Schon bei Rhein in Flammen am zweiten Augustwochenende hatte es wegen der Trockenheit Änderungen gegeben: In Braubach und Stolzenfels wurde die pyrotechnische Zündung von Marksburg und Schloss zum Rheinufer verlegt. Auch an der Loreley hatten die Verantwortlichen jetzt einige Wochen später wegen der Brandgefahr entschieden, keine Feuerwerke auf den Burgen Katz und Rheinfels zu zünden, sondern alles gebündelt von einem Schiff im Rhein. Zu groß wäre die Gefahr von Feuern in Steilhängen gewesen, zu denen die Feuerwehren aus der Region kaum Zugang haben.
Doch der Begeisterung der Massen an den Ufern, auf den Höhen über St. Goarshausen und St. Goar sowie auf den mehr als 50 Ausflugsschiffen auf dem Rhein tat dies keinen Abbruch. Kurz nach 21 Uhr ließen die Echos der ersten Böller, die an den Felsen widerhallten, den Besuchern einen Schauer über den Rücken laufen. Damit war das Fest der Lichter eingeläutet: 45 Minuten lang schossen bunte Leuchtbälle vom Rhein in den Himmel. Abwechselnd explodierten die Raketen und Goldregen und zauberten unzählige Farben in die romantische Rheinkulisse.
Vor dem furiosen Finale hatte die Feier im Zentrum des Welterbes Oberes Mittelrheintal schon am Nachmittag auf beiden Rheinseiten begonnen. In der Weingasse in der romantischen Altstadt von St. Goarshausen feierten Jung und Alt genauso wie auf beiden Rheinufern und auf den Plätzen in St. Goar. Überall gab es Livemusik von der klassischen Blaskapelle bis zur Rockband sowie DJs.
Möglichst frühzeitig hatten sich die Gäste einen möglichst guten Platz mit Blick aufs Feuerwerk gesucht. Nach Einschätzung der Polizei waren es allein in der Loreleystadt rund 20.000 Besucher, vermutlich ebenso viele in St. Goar. Rechnet man die Besucher in der Umgebung und auf den Schiffen hinzu, dürften die erhofften 50.000 Gäste erreicht worden sein.
Von unserem Redakteur Andreas Jöckel