Bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten blickt Ortsbürgermeister Volker Berg zurück. „Im Jahr 2017 haben wir angefangen zu planen“, berichtet er. Neu bauen oder um- und anbauen? Dies sei die Frage gewesen. Ein Neubau wurde zunächst favorisiert, dann aber wieder verworfen. „Das wäre viel teurer geworden, sodass wir beschlossen, den Altbestand zu erhalten“, erklärt Berg. Zudem hätten die Altweidelbacher dann auf ihre Bühne, die auch für kleinere Veranstaltungen genutzt wird, verzichten müssen.
Zwei Gebäude für diverse Zwecke
Man muss wissen, dass die Gemeinde Altweidelbach gleich zwei Gebäude besitzt, die für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. „Wir wollten alles an einem Platz zentralisieren und haben uns dafür entschieden, die Halle umzubauen und weitere Räumlichkeiten anzubauen.“ Mit dieser Lösung sollen Kosten gespart und die zuvor bestehenden räumlichen Engpässe in den beiden Gebäuden beseitigt werden.
Auch eine energetische Optimierung ist erfolgt, und durch die neuen Räume im hinteren Teil des Gebäudekomplexes – dort befinden sich Sitzungszimmer, Jugendraum, Feuerwehrdomizil und der Trakt für den Bauhof – sollen zudem Synergieeffekte erzeugt werden. Allgemeiner Wunsch war: Das Gebäude soll allen Zielgruppen Raum bieten und dabei Begegnungsstätte und Treffpunkt für alle werden. Ziel ist ein generationenübergreifendes Miteinander im dörflichen Alltag.
Bewährungsprobe bestanden
Die erste Bewährungsprobe hat das umgerüstete Mehrzweckgebäude bereits bestanden. „Nach der jüngsten Waldbegehung hat die Jugend in dem neu errichteten Pavillon gegrillt, die Kinder konnten auf dem Spielplatz herumtoben, und wir Alten haben in einem aufgebauten Zelt, gefachsimpelt“, erzählt der Ortsbürgermeister.
Und natürlich stand dabei der nun fast abgeschlossene Umbau im Mittelpunkt. Schließlich hat sich in der ehemaligen Gemeindehalle noch mehr getan. In dem ehemaligen Jugendraum ist nun die Heizung untergebracht. Da noch jede Menge Platz ist, möchte Ortsbürgermeister Berg dort das Gemeindearchiv einrichten. Auch die Eingangssituation wurde verändert. Ein kleines Foyer trägt nun dazu bei, dass nicht gleich beim Eintritt der Wind in die Halle fegt.
Die vorher laut Ortsbürgermeister Berg „sehr schlechte Akustik“ wurde durch die Umgestaltung der Decke und der Wände wesentlich verbessert. Auch der Thekenbereich wurde erneuert. In der Küche wurden die alte Einrichtung beibehalten, es wurden dort neue Fliesen am Boden und an den Wänden angebracht, außerdem wurde auch die Decke ausgetauscht. Ein Aufzug ermöglicht es, alle drei Ebenen in dem Gebäude barrierefrei zu erreichen.
Die LAG Hunsrück unterstützt die Umgestaltung. Für das 1,7 Millionen Euro teure Projekt wurde eine Förderung mit Bundesmitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, hier als „Einrichtung für lokale Basisdienstleistungen“, beantragt. Rund 950.000 Euro fließen an Zuschüssen. Beim Planungsbüro Hans Peter Michel in Simmern liefen alle Fäden zusammen.
Im Juli 2021 kam die Förderzusage. Jedoch konnte die Ortsgemeinde den gesetzten Zeitrahmen nicht einhalten. Erfreulicherweise habe die ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) die Fristen dreimal verlängert. „Leider wurde der Kostenrahmen nicht eingehalten, die Abrechnung ist aber noch nicht abgeschlossen“, sagt Ortsbürgermeister Volker Berg.
„Nun muss die neue Mehrzweckhalle nur noch mit Leben gefüllt werden“, betont der Ortsbürgermeister. Er wünscht sich, dass das Angebot an Freizeitbeschäftigungen erweitert und gefördert wird. Aber auch dieses Unterfangen laufe gut an. Der Sportverein, dessen Wappen in der Halle eine Wand ziert, habe bereits einige Kurse, die angeboten werden sollen, angemeldet. Auch die Landfrauen, der Chor und die Frauenhilfe werden dann ihre Treffen dort abhalten. Außerdem können die Räumlichkeiten für Feierlichkeiten angemietet werden.
Bei der offiziellen Einweihung, zu der unter anderem auch Landrat Volker Boch erwartet wird, soll kein umfangreiches Programm abgespult werden. „Wir wollen nicht viele Worte machen. Die Leute möchten sich einfach treffen, miteinander erzählen, miteinander lachen“, ist sich Ortsbürgermeister Volker Berg sicher.
Wer die umgebaute Mehrzweckhalle mieten möchte, kann sich gern bei Ortsbürgermeister Volker Berg, Tel. 06761/149 01 oder 0172/261 90 54, melden.