Der Startschuss für das Großprojekt Zentralisierung der Abwasserversorgung in Boppard erfolgte am 14. Januar. Klimaschutzministerin Katrin Eder sagte seinerzeit beim Spatenstich zur umfassenden Erweiterung der Kläranlage Bad Salzig, die Modernisierung der Abwasserreinigung in Boppard sei im Hinblick auf Gewässer- und Klimaschutz essenziell. Jetzt folgt ein weiterer Baustein des 24-Millionen-Euro-Projekts, das vom Land mit 6 Millionen Euro gefördert wird.
In der Bopparder Rheinallee wurde mit dem Bau einer rund 4,8 Kilometer langen Abwasserpumpleitung begonnen, die das Abwasser aus dem Einzugsgebiet der Kläranlagen Boppard-Ewigbach zur Kläranlage Bad Salzig transportieren wird. Bis Ende September will man mit der Verlegung der Rohrleitungen in dem Abschnitt der Rheinallee fertig sein. Im Anschluss gehen die Arbeiten flussabwärts weiter.
Einige Teilstücke liegen schon unter der Erde
Nachdem die beiden Bopparder Kläranlagen Ewigbach und Holzfeld den heutigen technischen Anforderungen nicht mehr genügen und stillgelegt werden, soll das Abwasser aus diesen Bereichen künftig über Rohrleitungen zur modernen Kläranlage Bad Salzig geleitet werden. Dies erfolgt künftig vom Pumpwerk „Pappelwäldchen“ am Rhein entlang bis zu neuen Kläranlage in Bad Salzig, die umfangreich für ihre künftige Bestimmung erweitert und modernisiert wird.
Einige Teilstücke der neuen Druckleitung liegen schon in der Erde. „600 Meter sind bereits gemacht“, erläuterte Jörg Vogt, technischer Mitarbeiter der Bopparder Stadtverwaltung. Beispielsweise wurden im Bereich der Neugestaltung des Umfelds der Kurfürstlichen Burg seinerzeit bei den Baumaßnahmen bereits die erforderlichen Druckleitungen im Boden verlegt, ebenso entlang des Radwegs in Höhe des Hotels L'Europe.

24-Millionen-Euro-Projekt für Kläranlage in Bad Salzig
Größer und moderner soll die Kläranlage in Bad Salzig werden. Mit der Erneuerung verfolgt die Stadt Boppard das Ziel, ihr Abwasser stärker zu zentralisieren. Dafür sollen rund 24 Millionen Euro investiert werden.
Weiter flussabwärts starteten nun die Baumaßnahmen des 1,1 Kilometer langen Teilstücks der Abwasserdruckleitung entlang der Rheinpromenade, die von den anliegenden Gastronomiebetrieben für die Außenbewirtung der Gäste genutzt wird. Die Maßnahme erfolgt im Rahmen der umfangreichen Umgestaltung der Rheinallee, um nicht später ein weiteres Mal die Erde aufreißen zu müssen. Während der Straßenverkehr im Bereich der Baumaßnahme ruht, ist der Zugang für Fußgänger gewährleistet.
Neben der technischen Komplexität der Arbeiten stellt auch die enge Verzahnung mit der städtebaulichen Entwicklung der Rheinallee eine besondere Herausforderung dar. Viel Geduld der Anlieger an der Rheinallee, besonders die der Gastronomiebetreiber, ist gefordert.
1,2 Millionen Euro kostet die neue Druckleitung. Kalkuliert haben wir bei der Ausschreibung mit 1,5 Millionen Euro.
Jörg Vogt, technischer Mitarbeiter der Stadtverwaltung
Stark beansprucht wird auch die Bopparder Stadtkasse. Was die Kosten für das jetzt begonnene Teilstück der Arbeiten angeht, gibt es Grund zur Zufriedenheit: „1,2 Millionen Euro kostet die neue Druckleitung. Kalkuliert haben wir bei der Ausschreibung mit 1,5 Millionen Euro“, freut sich Jörg Vogt, technischer Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Die Investitionskosten für die gesamte Maßnahme inklusive der Ertüchtigung der Pumpstation Pappelwäldchen sowie dem Rückbau der Kläranlage Boppard-Ewigbach belaufen sich auf rund 7 Millionen Euro, teilt die Stadtverwatung Boppard mit.
Der Beigeordnete Helmut Zindorf, der in Vertretung von Bürgermeister Jörg Haseneier mit Ortsvorsteherin Alexa Bach sowie Vertretern der Stadtverwaltung Boppard und der am Bau beteiligten Unternehmen beim Baustart in der Rheinallee dabei war, erinnerte daran, dass die ersten Gespräche für die Maßnahme schon vor zwölf Jahren stattgefunden hätten. „Wir hoffen, dass das Sprichwort, dass, wenn etwas lange währt, es auch gut wird, sich bewahrheitet“, sagte er anlässlich des nun in Angriff genommenen zweiten Schritts nach dem Startschuss für die neue Kläranlage des Großprojekts in Bad Salzig. „Heute geht es darum, dieses Bauvorhaben noch mal in den Fokus und in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.“ Mit der Zentralisierung der Abwasserreinigung investiere die Stadt Boppard nicht nur in eine moderne Infrastruktur, in den Umwelt- und Gewässerschutz sowie in die Lebensqualität kommender Generationen.