltal führt, ist wegen Überflutung bereits seit Freitag gesperrt. Lediglich Anlieger können die Straße passieren. Geröll und Schlamm hat sich breit gemacht, den die Straßenmeisterei Kastellaun am Montag beseitigen. Die Straßen bleibt für den Durchgangsverkehr vorerst weiterhin gesperrt.

Suzanne Breitbach

Der Mühlbach ist zwar in seinem Bett geblieben, dennoch musste die überschwemmte Fahrbahn gesperrt werden.

Schlamm und Morast behindert auch die Weinbergswege im Bopparder Hamm. Gerade im Bereich der Jungfelder hat der starke Regen kräftig zugeschlagen und den wertvollen Boden abgeschwemmt.

Suzanne Breitbach

Mit dem blauen Auge davon gekommen sind die Winzer im Bopparder Hamm, wo es am Freitagnachmittag hagelte. Kleinere Beschädigungen sind an den Blättern zu sehen, die keinerlei Auswirkung auf die Weiterentwicklung der Reben haben dürften.

Suzanne Breitbach

Ein Weinberg, der noch auf die Bepflanzung wartet, ist durch die starken Regenfälle arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier hat der Winzer noch viel Arbeit, um den Weinberg wiederherzustellen.

Suzanne Breitbach
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Der Blick über die Blumen hinweg verdeutlicht, dass die Idylle am Montagvormittag in Simmern stark getrübt war. Der Simmerbach sorgte in der Innenstadt für Überschwemmungen.

Volker Boch

Nicht nur dort, wo in der Simmerbachaue üblicherweise Fußgänger unterwegs sind, stand das Wasser.

Volker Boch

Hunde bleiben bei solcher Witerung lieber ganz fern.

Volker Boch

Vom Wasser eingeschlossen war eine Reihe von Autos.

Einige Fahrzeuge konnten noch rasch aus dem binnen Minuten steigenden Wasser gefahren, andere mussten später aus dem Wasser gezogen werden.

Volker Boch

Polizei und Feuerwehr stimmten ihre Einsätze vor Ort innerhalb kürzester Zeit ab.

Volker Boch

Einsatzwagen wurden positioniert, um wie hier am Schwarzen Adler, Wasser abzupumpen.

Volker Boch

Während Zaungäste dem Anstieg des Wassers förmlich zusehen konnten ...

Volker Boch

... verschwand mancher Gartenzaun mitsamt Garten fast vollständig im Wasser.

Volker Boch

Das Wasser stieg in Simmern immer weiter ...

Volker Boch

... sodass sogar über eine Evakuierung des Theodor-Fricke-Heims für Senioren erwogen wurde.

Volker Boch

Was sich für manche Ente als Wildwasser-Festspiele auf dem Simmerbach darstellte ...

Volker Boch

... war für die Einsatzkräfte eine Herausforderung. Nicht nur der Verkehr musste umgeleitet werden.

Volker Boch

Sandsäcke wurden zum Schwarzen Adler gebracht, um hier ein Ausbreiten des Wassers im Bereich des Hofs und im Keller zu verhindern.

Volker Boch

Mitarbeiter des Simmerner Bauhofs und der feuerwehr packten tatkräftig an, um das Material abzuladen.

Volker Boch

Für die schnelle und selbtslose Hilfe der Feuerwehr bedankte sich das Team des Restaurant Gigi's mit einem großen Blech Pizza. Hedi Guastaferro erfreute die Einsatzkräfte schon kurz vor Mittag.

Volker Boch

Hedi Guastaferro und ihre Tochter Gloria (links) servierten den Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei, aber auch einigen Anwohner eine ofenfrische Pizza zur Stärkung.

Volker Boch
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In Hausbay war am frühen Montagmorgen fast der ganze Ort auf den Beinen, denn die komplette Dorfmitte war überschwemmt. Foto: Mirko Bernd

In dem 200-Einwohner-Dorf laufen Kelsiter und Lingerhahner zur Baybach zusammen, vor allem der Lingerhahner Bach war über die Ufer getreten und hatte für das "Hochwasser" in Hausbay gesorgt. Foto: Mirko Bernd

Viele Keller der Anwohner liefen voll Wasser und wurden von der Feuerwehr leergepumpt. Foto: Mirko Bernd

Die Feuerwehr war sehr schnell mit einigen Einsatzfahrzeugen vor Ort. Foto: Mirko Bernd

Die Kinder freute es wohl: Schulbusse fuhren nicht. Foto: Mirko Bernd

Die Durchfahrt wurde gesperrt. Foto: Mirko Bernd

Bisher wurden keine Personenschäden bekannt. Foto: Mirko Bernd

Hausbay. Foto: Mirko Bernd

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