Neuaufbau der Infrastruktur mit unterschiedlichen Simona-Rohren für Trink-, Abwasser- und Gastransporte
Zukunftsweisendes Energienetz für das Ahrtal: Kirner Simona bei Wiederaufbau dabei
Trinkwasserdruckrohre und Gasdruckrohre werden verlegt. Foto: Sebastian Schmitt
Sebastian Schmitt

Die Teile für den Neuaufbau der Infrastruktur mit unterschiedlichen Rohren für Trink-, Abwasser- und Gastransporte stammen teils aus Kirn.

Die Jahrhundertflut im Ahrtal hatte die komplette Infrastruktur – von der Wasser- bis hin zur Stromversorgung – zerstört. Beim nach wie vor stattfindenden Wiederaufbau wird nun auch Deutschlands größtes „Grüngasnetz“ geplant: Neben Abwasser- und Trinkwasserdruckrohrleitungen werden für dieses Großprojekt der „Energiefabrik Ahrtal“ (EFAhr) nun auch Gashochdruck- und Gasmitteldruckrohre sowie Leerrohre verlegt. Die neu entstehenden Biogasleitungen werden künftig die heimischen Verbraucher direkt mit regional erzeugtem Biogas aus der Energiefabrik Ahrtal versorgen.

Mit rund 36,5 Kilometern neu verlegten PE-100-RC-Line- und PE 100-RC-Line-SPC-Druckrohren zählt Simona zu den größten Rohrlieferanten des zukunftsweisenden Projekts. Damit stellt es eine langlebige Lösung für die unterirdische Infrastruktur dar und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung und Schadensminimierung im Fall künftiger Hochwasser.

Neues Rückgrat für Energie

Auf einer der bedeutendsten Transportleitungen in den von der Flut heftig betroffenen Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr, der sogenannten Tallinie, die von Dorsel bis Marienthal rund 40 Kilometer entlang der Ahr verläuft, waren nach der Katastrophe rund 26 der 49 Gemeinden von der regulären Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Hier werden jetzt 9530 Meter PE-100-RC-Line-SPC-Trinkwasserdruckrohre mit Durchmessern von 160, 225 und 355 Millimetern, 14.580 Meter PE-100-RC-Line-SPC-Gasdruckrohre mit Durchmessern von 160 und 225 Millimetern und 12.372 Meter PE 100 RC Line verlegt.

Die rund 25 Kilometer langen Gasleitungen, die im Rahmen des Wiederaufbaus mit verlegt werden, sollen das neue „Energie-Rückgrat des Ahrtals“ bilden und anliegende Gemeinden direkt mit regional erzeugtem Biogas aus der Energiefabrik Ahrtal versorgen. Letztere entsteht aus der Erweiterung der bestehenden Kläranlage auf 30.000 Einwohnergleichwerte um eine Klärgasfaulung, die zur Gewinnung von Bio- beziehungsweise Methangas genutzt wird. Überschüssige Gasmengen werden ins öffentliche Gasnetz eingespeist und bilanziell zur CO2-Neutralität des Landkreises beitragen.

Schutz vor neuem Hochwasser

Um den Schutz vor künftigen Hochwassern zu verbessern, wird die Infrastrukturtrasse nach Möglichkeit abseits des Flussverlaufes verlegt. Wo dies nicht möglich ist, werden Schutzmaßnahmen zur Verbesserung der Resilienz ergriffen. Mit der ausgebauten Infrastrukturtrasse kann das Ahrtal künftig nachhaltig und mit eigens erzeugtem Biogas versorgt werden und ist aufgrund der Kunststoffrohre im Falle künftiger Hochwasser vor größeren Umweltschäden geschützt. Das umfangreiche Bauprojekt soll dieses Jahr fertiggestellt werden.

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