Landesbühne in Kirchberg
An Werbung fürs Theater kommt keiner vorbei
Die drei verantworltiche Mitarbeiterinnen der Touristik in der VG-Verwaltung Kirchberg freuen sich auf die Gastspiele der Landesbühne (von links): Emilia Golembusch, Alexandra Hattemer und Madlaine Fröhlich.
Charlotte Krämer-Schick

Vier Vorstellungen für Erwachsene und eine Kindertheateraufführung stehen wieder auf dem Programm der Verbandsgemeinde Kirchberg. Seit vielen Jahrzehnten kommt die Landesbühne mit ihren Gastspielen in die Stadthalle. Die Resonanz wächst. 

Seit etlichen Jahren sind sie Tradition, die Gastspiele der Landesbühne Rheinland-Pfalz in der Kirchberger Stadthalle. Seit wann genau, vermag keiner so richtig zu sagen. „In jedem Fall seit Anfang der 1990er-, vielleicht auch schon seit Ende der 1980er-Jahre und anfangs noch in der Aula der damaligen Realschule“, sagt Alexandra Hattemer. Sie ist Mitarbeiterin der Tourist-Information am Kirchberger Marktplatz und wohl verantwortlich dafür, dass für die Veranstaltungen in diesem Jahr bereits viele Jahresabokarten verkauft sind. „Jeder, der hier reinkommt, wird auf die Theatersaison aufmerksam gemacht“, lacht ihre Kollegin Emilia Golembusch.

„Jeder, der hier reinkommt, wird auf die Theatersaison aufmerksam gemacht.“
Emilia Golembusch

111 Jahresabos seien bereits abgeschlossen bei 199 Sitzplätzen, berichtet Hattemer. „Und das ist eindeutig ihr Verdienst“, macht Madlaine Fröhlich, zuständig für Touristik und Standortmanagement in der Verbandsgemeinde (VG) Kirchberg, noch einmal deutlich. Viele Karten verkauften sich aber auch durch Mund-zu-Mund-Propaganda, sagt Hattemer. „Neulich war eine ältere Dame bei uns in der Tourist-Info, die neu in Kirchberg ist“, erzählt sie. Die habe sie gleich auf die Theateraufführungen aufmerksam gemacht. „Und jetzt kommt sie mit einer ganzen Rollator-Gang“, freut sich Hattemer über so viel Zuspruch. Man merke einfach, dass den Menschen die Kultur und das Theater am Herzen liegen. „Das ist wichtig“, sagt sie.

Das Angebot sei aber natürlich immer auch abhängig von der Haushaltslage, räumt VG-Bürgermeister Peter Müller ein. „Aber solange wir das machen können, machen wir das auch“, verspricht er. Die Gastspiele der Landesbühne seien ein wichtiger Beitrag zur Kultur in der VG. Und das auch ganz praktisch, denn die VG stellt obendrein die Auf- und Abbauhelfer in der Stadthalle, die Tourist-Information kümmert sich um den Verkauf von Getränken und Laugengebäck.

„Solange wir das machen können, machen wir das auch.“
VG-Bürgermeister Peter Müller

Vier Vorstellungen im Jahr stehen stets auf dem Programm, hinzu kommt noch eine Kindertheateraufführung. Unter Lajos Wenzel sei das Programm der Neuwieder Schauspieler eher klassisch gewesen, doch seit René Heinersdorff die Intendanz übernommen habe, gehe es mehr in die komödiantische Richtung. „Viele kennen ihn als Schauspieler aus dem Fernsehen“, sagt Hattemer. Und das sei vermutlich auch ein Magnet, denn die Resonanz sei seither grundsätzlich gestiegen.

In diesem Jahr stehen die Stücke „Das kunstseidene Mädchen“ nach dem gleichnamigen Roman von Irmgard Keun, die Gesellschaftssatire „Kalter weißer Mann“ (mit Heinersdorff als Schauspieler), die Komödie „Der Abschiedsbrief“ und Heinersdorffs Weihnachtskomödie „... und es gibt ihn doch!“ auf dem Programm. Für diese Vorstellungen haben all jene, die im Besitz des Jahresabos sind, feste Sitzplätze. Lässt der Lehrplan der Schulen eine Vor- und Nachbereitung der Stücke zu, kommen hin und wieder auch Schulklassen der benachbarten KGS zu den Aufführungen. Andere Schulen aus dem Hunsrück haben es bisher noch nicht geschafft, Aufführung zu besuchen, bedauert Hattemer.

„Viele Kinder wissen nicht einmal, was Theater überhaupt ist.“
Alexandra Hattemer

Auch seitens der Grundschulen habe es bisher kein Interesse gegeben. „Eine Kitagruppe hat sich aber für das Kindertheater angemeldet“, freut sie sich. Gerade für die Kleinsten sei Kultur so wichtig. „Viele Kinder wissen nicht einmal, was Theater überhaupt ist“, weiß Hattemer aus Erfahrung. Doch es gebe immer auch Erwachsene, die sich die Kindervorstellung – in diesem Jahr wird „Nils Holgersson“ gezeigt – anschauen. „Die Aufführungen sind oft sehr modern und beschäftigen sich mit gesellschaftspolitischen Themen“, sagt sie. Zudem sei die Jahreskarte auch für diese Veranstaltung gültig. „Nur der feste Sitzplatz ist nicht mit drin“, sagt sie. Praktisch sei auch: Die Karten sind übertragbar. Wer also nicht kommen kann, gibt sie einfach an Freunde, Verwandte oder Bekannte weiter, wirbt Hattemer. Wer noch eine Jahreskarte haben will, muss allerdings schnell sein. Denn allzu viele sind nicht mehr im Angebot der Tourist-Information.

Vier Vorstellungen und ein Kindertheater geplant

Folgende Vorstellungen der Landesbühne stehen in diesem Jahr auf dem Programm:

  • „Das kunstseidene Mädchen“ nach Irmgard Keun: Mittwoch, 12. März, 19.30 Uhr
  • „Kalter weißer Mann“ mit René Heinersdorff: Mittwoch, 28. Mai, 19.30 Uhr
  • „Der Abschiedsbrief“: Dienstag, 14. Oktober, 19.30 Uhr
  • „...und es gibt ihn doch!“ von René Heinersdorff: Mittwoch, 5. November, 19.30 Uhr
  • Kindertheater „Nils Holgersson“: Donnerstag, 20. November, 15 Uhr

Karten gibt es in verschiedenen Kategorien sowohl im Jahresabo als auch als Einzelkarten mit oder ohne Ermäßigung für Studenten und Schwerbehinderte mit Ausweis. Weitere Infos gibt es bei der Tourist-Information am Marktplatz in Kirchberg, unter Tel. 06763/910144 oder per E-Mail an touristik@kirchberg-hunsrueck.de

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