Traisen
Wird Marisa Schuck die nächste Deutsche Weinkönigin?
Noch ein letzter Blick ins Weinlexikon vor der traumhaften Kulisse des Rotenfels: Marisa Schuck aus Traisen bereitet sich auf die Wahl zur Deutschen Weinkönigin vor. Am Samstag steht die Vorentscheidung in Neustadt an der Weinstraße an.
Camilla Härtewig

Traisen - Fröhlich hüpft Marisa Schuck die Treppe in ihrem Elternhaus in Traisen herunter und strahlt. Von Nervösität (noch) keine Spur vor dem großen Tag: der Vorentscheidung bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin. Am Wochenende stellt sich heraus, ob die 21-Jährige die Nahe im Finale am Freitag, 30. September, vor einem Millionenpublikum im SWR-Fernsehen (ab 20.15 Uhr) vertreten darf und ob sie vielleicht sogar Königin oder Prinzessin werden kann.

Traisen – Fröhlich hüpft Marisa Schuck die Treppe in ihrem Elternhaus in Traisen herunter und strahlt. Von Nervösität (noch) keine Spur vor dem großen Tag: der Vorentscheidung bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin. Am Wochenende stellt sich heraus, ob die 21-Jährige die Nahe im Finale am Freitag, 30. September, vor einem Millionenpublikum im SWR-Fernsehen (ab 20.15 Uhr) vertreten darf und ob sie vielleicht sogar Königin oder Prinzessin werden kann.

Von unserer Redakteurin Camilla Härtewig

Während die anderen zwölf Gebietweinprepräsentantinnen – wie sie aus regem E-Mail-Verkehr weiß – eher die Sorge um die passende Kleidung plagt, macht sich die ehemalige Naheweinkönigin Gedanken um den englischen Part und die Fachbefragung. Seit Tagen und Wochen büffelt sie, liest Wein-Lexika, übt englische Konversation und hat neun andere Weinanbaugebiete zur Vorbereitung besucht. Als Verwaltungsfachangestellte musste sie sich das Wissen um den Wein erst aneignen. Seitdem bildet sie sich stetig fort und wird dabei emsig von ihrem Coach Heinz Kaul, seines Zeichens Küchenmeister sowie Wein- und Kulturbotschafter, unterstützt. 

„Ich wusste gar nicht, dass man Weinkönigin werden kann, ohne aus einem Weingut zu stammen“, blickt sie zurück. Ihr Chef Ludwig Wilhelm, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad münster am Stein-Ebernburg, brachte sie erst auf die Idee, sich vor mehr als einem Jahr um die Naheweinkrone zu bewerben. „Da hat mich der Ehrgeiz gepackt“, sagt sie lachend. Gesunder Ehrgeiz, eine unerschütterliche gute Laune, Offenheit und Neugier auf Menschen sind die prägenden Charaktereigenschaften der Ex-Majestät. Und dass sie die geborene Moderatorin ist, hat sich im Laufe ihres Amtsjahrs herausgestellt. „Das ist voll mein Ding“, bestätigt Marisa Schuck. „Dass ich gut vor anderen reden kann, war mir vorher gar nicht bewusst.“ Angst auf der Bühne kennt sie nicht. „Da beißt mich doch keiner“, sagt sie. Einen Blackout bei der Fachbefragung fürchtet sie deshalb nicht. „Irgendetwas weiß man doch immer.“

Von der weiten Welt träumt Marisa Schuck, deren erster Flug der Helikopterflug zu ihrem offiziellen Empfang in Traisen war, nicht. Sie will die nächsten Jahre bei ihrem Bruder, den Eltern und Großeltern, wohnen bleiben. Ihr Freund ist fast schon mit eingezogen. „Ich brauche die Familie und Leben um mich herum. Sie ist ein ganz wichtiger Rückhalt.“ Und die Arbeit in der VG-Verwaltung als Personalsachbearbeiterin bezeichnet sie als das „Nonplusultra“. Sollte es nicht zur Deutschen Weinkönigin oder -prinzessin reichen, wird sie also in kein Loch fallen. Dann möchte sie auch ohne offizielles Amt ihre Liebe zum Wein zu den Menschen tragen. „Ich würde mich freuen, wenn ich weiter Weinproben moderieren könnte. Mein Traum ist es, eine Verkostung mit Wein und Kuchen anzubieten.“ Sie rät jeder jungen Frau, die die Möglichkeit hat, Weinmajestät zu werden. „Dieses Jahr, diese Erfahrung kann einem niemand mehr nehmen.“ Sie habe nicht nur an Selbstsicherheit gewonnen und sich rhetorisch verbessert, als bereichernd empfindet sie vor allem die vielen neuen Kontakte. „Jeder Termin war besonders.“

Noch ist keine Zeit für ihre Hobbys. Und wenn die lebenslustige und wortgewandte Traisenerin es schafft, sich gegen ihre zwölf Mitbewerberinnen aus den anderen Anbaugebieten durchzusetzen, dann müssen Ihre Hobbys, Kino und Fitnessstudio, noch ein weiteres Jahr zurückstehen. Also, Naheland, Daumen drücken, für Marisa Schuck!

Die Vorentscheidung zur Wahl der Deutschen Weinkönigin ist am Sonntag, 25. September, um 14 Uhr im SWR-Fernsehen zu sehen.

 

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