Die 26-Jährige ist in Köln aufgewachsen und hat im Sommer ihre Ausbildung zur Winzerin erfolgreich abgeschlossen, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihr Großvater stammt aus Bolivien und in der Familie gab es schon immer ein hohes kulinarisches Interesse, erzählt sie. Auch Wein spielt dabei eine wichtige Rolle.
Gastronomisches Vorleben
Bevor es die Kölnerin an die Nahe zog, hat sie neun Jahre in der Gastronomie gearbeitet. Vor der Corona-Pandemie hat sie Gastronomische Wissenschaft in Italien studiert. „Ich habe gemerkt, dass mir die Handarbeit viel Spaß macht“, sagt sie. Um das mit ihrem kulinarischen Interesse zu verbinden, hat sie sich schließlich für die Ausbildung zur Winzerin entschieden. Und so kam sie erstmalig an die Nahe: Wegen der Berufsschule weilte sie regelmäßig in Bad Kreuznach.
Vor etwa eineinhalb Jahren ist die 26-Jährige schließlich der Liebe wegen nach Sankt Katharinen gezogen. Ihren Freund hat sie damals übers Onlinedating kennengelernt, erzählt sie. Über ihn kam sie auch zum Weingut Gälweiler, wo sie seit etwa einem Jahr mit anpackt. Das Weingut biete etwa 50 Weinsorten an.
Und wie kam es zur Bewerbung für das Amt der Naheweinkönigin? Als Vorbereitung für die praktische Prüfung an der Berufsschule hat sie ein Verkaufsgespräch geführt, erzählt die 26-Jährige. Dabei musste sie die Weine der Region beschreiben. Aufgrund ihrer Leistung habe Tanja Wallhäuser-Schmitt, die im Kurs Tipps und Tricks vermittelt hat und selbst im Jahr 2006/07 Naheweinkönigin war, sie dazu ermutigt, sich für das Amt zu bewerben. Nach etwa zwei bis drei Wochen Bedenkzeit hat sie sich dann schließlich zur Bewerbung entschlossen.
Weitere Eindrücke in der Weinwirtschaft sammeln
Die 26-Jährige sieht sich nicht als „Püppchen“, betont sie. Das Amt habe sich in den letzten Jahren gewandelt, sei offener geworden. Sie möchte erreichen, das genau das weiter vorangetrieben wird. Die bisherigen Naheweinköniginnen bezeichnet sie alle als Powerfrauen und sieht sich auch selbst als eine. Ob als Königin oder Prinzessin, Zoé Keller de Almeida Soliz freut sich darauf, Sankt Katharinen und die Region bei verschiedenen Events zu repräsentieren und ein Jahr lang mit den verschiedenen Akteuren im Austausch zu sein.
Für die gebürtige Kölnerin sind die Menschen in St. Katharinen zu einer zweiten Familie geworden: „Ich fühle mich hier sehr wohl.“ Hier möchte sie sich was aufbauen, will aber gleichzeitig weitere Eindrücke in der Weinwirtschaft sammeln. Auch Auslandsaufenthalte schließt sie nicht aus. „Ich will nicht die Augen vor neuen Eindrücken verschließen“, erklärt sie, und findet: „Man lernt nie aus“.
Leseerfahrung an der Ahr
Erste Erfahrungen in der Weinlese habe die 26-Jährige vor etwa drei Jahren im Zuge ihrer Ausbildung zur Winzerin an der Ahr gesammelt. In diesem Jahr habe sie bei der Lese natürlich beim Weingut Gälweiler geholfen, aber auch bei einem befreundeten Weingut in Burg Layen.
Am 14. Oktober hat sie mit dem Studium International Wine Business (Internationale Weinwirtschaft) in Geisenheim im Rheingau begonnen. Beruflich sieht sie sich später im Weinverkauf. „Ich habe Interesse an dem, was ich verkaufe“, betont sie. Daher will sie sich weiterbilden.
Ihr Lieblingswein ist der Rotwein Domina, einen Riesling oder Spätburgunder mag sie aber auch gerne. Prinzipiell gebe es aber keine Rebsorte, die sie nicht möge. „Es geht ums Handling des Winzers dahinter“, erklärt sie.
Hund Leo ist immer dabei
In ihrer Freizeit ist die 26-Jährige mit ihrem Hund Leo in den Weinbergen anzutreffen. Außerdem hat sie eine große Leidenschaft fürs Kochen, hat so beispielsweise erst kürzlich scharfes Kimchi, eine koreanische Zubereitung von Gemüse, selbstgemacht. Sie verrät: dazu passe besonders gut ein Riesling Kabinett.