Ully Mathias, Leiterin des Veranstaltungsmanagement der Stadt Bad Sobernheim, und Dorothee Rupp, Koordinatorin für das Stadtmarketing, verrieten Details zu dieser vergleichsweise jungen Kunstform.
Frau Mathias, was genau ist ein Poetry-Slam eigentlich?
Mathias: Poetry-Slam ist ein Bühnenvortrag mit Performance. Eine moderne Lesung mit Bühnendichtern, die auch schauspielerische Elemente nutzen. Die Gestik und Mimik sind fest einbezogen, wie auch rhetorische Sprachfeuerwerke in verschiedenen Lautstärken, Dialekten und Körperdynamiken.
Rupp: Auf YouTube kann man sich einen Vorgeschmack auf die beiden Künstler Luca Swieter und Florian Stein holen. Thematisch sind sie breit aufgestellt. Es gibt gesellschaftliche Schwerpunkte, aber auch andere Themengebiete der jungen Altersgruppe. Mit dem Ausdruck des Künstlers entstehen die Bilder der Texte erst auf der Bühne.
Für wen ist die Veranstaltung denn gedacht?
Mathias: Ein Poetry-Slam richtet sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene, letztlich ist er aber für alle Altersklassen gedacht. Die Poetry-Slammer Luca Swieter und Florian Stein wollen nun den Freizeitpark Bad Sobernheims mit ihrer kunstvollen Rhetorik füllen. Nicht nur junge Erwachsene, auch literarisch und wortinteressierte Menschen sind die Zielgruppe. Poetry-Slam kann man gut mit Dichterschlacht übersetzen. Literatur und Lyrik sind Bestandteil dieser Kunstform, die innerhalb eines Wettbewerbs stattfinden.
Was bedeutet Wettbewerb?
Mathias: Eigentlich treten bei einem Poetry-Slam mehrere Kandidaten mit ihren Wortbeiträgen gegeneinander an. Allerdings präsentieren Swieter und Stein bei Uff de Deck am 19. September jeweils ihr persönliches Programm.
Woher kommt der Poetry-Slam?
Mathias: Poetry-Slam entstand in den Achtzigerjahren und stammt aus der US-amerikanischen Stadt Chicago. In den Neunzigerjahren machte sich die Kunstform auf in die ganze Welt. Deutschland verfügt über eine der größten Poetry-Slam-Szenen. Gerade in Großstädten wie Köln oder Aachen mit vielen jungen Menschen, Studenten, ist die Kunstform meist zu finden. Die junge Zielgruppe bekommt in Bad Sobernheim und der Region ja ansonsten auch nicht viel geboten.
Wie ist die Resonanz?
Mathias: Bislang haben sich sogar schon Interessierte aus Birkenfeld angemeldet. Auch Gäste der Altersgruppe 70 plus gehören schon dazu. Wir haben Kontakt zum Meisenheimer Paul-Schneider-Gymnasium, dem Bad Sobernheimer Emanuel-Felke-Gymnasium und dem Jugendraum des Internationalen Bundes in der Großstraße aufgenommen. Dies ist auch ein Versuch, den Poetry-Slam auch unter der Jugend der Verbandsgemeinde zu etablieren.
Gibt es eine Alternative zum Freizeitpark, wenn das Wetter nicht mitspielen würde?
Rupp: Da der Kaisersaal derzeit nicht vermietet werden darf, fällt die Veranstaltung bei schlechtem Wetter aus. Wer eine Karte gebucht hat, dem wird eine E-Mail zugesandt. Insgesamt gibt es aktuell 24 Decken, die von den Zuhörern belegt werden können.
Wie viele Gäste kann es denn insgesamt geben?
Rupp: Wer eine Decke komplett bucht, kann insgesamt fünf Personen darauf platzieren. In diesem Fall kostet die Decke 35 Euro. Wer allein kommt, kann einen Platz auf einer Decke für 8 Euro ordern und dem wird ein Deckenplatz zugeteilt. Bisher sind 30 Plätze von insgesamt 120 belegt.
Die bisherigen Veranstaltungen Uff de Deck waren ja für kontaktloses Bezahlen ausgelegt. Ist dies wieder der Fall?
Rupp: Ja, vor Ort kann ausschließlich kontaktlos gezahlt werden. Die Zuhörer dürfen sich selbst Verpflegung mitbringen. Auch Stühle dürfen selbst mitgebracht werden. Nur die Decken stellen wir als Veranstalter.
Wo kann man sich anmelden?
Rupp: Interessierte können sich noch unter der Mobilnummer 0160/904.296 41, auch über WhatsApp, oder per E-Mail an veranstaltungsmanagement@bad-sobernheim.de anmelden.
Das Gespräch führte Enrico Angelucci