CDU-Resolutionsantrag im Rat der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein - VG soll sich Ingelheimer Erklärung anschließen
Antrag der CDU-Fraktion: VG-Rat Hunsrück-Mittelrhein befasst sich mit der Selbstverwaltung
Die Kindertagesstätte in Gondershausen soll erweitert werden. Der Ausbau stellt die beteiligten Gemeinden jedoch finanziell vor große Herausforderungen. Die Unterstützung für Pflichtaufgaben wie die Kinderbetreuung ist ein Punkt der Debatte um die kommunale Selbstverwaltung in Rheinland-Pfalz, die im VG-Rat am Donnerstag wieder emotional geführt werden dürfte. Foto: Archiv: Suzanne Breitbach
Suzanne Breitbach

Emmelshausen. In der sogenannten Ingelheimer Erklärung stellt der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz eine Reihe an Forderungen, um die kommunale Selbstverwaltung zu stärken (mehr dazu im Infokasten). Die CDU-Fraktion im Rat der Verbandsgemeinde (VG) Hunsrück-Mittelrhein beantragt nun, dass sich die VG dieser Erklärung anschließt.

Die Kindertagesstätte in Gondershausen soll erweitert werden. Der Ausbau stellt die beteiligten Gemeinden jedoch finanziell vor große Herausforderungen. Die Unterstützung für Pflichtaufgaben wie die Kinderbetreuung ist ein Punkt der Debatte um die kommunale Selbstverwaltung in Rheinland-Pfalz, die im VG-Rat am Donnerstag wieder emotional geführt werden dürfte. Foto: Archiv: Suzanne Breitbach
Suzanne Breitbach

Der entsprechende Resolutionsantrag steht auf der Tagesordnung der Ratssitzung am Donnerstag, 7. Dezember, ab 18.15 Uhr im ZaP. Die Situation bezeichnet die CDU als „prekär“.

In ihrer Antragsbegründung bemängelt die CDU, die Landesregierung setze das Urteil des Verwaltungsgerichtshofes zur besseren Mindestausstattung der Kommunen wiederholt nicht um. Die Fraktion sieht die Kommunen „faktisch dazu gezwungen, durch überhohe Grundsteuererhöhungen ihre Bürger massiv weiter zu belasten“. Viele Bürger könnten diese nicht mehr tragen. „Es kann zu Zerwürfnissen innerhalb der Kommunen kommen, und die kommunale Selbstverwaltung ist in höchster Gefahr“, schreibt die Fraktion, die Landesregierung greife in dieses gesetzlich garantierte Rechtsgut „unverhältnismäßig“ ein.

Kommunen nicht mehr handlungsfähig

Viele Städte und Ortsgemeinden seien nicht mehr handlungsfähig und könnten selbst ihren Pflichtaufgaben nicht mehr nachkommen. Als Beispiel nennt die CDU-Fraktion die Auswirkungen des Kita-Gesetzes, „dessen Umsetzung für viele Städte und Ortsgemeinden aus finanziellen Gründen schlicht unmöglich ist“. Die finanzielle Unterstützung des Landes sei „absolut ungenügend“. Viele Kommunen müssten sich dabei massiv verschulden. In der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein stehen zum Beispiel die an den Kindertagesstätten in Gondershausen und Halsenbach beteiligten Kommunen vor dieser Situation.

Die Ortsbürgermeister der VG und VG-Bürgermeister Unkel hatten sich bereits Ende des vergangenen Jahres in der Sache mit einem Schreiben an die Landesregierung gewandt und eine Antwort von Innenminister Michael Ebling erhalten (wir berichteten). Vielenorts schwinde der Handlungsspielraum infolge der knappen Haushaltslage. „Dadurch bedingt sind viele ehrenamtliche kommunale Ratsmitglieder und Bürgermeister verständlicherweise weniger beziehungsweise gar nicht mehr motiviert, sich weiter zu engagieren“, heißt es im CDU-Antrag weiter.

Geht es nach der FWG-Fraktion, wird am Donnerstag auch eine Resolution gegen die Schließung der Bereitschaftspraxis verabschiedet (wir berichteten). Weitere Tagesordnungspunkte sind unter anderem die Zusammenführung der Flächennutzungspläne aus den alten Verbandsgemeinden, Aktuelles von der Krankenhaus GmbH St. Goar-Oberwesel und die Errichtung von Fotovoltaikanlagen auf Liegenschaften der Verbandsgemeindewerke.

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