Thomas Lersch aus Langenlonsheim und Nils Schneider aus Guldental haben damit nicht nur einen goldenen Kammerpreis für ihre Weißweine erhalten, die Siegerweine wurden von der Jury als Beste aller mit Gold bewerteten Weine gekürt.
Riesling und Burgunder sind gesetzt
Von zwei Teams werden bei der Landwirtschaftskammer die angestellten Weine in zwei Runden blind verkostet. Gesetzt sind im Wettbewerb für das Anbaugebiet Nahe die Rebsorten Riesling und Burgunder. Der Preis für den Riesling-Siegerwein 2022 ging an Winzer Nils Schneider aus Guldental. Die Trauben für den 2021er-Riesling Qualitätswein sind in der Lage Guldentaler Sonnenberg gewachsen. Eine Besonderheit: Es handelt sich um einen spontan vergorenen Wein. Ein relativ leichter Riesling mit nur 11,5 Volumenprozent Alkohol und mit einer Säure unter 7 Gramm pro Liter.
„Das Gestein ist Rotliegendes mit einer dünnen Sandschicht, die Weine sind immer sehr fruchtig und aromatisch“, beschreibt Nils Schneider seinen Preisträger. Im Familienbetrieb der Schneiders spielen die Weißweinsorten die Hauptrolle, neben den Burgundersorten gehört auch die klassische Naherebsorte Riesling mit dazu. Winzer Thomas Lersch aus Langenlonsheim bekennt sich auch als „Weißweinfreak“ und freut sich ebenfalls über einen Siegerwein aus dem Weinjahrgang 2021, der den Weinmachern einiges abverlangte.
Eine hervorragende Lage für Weißburgunder
Der 2021er-Weißburgunder No. 5 vom Weingut Lersch ist im Langenlonsheimer Steinchen gewachsen, einer Südostlage mit Lößboden. Das Wissen, dass es sich dabei um eine hervorragende Lage für Weißburgunder handelt, hat sein 2019 verstorbener Langenlonsheimer Winzerkollege Wilhelm Schweinhardt, ehemaliger Ehrenvorsitzender und langjähriger Vorsitzender des Verbandes Kreuznacher Agrarabsolventen, gern mit ihm geteilt.
Im Weinberg des Siegerweins wurden Anfang August die Geiztriebe entfernt und eine Ertragsreduktion von 25 Prozent per Hand vorgenommen, berichtet Winzer Lersch. Die am 14. Oktober 2021 geernteten Trauben für die trockene Spätlese wogen 92 Grad Oechsle, standen länger als 12 Stunden auf der Maische, und die Gärung wurde simultan biologisch beimpft. Das Ergebnis ist ein Wein mit feinen floralen Noten, saftig und geschliffen im Geschmack und mit langem Nachhall.