Premiere im Naturfreibad in Simmern: Erstmals konnte beim traditionellen Neujahrsschwimmen die 100er-Marke geknackt werden. Die DLRG-Ortsgruppe Simmern begrüßte das neue Jahr, und 106 Schwimmerinnen sowie Schwimmer stürzten sich bei 5,5 Grad Lufttemperatur und 3,5 Grad Wassertemperatur in die Fluten. Zuvor aber hatten die DLRG-Helfer die vorgesehene Schwimmstrecke von einer 0,5 Zentimeter dicken Eisschicht befreien müssen.

„Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst“, sagte am Tag danach Tim Müller, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe. Mehr als 100 Teilnehmer – das gab es in den vergangenen 30 Auflagen dieser Traditionsveranstaltung noch nicht. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr trauten sich gerade mal 63 Wagemutige in die eisigen Fluten, und vor Jahresfrist waren Wasser und Außenluft noch zwei Grad wärmer.

Vor gut drei Jahrzehnten noch war das Neujahrsschwimmen – das damals noch nicht so hieß – nur einem kleineren Teilnehmerkreis möglich. Damals sind ausschließlich die Rettungstaucher zu Beginn des neuen Jahres ins Wasser gegangen – selbstredend in voller Ausrüstung. Ein oder zwei der Taucher sind anschließend immer noch eine Runde ohne ihre Neoprenanzüge geschwommen. Und genau daraus ist schließlich die Idee für das Neujahrsschwimmen entstanden.

Bevor es aber ins eisige Nass ging, ließ es sich Vorsitzender Tim Müller nicht nehmen, die Besucher zu begrüßen. Besonders herzlich begrüßte er den Besucher mit der längsten Anreise. Peter Grewe kam aus Freiburg im Breisgau. „Grewe kommt ausschließlich zum Neujahrsschwimmen“, berichtete Müller. Die Veranstaltung habe ihm so gut gefallen, dass Grewe spontan Mitglied der Ortsgruppe Simmern geworden sei. Müller wollte die Teilnehmer allerdings nicht zu lange auf die Folter spannen, fasste sich in seinem Rückblick sowie bei seinem Ausblick auf die nahe Zukunft kurz. Nicht unerwähnt ließ er, dass die DLRG-Ortsgruppe für die Strömungsrettung einen neuen Anhänger erhalten wird. „Das ist schon eine größere Sache“, betonte Müller. Und natürlich zog der Vorsitzende auch ein kurzes positives Resümee zum Betrieb des neuen Hallenbades.

Und dann konnte es auch schon losgehen für die mehr als 100 Starter – darunter auch Mitglieder befreundeter DLRG-Ortsgruppen, etwa aus Bad Kreuznach, Bad Sobernheim oder auch Rheinböllen. An den Treppenstufen zum Schwimmbecken geleitete ein dick eingepackter Rettungsschwimmer die tapferen Schwimmer ins Wasser. Auch am rund zehn Meter entfernten Beckenausstieg standen weitere Helfer parat, die im Notfall hätten eingreifen und zu Hilfe eilen können. Dies mussten sie allerdings nicht. Und wer den Ritt durch das eisige Nass überstanden hatte, konnte sich mit Gulaschsuppe, Punsch und anderen Köstlichkeiten dafür belohnen.