Als sie ihn bei Laudert im Rhein-Hunsrück-Kreis anhalten wollte, rammte der Flüchtige den Streifenwagen und fuhr mit bis zu 170 Stundenkilometern weiter. Kurz vor Koblenz konnte der Mann schließlich gestoppt werden. Er wurde in eine psychiatrische Klinik gebracht. Bei seiner Fahrt verursachte er einen Schaden von rund 35 000 Euro.
Wie die Polizei berichtet, ging bei ihr gegen 01.40 Uhr am frühen Morgen des 15.06.2016 der Anruf eines Verkehrsteilnehmers ein. Er war auf der A60, in Höhe Rastplatz Heidenfahrt Nord in Fahrtrichtung Bingen gefahren, als ein Auto bei voller Fahrt zwei Mal in das Heck seines Fahrzeuges fuhr. Der Fahrer habe nicht angehalten und seine Fahrt zunächst auf der A60 und anschließend auf der A61 in Richtung Koblenz fortgesetzt.
Eine Streifenbesatzung der Polizeiautobahnstation Heidesheim konnte das flüchtige Fahrzeug in Höhe der AS Laudert auf der BAB 61 feststellen. Bei dem Versuch, den flüchtenden PKW zu kontrollieren, rammte dieser den Streifenwagen und setzte seine Fahrt in Richtung Koblenz fort. Das unfallverursachende Fahrzeug fuhr mit einer Geschwindigkeit von 130 bis 170 km/h, teilweise in Schlangenlinien, in Richtung Koblenz weiter.
Bei einem weiteren Kontrollversuch zwischen den AS (Anschlussstelle) Laudert und Pfalzfeld beschädigte der flüchtende PKW einen weiteren Streifenwagen, bevor das Fahrzeug kurz vor der AS Koblenz/Waldesch auf dem Seitenstreifen stoppte. Der 52-jährige Fahrer aus Merchweiler im Saarland konnte festgenommen und zu einer Polizeidienststelle verbracht werden.
Verletzt wurde bei den Zusammenstößen niemand, es entstand jedoch ein Sachschaden von insgesamt 35.000 Euro an den vier beteiligten Fahrzeugen.
Gegen den Beschuldigten wird nun wegen mehrerer Straßenverkehrsgefährdungen und des unerlaubten Verlassens von einer Unfallstelle ermittelt. Er stand weder unter Drogen-, noch unter Alkoholeinfluss. Da sich Anhaltspunkte auf eine psychische Erkrankung ergaben, wurde der 52jährige in einer psychiatrischen Klinik vorgestellt und dort stationär aufgenommen.
Es waren Streifenbesatzungen mehrerer Dienststellen der Polizeipräsidien Mainz und Koblenz im Einsatz. to/dpa