Hermann Nagel vom Radiomuseum in Obermoschel hat getüftelt
Zukunft in Obermoschel: Röhrenradio mit Smartphone über WLAN ansteuerbar

Stolz präsentiert Hermann Nagel das Stereo-Röhrenradio und den WLAN-Empfänger, mit dem eine Verbindung zum Smartphone hergestellt werden kann. Besuchern des Radiomuseums am Marktplatz demonstriert er gern die Funktionsweise. Foto: Radiomuseum​ Obermoschel

Obermoschel. Rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt, der am kommenden Wochenende, 26. und 27. November, in Obermoschel über die Bühne geht, präsentiert Hermann Nagel vom Radiomuseum in Obermoschel eines seiner zahlreichen Schätzchen.

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„Diesmal ist es etwas ganz Besonderes, für das sich vermutlich auch einige junge und jung gebliebene Menschen interessieren werden. Denn es geht um ein Röhrenradio, das laut Nagel Anfang der 1960er-Jahre produziert wurde und nun über einen WLAN-Empfänger mit einem Smartphone verbunden werden kann.

Opas Empfänger findet Verwendung

“Nur wenige können sich mit ihrem Smartphone auf ein Röhrenradio verbinden. Dieser kleine, nützliche WLAN-Empfänger ermöglicht die Verbindung. Die Tonabnehmerbuchse am Radio dient zur Aufnahme und leitet die Information auf die Röhren vom Verstärkerteil. Vor Jahren konnte hier auch ein Plattenspieler angeschlossen werden“, erklärt der Inhaber des Radiomuseums am Marktplatz in Obermoschel.

Er erläutert die Funktion so: „Röhrenradio einschalten, kurz innehalten, bis das Gerät bereit ist, Tonabnehmer drücken und die Lautstärke des Radios hoch stellen. Der Übertrager meldet sich mit einem Ton. Jetzt mit dem Smartphone übertragen, hierbei schaltet sich der eigene Lautsprecher ab. Ob vom Internet oder auch eigene aufgenommene Musik kann nun im Röhrenradio erklingen.“

Es ist faszinierend. Denn bei diesem Blaupunkt-Radio hat man außerdem die Möglichkeit, den Klang nach Belieben zu bestimmen. Hell, dunkel, Bass, Sopran, solo und andere Einstellungen können über die kleinen Rädchen und Knöpfe reguliert werden. „Es ist etwas Besonderes, wenn Opas Radio wieder eine Verwendung findet, und sogar eine sehr gute“, meint Hermann Nagel. Er hat festgestellt: „In den 60er-Baujahren wurde an nichts gespart und sogar Stereo eingeführt. Der WLAN-Empfänger kann auch mit einer Stereoanlage betrieben werden.“

Nostalgie in neuer Dimension

Das aktuell vorgestellte Gerät Florenz, Typ 21350 Stereo, wurde von Blaupunkt, Ideal, gebaut. „Die Werke waren in Berlin und später in Hildesheim angesiedelt. Das Radio kostete etwa 445 Mark und wurde in den Jahren 1961/62 hergestellt“, hat Nagel recherchiert.

Gleichzeitig macht er mit dem Röhrenradio, das Nostalgie in neuen Dimensionen verspricht, auf das Jubiläum „100 Jahre Rundfunk in Deutschland“ aufmerksam, das im Jahr 2023 gefeiert wird. Man darf gespannt sein, was der Museumsinhaber sich dazu wieder einfallen lässt.

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