Meinung zum Bleiberecht
Zu viele Paragrafen bremsen die Integration aus
Corula Kabasch (kabaschc)
Kevin Rühle. Kevin Ruehle

Der Fall der jungen Somalierin, die eine Bleibeperspektive braucht und immer neue Dokumente beschaffen soll, zeigt: Wir machen fleißigen Menschen das Leben schwer mit zu vielen weltfremden Vorschriften, kommentiert unsere Redakteurin Cordula Kabasch.

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Man fragt sich, wie lange Khadija Abdullahi in unserer Region leben muss, bis sie nicht mehr als potenzielles Sicherheitsrisiko gilt. 20 Jahre? 30? Oder bis zum St. Nimmerleinstag? Es ist doch niemandem mehr zu erklären, warum qualifizierte Flüchtlinge wie sie kein unbefristetes Bleiberecht bekommen. Seit zehn Jahren lebt die junge Frau in unserer Region. Sie hat sich längst integriert, steht auf eigenen Beinen, arbeitet in einem Bereich, in dem es zu wenig Arbeitskräfte gibt. Sie zahlt Lohnsteuer und Sozialabgaben. Und da kann eine Behörde nicht einschätzen, ob sie vertrauenswürdig ist? Ob sie eine Perspektive verdient, die über ein dreijähriges Aufenthaltsrecht hinausgeht? Wenn ausländerrechtliche Bestimmungen den gesunden Menschenverstand konterkarieren, sind sie überreguliert. Das geht auf unser aller Kosten. Aber es trifft am meisten diejenigen, die eh schon schwer vom Leben gebeutelt worden sind. Wie so oft.

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